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0118 - Der Teufel kam aus Frisco

0118 - Der Teufel kam aus Frisco

Titel: 0118 - Der Teufel kam aus Frisco
Autoren: Der Teufel kam aus Frisco
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Weg zu bekommen. Sie kann nach Frisco berichtet und von dort Instruktionen erhalten haben, was sie tun soll. Wahrscheinlich ist sie überhaupt nicht in Gefahr.«
    »Deine gute Absicht in allen Ehren, Phil«, antwortete ich. »Aber das haut nicht hin. Versuche nicht, mir ein Märchen aus Tausendundeiner Nacht zu erzählen! Du wirst folgendes tun: Stelle fest, welche Maschinen zwischen zwei Uhr vierzig und fünf Uhr nach Chikago starten oder gestartet sind! Ich gebe dir eine genaue Beschreibung von Maggie Nun, da die Möglichkeit besteht, daß man das Ticket auf einen anderen Namen genommen hat. Laß die betreffenden Flugplatzangestellten hier und in Chikago vernehmen! Wenn sich dabei eine Spur ergibt, so muß sie sofort verfolgt werden. Mach Dampf dahinter! Es ist jetzt kurz nach vier. Bevor die Fünf-Uhr-Maschine geht, muß ich Bescheid wissen.«
    »Dann muß ich also wegen dieses Mädels unseren ganzen Apparat auf Hochtouren bringen. Du weißt doch, was das bedeutet, wenn man zu solchen Nachforschungen eine halbe Stunde Zeit hat.«
    »Wem erzählst du das? Aber ich bestehe darauf. Ich habe das Girl in die Tinte geritten, und ich muß es wieder herausholen. Dem echten Bill Logan wäre das niemals passiert. Der hätte beizeiten ein paar über den Haufen geschossen und sich Respekt verschafft.«
    »Aber sonst bleibt doch alles wie verabredet?« fragte mein Freund.
    »Selbstverständlich. Und jetzt verzieh dich und tue, was ich dir gesagt habe!«
    »Und was wird Mr. High dazu sagen?« gab Phil zu bedenken.
    »Erzähle ihm genau, was los ist, und wie ich ihn kenne, wird er mich vollkommen verstehen.«
    Ich machte schleunigst, daß ich ins »Sheraton« kam, und ließ das Taxi vor der Tür warten. Dann packte ich in aller Eile meine, oder besser Bill Logans Koffer, bezahlte Bill Logans Hotelrechnung von insgesamt 795 Dollar und steckte die Quittung zu dem Päckchen bedenklich zusammengeschmolzener Scheine. Dann ließ ich mein Gepäck verladen und stopfte rechts und links Trinkgelder in die bereitwilligst ausgestreckten Hände.
    Erst unterwegs fiel mir ein, daß ich in der Aufregung meinen Beschützer Alf vollkommen vergessen hatte. Sollte er sehen, wie er sich aus der Affäre zog.
    Während der ganzen Fahrt wurde ich den Gedanken an Maggie nicht los. Wenn ich mir vorstellte, daß das zarte Ding sich in den Händen skrupelloser Gangster befand, so hatte ich einerseits grenzenloses Mitleid und andererseits eine höllische Wut.
    Um zehn Minuten vor fünf kam ich in Idle Wild an. Ich raste ans Telefon und stellte die Verbindung mit unserem Office her. Phil hatte ausgezeichnet gearbeitet. Es waren in der Zwischenzeit vier Maschinen nach Chikago gestartet, aber es gab keinen weiblichen Passagier, der entweder den Namen Maggie Nun getragen hatte noch auch nur annähernd meiner sehr genauen Beschreibung entsprach. Das konnte zweierlei heißen. Entweder man hatte Maggie an einen anderen Platz gebracht oder aber, was mich viel wahrscheinlicher dünkte, sie hätte New York überhaupt nicht verlassen.
    Wenn ich es genau überdachte, so war es für die Gangster viel risikoloser und einfacher, sie hierzubehalten, bis sie wußten, wie ich auf die Drohung reagierte.
    In diesem Augenblick kam die Stimme der Ansagerin aus dem Lautsprecher.
    »Mr. Logan zum Schalter! Mr. Logan zum Schalter! Holen Sie Ihr Ticket ab. Ihre Maschine fliegt in fünf Minuten!«
    Ich raste hin. Der Flugschein war bezahlt. Das Gepäck war schon in einen Elektrokarren verfrachtet, und ich eilte im Sturmschritt durch die Halle. Dabei versäumte ich nicht, mich gründlich umzusehen. Kein bekanntes Gesicht tauchte auf. Es war die Zeit, zu der die wenigsten Maschinen starten, und so konnte ich alles genau überblicken.
    Dann, gerade als ich ins Freie trat, bemerkte ich einen Mann, der flink wie ein Wiesel hinter einer großen Palme verschwand, deren mächtiger Kübel fast mannshoch war. Ich sah von dem Mann nichts anderes als ein Hosenbein und den Ärmel seiner Jacke, und dieser Ärmel hatte ein etwas ausgefallenes Muster. Der Stoff war auffallend groß kariert, und die Farben dieser Karos waren braun und weiß. Es gab bestimmt nur sehr wenige Leute in New York, die sich so geschmacklos kleideten, und einer davon war Alf Brower, den ich vorhin im Hotel nicht gesehen hatte.
    Unterwegs bückte ich mich, als ob ich meinen Schuh binden müsse, und warf bei dieser Gelegenheit noch einen Blick zurück. Jetzt sah ich ihn deutlich, und schlagartig wußte ich, wer mit Bill Logans
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