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0124 - Wir entrissen den Raubtieren ihr Opfer

0124 - Wir entrissen den Raubtieren ihr Opfer

Titel: 0124 - Wir entrissen den Raubtieren ihr Opfer
Autoren: Wir entrissen den Raubtieren ihr Opfer
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hätte sie mein Kinn erreicht, mich auf die Bretter gelegt hätte. Es war an sich ein recht guter Hieb. Sein ganzes Körpergewicht lag dahinter, aber er war um den Bruchteil einer Sekunde zu langsam. Ich machte einen kleinen Schritt zur Seite, und er flog an mir vorbei, knallte mit voller Wucht gegen den eisernen Garderobenständer und ging zusammen mit ihm zu Boden.
    Der zweite versuchte es auf andere Manier. Der Kerl versuchte zu treten, aber er hatte Pech. Ich wich etwas zurück, packte mit beiden Händen seinen Knöchel und riss. Er flog hintenüber, und, während ich etwas erstaunt den Schuh betrachtete, den ich immer noch in der Hand hielt, machte sein Hinterkopf Bekanntschaft mit der chromglänzenden Kante der Theke.
    Inzwischen war auch Phil mit seinem Gegner fertig geworden und damit beschäftigt, seinen Schlips geradezuziehen. Der Kellner und der Hausknecht hingen mit vereinten Kräften an dem vierten Burschen, und gerade in diesem Augenblick pochte die blonde Daisy ihm mit einer Flasche gegen den Kopf, was auch ihn bewog, schlafen zu gehen.
    Jetzt sah ich mich nach Mrs. Bliss um, die halb ohnmächtig und weiß wie die Wand in der Ecke hockte.
    »Darf ich Sie nach draußen bringen?«, sagte ich lächelnd.
    Dabei nahm ich sie unter den Ellenbogen und schleppte sie buchstäblich vor die Tür. Die Luft schien ihr gut zu tim. Ich setzte sie in ihren Pontiac und riet ihr, sich erst einmal ein paar Minuten zu erholen.
    Das Geheul von Streifenwagen der City Police erklang und wurde immer lauter. Wahrscheinlich hatte die gute Daisy inzwischen Alarm gegeben.
    Die Cops besahen sich das Schlachtfeld und schmückten die vier Gangster, von denen zwei schon wieder anfingen zu sich zu kommen, mit stählernen Armbändern. Dann erwachte auch der Dritte wieder. Nur der, der den eisernen Garderobenständer gerammt hatte, schien wohl noch einige Zeit im Land der Träume verweilen zu wollen. Dann besahen wir uns die Vögel.
    Zu unserem Erstaunen hatte keiner eine Waffe bei sich. Sie hatten es wohl nur auf eine Prügelei abgesehen. Was jedoch auffiel, war, das jeder von ihnen, außer ein paar kleinen Geldscheinen, den runden Betrag von fünfzig Dollar in der-Tasche hatte. Dazu kam, dass der Sergeant des Streifenwagens einen davon kannte. Er hieß Pete Blau, und der Cop behauptete, er wisse genau, dass er sein Geld damit verdiene, dass er auf I U'stellung irgendjemanden zum Krüppel schlage.
    Diese Auskunft und die vier mal fünfzig Dollar wiesen darauf hin, das man es auf das Lokal abgesehen hatte, aber Daisy schwor hundert heilige Eide, es sei in den letzen Monaten zu keinerlei Unstimmigkeiten mit Gästen gekommen. Zu einem Racheakt lag also gar kein Grund vor.
    »Ich fresse meinen Hut, wenn die Hampelmänner es nicht auf uns abgesehen hatten«, meinte Phil.
    »Auf uns oder Mrs. Bliss. Letzteres halte ich für noch wahrscheinlicher. Uns nahmen sie nur mit, weil wir zufällig da waren.«
    »Dann bin ich dafür, die Knaben erstmal zu uns zu bringen, und dann, wenn wir sie ausgequetscht haben kann die Stadtpolizei sich weiter mit ihnen befassen«, schlug Phil vor, und ich war einverstanden.
    Im »Siebten Himmel« war glücklicherweise nicht viel zu Bruch gegangen. Drei Gläser waren auf dem Felde der Ehre geblieben, und als ich anbot, diese zu bezahlen, lehnte Daisy entrüstet ab. Im Gegenteil, sie bestand darauf, den vier Cops und uns beiden noch ein Glas auf Kosten des Hauses einzuschenken.
    ***
    Die Vernehmung unserer Gangster brachte die Bestätigung für unsere Ansicht. Am Abend vorher hat ein junger, eleganter Mann, dessen Namen sie natürlich nicht wussten, die Bande gemietet. Er hatte ihnen zehn Dollar Anzahlung gegeben und am Morgen nochmals fünfzig pro Nase. Dafür hatten sie in einem Wagen vor dem Haus der Mrs. Bliss gewartet, bis sie wegfuhr. Sie hatten dann instruktionsgemäß die erste Gelegenheit benutzt, um den Versuch zu machen, sie und jeden, der sich in ihrer Gesellschaft befand, zu verprügeln. Als sie hörten, an wen sie geraten waren, rutschte ihnen das Herz in die Hose. Sie jammerten und flehten und beteuerten immer wieder, sie hätten sich nicht darauf eingelassen, wenn sie hätten ahnen könne, dass sie es mit G-men zu tun bekämen. Wir glaubten ihnen das ohne weiteres und übergaben sie der City Police zur weiteren Behandlung.
    Am nächsten Morgen würden sie dem Schnellrichter vorgeführt werden und wegen Bandenüberfalls, tätlichen Angriffs, Sachbeschädigung und einiger anderer Delikte hinter Gitter
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