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0118 - Der Teufel kam aus Frisco

0118 - Der Teufel kam aus Frisco

Titel: 0118 - Der Teufel kam aus Frisco
Autoren: Der Teufel kam aus Frisco
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Raunen brandete auf und verstummte, als ich mit dem Knöchel auf die Tischplatte klopfte. Dabei war mir verdammt mulmig zumute. Zwar lag die geöffnete Aktentasche mit der Leuchtpistole neben mir, zwar fühlte ich den beruhigenden Druck meiner 38er unter der linken Schulter und wußte, wo meine zweite Waffe steckte, aber wieviele der vor mir Sitzenden würden mir helfen? Rechts und links von mir wußte ich zwei Feinde. Es war einfach ein Verbrechen gewesen, Maggie mit hierherzunehmen.
    Das alles ging mir durch den Kopf, als ich fortfuhr:
    »Zweimal wurden auf mich Feuerüberfälle aus einer schwarzen Fordlimousine verübt. Ich wurde nicht getroffen, aber sie kosteten drei Menschenleben. Der betreffende Wagen wurde von einem Mr. Fred Winters als gestohlen gemeldet. Wissen Sie, wer dieser Mr. Winters ist, aus dessen angeblich gestohlenem Wagen auf mich geschossen wurde? Nun, ich will es Ihnen sagen…«
    Ich konnte nicht weitersprechen. Cagliostro war aufgesprungen. Unwillkürlich fuhr ich mit der Hand nach der Pistole, aber diese Bewegung wäre nicht nötig gewesen.
    »Mr. Fred Winters bin ich, aber die Unterstellung, daß ich an den Mordanschlägen auf Mr. Logan die Schuld trage, ist falsch. Der Wagen wurde mir tatsächlich gestohlen, aber erst seit heute weiß ich, von wem. Ich muß dazu sagen, daß er bei dem letzten Mordversuch auf Mr. Logan in den Fluß stürzte und daß die zwei bezahlten Killer ertranken. Nun, diese beiden Leute standen im Dienst des Mr. Cecil Dickson. Ich hattte die Absicht, ihn deshalb unter vier Augen zu sprechen. Da dieser Umstand aber jetzt ans Tageslicht gekommen ist, frage ich ihn hier vor vor Ihnen allen: Haben Sie, Mr. Dickson, meinen Ford stehlen lassen um, falls Ihre Absicht, Mr. Logan zu ermorden, fehlschlug, die Schuld auf mich schieben zu können?«
    »Und waren Sie es, Mr. Dickson«, nahm ich wieder äas Wort, »der mit Lilly O’Cresty den Plan ausheckte, meine Freundin zu entführen, um mich doch noch in letzter Sekunde loszuwerden?«
    Vor uns brauste ein wirres Durcheinander von Stimmen auf. Schon fürchtete ich, die Versammlung werde in einen Tumult ausarten.
    Dickson schnellte, weiß im Gesicht, auf. Seine Züge waren von wildem Haß entstellt.
    »Schmeißt den Kerl hinaus«, gellte seine Stimme. »Was will diese Großschnauze hier in New York? Wir brauchen niemanden aus Frisco. Wir können unsere Angelegenheit allein regeln. Schmeißt ihn hinaus, ihn und dieses Weibsstück!«
    Ich schlug einmal kurz zu. Die Handkante traf ihn genau auf die Halsschlagader. Er ging in die Knie, riß seinen Stuhl um und schlug zu Boden.
    »Ruhe, Gentlemen!« rief Cagliostro mit durchdringender Stimme, und es schien so, als ob er Erfolg haben sollte. Ich war versucht, die rote Leuchtkugel abzuschießen, aber ich zögerte. Meine Hand gefror um den Griff der Signalpistole, die ich schon halb aus der Tasche gezogen hatte.
    Durch die Saaltür kamen vier Personen. Die eine kannte ich nicht. Es war ein dunkelblonder Mann, hager, selbstbewußt und brutal. Aber nicht so brutal wie der zweite, der zwar hinkend, aber stur und unaufhaltsam auf mich zukam. Er war untersetzt, breitschultrig und trug ein schwarzes, sorgfältig gewichstes Schnurrbärtchen. Bei oberflächlicher Betrachtung hätte man sagen können, er sei mein Zwillingsbruder.
    Der Mann war Bill Logan, der eigentlich noch im Krankenhaus hätte liegen sollen. Dahinter sah ich Lilly O’Cresty und Alf, meinen verflossenen Leibwächter, der sich davon überzeugt hatte, daß ich das Flugzeug nach Chikago auch wirklich bestieg.
    Die vier rückten vor wie ein Phalanx. Im Saal war Totenstille.
    »Wer ist das?« flüsterte Cagliostro überrascht, aber seine Worte waren bis in den letzten Winkel vernehmbar.
    »Wer ich bin?« Mein Ebenbild lachte. »Wer ich bin? Ich bin Bill Logan, und der da«, er redete den linken Arm gegen mich und in der Hand blinkte blauschwarz eine Pistole, »der da ist ein Betrüger. Ich weiß nicht, wer er ist, aber er wird es uns erzählen, bevor ich ihn zum Teufel schicke.«
    »Nein!« gellte neben mir ein heller Schrei. Maggie drängte sich schützend vor mich. »Nein! Dort steht der Betrüger! Ich muß es schließlich wissen. Seit neun Monaten bin ich Bills Freundin.« Nun war der Satan los.
    Der echte Bill Logan stand da, und glotzte. Es sah fast so aus, als ob er selbst an seiner Identität zweifele, aber dann hob er mit eiskalter Entschlossenheit die Waffe, die er nur für einen Augenblick hatte sinken lassen.
    Die
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