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0118 - Der Teufel kam aus Frisco

0118 - Der Teufel kam aus Frisco

Titel: 0118 - Der Teufel kam aus Frisco
Autoren: Der Teufel kam aus Frisco
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meinte:
    »Vor allem wäre es interessant, zu wissen, wer diesen Anschlag veranlaßt hat. Ich frage mich, ob es die Leute des Syndikats waren oder irgendeine örtliche Verbrecherorganisation. Machen wir uns die Lage einmal klar. Das Syndikat ist hier in New York schwer angeschlagen, nicht zuletzt ist das euer Verdienst. Die Southern Enterprise weiß das und möchte gern im trüben fischen. Sie will, bevor das Syndikat sich erholt hat, die Verbrecher Organisation an sich reißen. Es gibt aber auch immer noch mächtige örtliche Gangs, die gern selbständig bleiben möchten. Sie haben nicht die Absicht, irgend jemandem Tribut zu zahlen. Das Syndikat sind sie zur Zeit los, und sie wollen überhaupt keine Diktatoren mehr haben. Logan ist eine bekannte Figur in der Unterwelt. Er ist der Schrittmacher der Organisation, die ihren Sitz in San Francisco hat und sich bemüht, auch im Norden Fuß zu fassen. Wo Bill Logan erscheint, sind die Puppen am Tanzen. Er führt die Vorverhandlungen, und hinter ihm steht die ganze Macht der Gangster aus den Südstaaten. Nach außen hin markiert er den vornehmen Businessman, aber wir wissen genau, daß er einer der brutalsten, arrogantesten und rücksichtslosesten Gangster der Vereinigten Staaten ist. Wir wissen es, aber bisher konnten wir ihn nicht festnageln. Er war schleimig wie ein Reptil und rutschte uns immer wieder durch die Finger. Seine schwere Verwundung und vielleicht sein Tod machen uns einen gewaltigen Strich durch die Rechnung. Ich hatte gehofft, daß er, wenn wir ihn im Auge behielten, uns den Weg zu den uns noch unbekannten Chefs der gefährlichsten Gangs weisen würde. Diese Hoffnung ist nun, wenigstens vorläufig, dahin.«
    Mr. High schien sehr nachdenklich zu sein.
    »Geben Sie mir doch einmal Logans Foto.« Er betrachtete es eingehend, und ich wußte nicht, warum er mich dabei immer wieder prüfend anblickte. Dann schüttelte er den Kopf, griff zum Fernsprecher und ließ sich mit dem Lincoln Hospital verbinden.
    Ein kurzes Gespräch, und dann sagte er:
    »Nach menschlichem Ermessen wird Logan am Leben bleiben. Es ist kein lebenswichtiges Organ verletzt, aber er hat außerordentlich viel Blut verloren und wird einige Zeit brauchen, bis er sich erholt hat. Man hat ihm bereits eine Transfusion gemacht.«
    »Da müssen wir eben warten, bis er wieder auf den- Beinen' ist«, warf Phil dazwischen. »Wie ich Logans Ruf kenne, wird er nicht klein beigeben.«
    »Ich hätte noch eine bessere Idee«, murmelte Mr. High, und wieder fühlte ich seinen prüfenden Blick. Dann schüttelte er den Kopf und sagte leise: »Nein, das geht nicht… Das kann man nicht machen.«
    »Was geht nicht, Boß?« fragte ich. »Nein, vergessen Sie es. Es war nur eine Idee.«
    »Gewöhnlich sind Ihre Ideen doch recht gut.« Ich lächelte. »Darf ich nicht wissen, an was Sie gedacht haben?«
    »An etwas, was ich nicht verantworten kann. Haben Sie noch nicht bemerkt, daß Sie mit diesem Logan eine ziemliche Ähnlichkeit haben? Wenn ich mir Ihr Gesicht mit seinem charakteristischen Schnurrbärtchen vorstelle, so gibt es gar keinen großen Unterschied. Aber lassen wir das.«
    Jetzt hatte ich schlagartig begriffen. Ich nahm das Foto vom Schreibtisch und den kleinen Taschenspiegel aus der Jacke.
    »Tatsächlich«, antwortete ich etwas überrascht. »Ich hätte niemals gedacht, daß ich einem Obergangster ähnlich sehe.«
    »Es ist zwecklos«, warf Mr. High dazwischen. »Wir können das nicht machen.«
    »Doch, wir können es. Es kommt mir darauf an, ob es hier in New York jemanden gibt, der Logan persönlich kennt. Soviel ich weiß, ist er viele Jahre lang nicht hiergewesen.«
    »Fragen wir Neville. Der muß das wissen«, schlug Phil vor. »Morgen ist auch noch ein Tag. Bis dahin können wir uns die Geschichte durch den Kopf gehen lassen.«
    »Diesmal bitte ich darum, daß Sie beide nichts auf eigene Faust unternehmen«, sagte Mr. High ernsthaft. »Vergessen Sie nicht, es war meine Idee, und ich bin für die Folgen verantwortlich. Ich möchte mir späterhin keine Vorwürfe machen müssen. Sprechen Sie morgen früh mit Neville, und kommen Sie dann zu mir. Übrigens können Sie veranlassen, daß Logan im Hospital bewacht wird. Es wäre ja durchaus möglich, daß die Leute, die sich so viel Mühe gemacht haben, ihn abzuservieren, einen zweiten Versuch starten.«
    »Okay, Chef.«
    Die Idee Mr. High ließ uns beiden keime Ruhe. Er hatte uns einen Floh ins Ohr gesetzt,, der dauernd kitzelte. So fuhren wir also in
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