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0118 - Der Teufel kam aus Frisco

0118 - Der Teufel kam aus Frisco

Titel: 0118 - Der Teufel kam aus Frisco
Autoren: Der Teufel kam aus Frisco
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Unfallwagen und Feuerwehrfahrzeugen heranbeordert.
    Alles war sehr erstaunt, als niemand anders als Mr. Jerry Cotton, alias Bill Logan, in der Tür der Kabine erschien und mit einem gewaltigen Satz hinuntersprang.
    »Das Gepäck können Sie mir von Detroit aus zurückschicken«, rief ich der Stewardeß zu, die winkend über mir stand. »Die Adresse, mit der ich soeben gesprochen hatte, genügt.«
    Dann stolzierte ich durch das Spalier von neugierigen Flugplatzangestellten, Feuerwehrleuten und Krankenwärtern und kam mir vor, wie Haile Selassi auf Staatsbesuch. Nur der rote Teppich fehlte.
    Ich war fast bei der Halle angekommen, als ein Cop mich am Ärmel kriegte.
    »Wollen Sie mir vielleicht sagen, Mister, was das zu' bedeuten hat?«
    »Nein«, erwiderte ich. »Das ist Dienstgeheimnis. Haben Sie einen Funkwagen hier?«
    »Selbstverständlich.«
    »Dann werden Sie die Freundlichkeit haben, erstens den FBI anzurufen und mich sprechen zu lassen und zweitens mich so weit zu fahren, bis der Wagen, den ich bestellen werde, uns entgegenkommt.«
    »Ach nee! Was Sie nicht alles wollen!« antwortete er.
    Wahrscheinlich glaubte er, er habe es mit einem Verrückten zu tun. Sein Sergeant war schneller von Begriff. Zwei Minuten später brausten wir mit Rotlicht und Sirene auf die Stadt zu, die ich vorhin erst verlassen hatte.
    Unterwegs sprach ich mit Phil.
    »Bitte, schick mir sofort meinen Jaguar entgegen! Ich bin auf dem Highway von La Guardia zur Stadt. Ich brauche heute abend einen zuverlässigen Wagen. Den Fahrer wird der Streifenwagen, in dem ich eben sitze, zurückbringen.«
    »Was hast du denn jetzt vor?« fragte Phil.
    »Ich will Maggie suchen, und der Teufel hole die Bande, die sich an ihr vergriffen hat.«
    Ich hatte geglaubt, Phil werde wieder versuchen, mir das auszureden, aber an meinem Ton mußte er wohl gemerkt haben, daß ich keinen Argumenten zugänglich sein werde.
    »Da ist übrigens noch etwas, was du wissen mußt«, sagte er statt dessen. »Der schwarze Ford wurde bekanntlich einem Mr. Winters gestohlen, und dieser Mr. Winters ist von Beruf Hellseher und Zauberkünstler. Sein Pseudonym lautet Cagliostro.«
    »Das ist mehr als interessant«, antwortete ich. »Dieser Cagliostro behauptet, mein bester Freund zu sein. Na, wir werden ja sehen.«
    »Das sieht eigentlich ganz anders aus.«
    »Es sieht so aus, als ob er den Diebstahl nur vorgetäuscht hat, um sich gegebenenfalls zu decken. Es waren wohl seine Leute, die mich schon zwei mal abknallen wollten. Was ich nicht begreife, ist, daß er mir die Liste übergeben hat, die sämtliche Großgangster ans Messer liefern muß. Heute abend werde ich ihn fragen. Du kannst dich darauf verlassen.«
    Während der rasenden Fahrt überlegte ich. Die Leute, die mich hatten abschieben wollen, hielten mich immer noch für Bill Logan. Andernfalls wäre der Trick mit Maggie unsinnig gewesen. Sie konnten keinesfalls wissen, daß ich, um eine kleine Gangsterbraut zu retten, nachgeben würde, und das hatten sie ja vorausgesetzt. Es mußte jemand dahinter stecken, der sicher zu sein glaubte, Logan würde um ihretwillen sogar auf die Durchführung seiner Pläne verzichten.
    Wenn ich die Personen, die ich kannte, Revue passieren ließ, so stieß ich immer wieder auf Lilly O’Cresty. Obwohl sie sich entschuldigt hatte, war ich davon Überzelt, sie hasse Maggie im tiefsten Innern ihrer schmutzigen Seele. Natürlich hatte sie diese Gemeinheit nicht allein ausgeheckt, aber wenn ich Maggie tot oder lebend finden wollte, so mußte ich sie bei Lilly suchen. Das war mir plötzlich klar geworden. —Auf halbem Weg kam mir Baxter mit dem Jaguar entgegen. Ich bedankte mich bei den Cops. Dann wechselte ich mit meinem Kameraden die Plätze und freute mich, als ich das vertraute Summen der 120 PS vor mir vernahm.
    Ich nahm also Richtung auf die Eleventh Avenue. Es ging mir viel zu langsam, aber als Bill Logan durfte ich weder Rotlicht noch Sirene benutzen, und glücklicherweise war beides so gut getarnt, daß kein Uneingeweihter etwas davon sehen konnte. Ich bog links in die 68ste ein und stoppte scharf vor Nummer 212.
    Auf mein Klingeln meldete sich niemand. Von drinnen hörte ich das Schrillen des Telefons. Das war ein untrügliches Anzeichen, daß Lilly nicht zu Hause sei, aber das sollte mich nicht stören.
    Ich umkreiste das Haus auf der Suche nach einem geöffneten oder wenigstens nicht fest verschlossenem Fenster, und ich hatte Glück. An der linken Seite zum kleinen Garten hinaus war eine
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