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0118 - Der Teufel kam aus Frisco

0118 - Der Teufel kam aus Frisco

Titel: 0118 - Der Teufel kam aus Frisco
Autoren: Der Teufel kam aus Frisco
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Bericht zu verfassen, den ich Mr. High versprochen hatte, revidierte ich den Inhalt meiner Bar und stellte fest, daß die Whiskyflasche leer war.
    Ich bestellte mir eine neue und eine Schale Eis dazu. Dann saß ich und schrieb. Es wurde fast zwölf Uhr, bis ich fertig war und den Brief zuklebte. Ich ging weg und gab ihn per Eilboten bei der Post auf. Nun war auch das erledigt.
    Zum Lunch erschien Maggie, sie war noch etwas blaß. Sie sah so jung und zerbrechlich aus, daß ich mir tatsächlich überlegen mußte, ob das wirklich Bill Logans Sweetheart sei, mit dem ich vor drei Tagen einen so tollen Pakt geschlossen hatte.
    »Was hast du heute vor?« fragte sie mich.
    »Ich habe eine Menge Arbeit, Besprechungen und Konferenzen mit allen möglichen Leuten. Ich fürchte, ich werde heute keine Zeit mehr für dich haben.«
    »Auch heute abend nicht? Oder triffst du dich mit dem netten alten Herrn von gestern? Da könnte ich doch eigentlich mitgehen. Ich hätte dich auch gern zu der verabredeten Besprechung begleitet.«
    »Das ist ausgeschlossen, Maggie. Unter Umständen gibt es dicke Luft, und da wärest du mir nur im Wege.«
    »Ich werde kein Auge zumachen, bis du wieder zu Hause bist«, behauptete sie. »Ich wäre dir auch bestimmt nicht im Weg, ich könnte dir nur helfen.«
    Es kostete mich Mühe, ihr die Idee auszureden.
    »Ich werde auf dich warten«, versprach sie zum Schluß. »Ich werde warten, und wenn es bis morgen dauert. Wenn du um sechs Uhr morgens noch nicht wieder da bist, und wenn du bis dahin auch nichts hast hören lassen, dann gehe ich zum FBI und decke die Karten auf. Es ist mir dann ganz gleich, was sie mit mir machen, aber wenn dir etwas zustößt, so lasse ich die ganze Bande hochgehen. Ich habe ja gestern genug mitgekriegt, und idi habe ein sehr gutes Gedächtnis für Namen.«
    »Es wird mir schon nichts passieren, aber wenn, so kannst du das ruhig tun. Ich habe nichts dagegen.«
    Sie sah mich einen Augenblick groß und überrascht an. Alles hatte sie wohl erwartet, nur das nicht. Schon fürchtete ich, mich verraten zu haben; aber wie sollte das Mädchen schon auf die Idee kommen, daß ich selbst ein G-man sei?
    Um zwei Uhr gab ich ihr den guten Rat, sich noch einmal aufs Ohr zu legen. Ich versprach ihr, mich zu melden, falls ich wider Erwarten im Laufe des Nachmittags zurückkomme.
    Dann tat ich etwas, was ich mir gerade jetzt erst vorgenommen hatte. Ich ging in die bewußte Telefonzelle und rief Phil an.
    »Sollte trotz allem etwas schief gehen, so kümmere dich bitte um Maggie Nun. Sie war zwar Logans Freundin, aber ich möchte nicht, daß sie in Schwierigkeiten kommt. Versprich mir das!«
    »Bist du etwa in das Mädchen verliebt?« fragte Phil.
    »Nicht in dem Sinn, wie du denkst. Ich mag die Kleine, und wenn sie in die richtigen Hände kommt, kann man sie noch geradebiegen.«
    »Denkst du etwa, ich sei das, was du die richtigen Hände nennst?« fragte mein Freund.
    »Das habe ich nicht gesagt. Gibt es sonst noch etwas Neues?«
    »Es läuft alles genauso, wie wir es verabredet haben. Wenn nichts dazwischenkommt, so wird es klappen.«
    »Es wird, verlaß dich darauf!«
    »Dann ist ja alles gut, aber ich wollte, es wäre schon soweit.«
    Da fiel mir plötzlich noch etwas ein.
    »Habt ihr vorgestern abend den Wagen abgeholt?«
    »Ja. Er ist bereits in Reparatur. Brauchst du ihn?«
    »Nein, aber es könnte sein, daß ich meinen Jaguar nötig habe. Laß ihn jedenfalls auftanken und bereithalten!«
    »Wird gemacht. Noch etwas?«
    »Nein. Vielleicht rufe ich dich nochmals an. Wenn nicht, so sehen wir uns hoffentlich heute abend auf Wards Island.«
    Ich hängte ein und überlegte mir, was ich jetzt beginnen sollte. Ich war unruhig und wußte nicht warum. Wahrscheinlich war es die Anspannung der Nerven vor dem Endspurt. Ich versuchte wenigstens, mir das einzureden.
    Langsam schlenderte ich zum Hotel zurück. Auf den Stufen vor dem Portal sah ich Alf, der sich sofort in Bewegung setzte und auf mich zukam.
    »Kaum waren Sie weg, als jemand für Sie telefonierte«, sagte er. »Ich habe das Gespräch abgenommen. Der Mann wollte seinen Namen nicht sagen, meinte aber, es sei sehr dringend. Sie möchten sofort ins ,Astoria‘ in Wooster Street kommen. Das ist eine Bar an der Ecke von Houstonstreet. Soll ich Sie begleiten?«
    »Nicht nötig. Ich nehme mir ein Taxi.«
    Um halb drei kam ich dort an, aber ich sah keinen Menschen, den ich kannte. Ich setzte mich an die Bar, bestellte einen Highball und wartete. Ich
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