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0124 - Wir entrissen den Raubtieren ihr Opfer

0124 - Wir entrissen den Raubtieren ihr Opfer

Titel: 0124 - Wir entrissen den Raubtieren ihr Opfer
Autoren: Wir entrissen den Raubtieren ihr Opfer
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leeren und jeder nach Hause strebt. Die Straßen waren mit Menschen und Wagen überfüllt, und so kamen wir nur langsam vorwärts.
    Als wir in der Bar ankamen, war die Rotblonde noch nicht da. Daisy, die damals im Hinterzimmer der Bar sich um mich bemüht hatte, saß mit aufgestützten Ellbogen hinter der Theke. Sie winkte mir von weitem zu und widmete sich dann wieder ihrem Gast, der laut und unaufhörlich quasselte, wenn er nicht gerade einen Drink kippte.
    Wir setzten uns in die Box, in der damals die Frau mit dem Kind Platz genommen hatte, bestellten Whisky und warteten der Dinge, die da kommen wollten. Es dauerte noch eine Viertelstunde, bis Stephanie Bliss erschien. Sie war außer Atem und machte einen verängstigten Eindruck. Ich stellte meinen Freund vor und fragte dann, was sie auf dem Herzen habe.
    »Ich weiß natürlich, wer und was Sie sind«, sagte sie mit einem kläglichen Versuch zu lächeln »Sie waren ja kürzlich bei mir, und Jean hat sie erkannt. Wie ich schon sagte, hätte ich mich da schon mit ihnen aussprechen sollen. Aber ich fürchtete mich…«
    »Sie sehen aber aus, als ob Sie sich heute noch viel mehr fürchten«, warf ich ein.
    Phil schien dies für taktlos zu halten, denn er gab mir unter dem, Tisch einen Schubs.
    Sie überging meine Zwischenbemerkung und fuhr fort:
    »Sie müssen mir helfen, aber ich stelle die Bedingung, dass dies privat geschieht. Wenn das, was ich Ihnen anvertraue, an die große Glocke kommt, so könnte nicht wieder gut zu machendes Unheil entstehen.« Sie sah uns erwartungsvoll an.
    Ich tauschte einen schnellen Blick mit Phil und beschloss, vorsichtig zu sein. Ich gebe ungern Versprechen, die ich dann nicht halten kann.
    »Sie müssen begreifen Mrs. Bliss, dass wir G-men sind, Beamte des Federal Bureau of Investigation. In erster Linie haben wir also ein Amt, das uns verpflichtet,Verbrechen zu verfolgen, und dabei können wir auf private Wünsche keine Rücksicht nehmen. Das einzige, was wir Ihnen Zusagen können ist, dass wir mit größter Diskretion vorgehen würden. Es wird niemals etwas an die große Glocke kommen, wenn es nicht notwendig ist. Sie müssen uns also schon vertrauen.«
    Jetzt fing sie auch noch an zu weinen.
    »Und ich hatte gedacht, Sie würden mir helfen«, schluchzte sie.
    Nach einer Weilte hatte sie sich halbwegs beruhigt, und dann schien sie zu einem Entschluss zu kommen.
    »Ich will es riskieren«, sagte sie. »Man hat Jimmy entführt.«
    »Den kleinen Jungen, den Sie damals bei sich hatten?«, fragte ich.
    »Ja.« Sie nickte. »In den letzten Wochen erhielt ich mehrere Telefongespräche, in denen ich aufgefordert wurde, Jimmy herauszugeben. Daraufhin nahm ich mir den Privatdetektiv, den Sie ja kennen, zu seinem Schutz.«
    »Sie sagten eben> >herauszugeben<«, schaltete ich ein. »Verlangte der Anrufer Geld und drohte er mit der Entführung, für den Fall, dass dieses nicht bezahlt würde?«
    »Nein, das tat sie eben nicht. Sie verlangte einfach meinen Jungen.«
    »Ohne Angaben von Gründen?«
    »Ja«, antwortete sie gedrückt.
    Ich hatte den Eindruck, dass die Frau log, aber vorläufig sagte ich davon noch nichts.
    »Was geschah dann weiter?«
    »Eines Nachts drangen zwei Kerle mit Nachschlüsseln in das Haus ein, mussten aber unverrichteter Dinge wieder abziehen, als Jean, durch die Alarmklingel geweckt, auf der Bildfläche erschien. Nun bekam ich es mit der Angst zu tun und beschloss, Jimmy zu verstecken. Ich brachte ihn zu meiner ehemaligen Kinderfrau, Miss Fisher und glaubte ihn dort sicher und gut aufgehoben.«
    Jetzt wurde ich hellhörig. Der Name Fisher war mir ja sehr gut bekannt.
    »Und diese Miss Fisher wohnte in der Saxon Avenue.«
    »Ja, und sie wurde ermordet. Man hat sich nicht gescheut, die arme, alte Frau umzubringen, nur um Jimmys habhaft zu werden.«
    »Und das sagen Sie erst heute. Wissen Sie denn nicht, dass Sie verpflichtet gewesen wären, es sofort zu melden?«
    »Ich durfte ja nicht«, sagte sie schluchzend. »Ich bekam einen Anruf, in dem angedroht wurde, man würde Jimmy umbringen, wenn ich es wagte, zur Polizei zu gehen. Anderenfalls würde ich ihn in Kürze wohlbehalten zurückbekommen.«
    »Und das glaubten Sie?«
    »Was blieb mir denn anderes übrig? Ich musste es glauben. Sie können sich nicht denken, in welcher Panik und Angst ich die Tage über war… Und dann telefonierte heute Morgen die Frau wieder, die schon wiederholt mit mir gesprochen hatte. Was sie mir sagte, trieb mich dazu, Sie anzurufen. Die Frau
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