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0118 - Der Teufel kam aus Frisco

0118 - Der Teufel kam aus Frisco

Titel: 0118 - Der Teufel kam aus Frisco
Autoren: Der Teufel kam aus Frisco
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hatte geglaubt, Cagliostro vorzufinden. Kurz vor drei rief ich ihn an, aber niemand meldete sich. Entweder war der Anruf eine Mystifikation oder Alf hatte etwas mißverstanden.
    Dann packte mich wieder die unerklärliche Unruhe. Ich fuhr ins Hotel zurück. Alf bestand darauf, er könne unmöglich etwas mißverstanden haben. So blieb also nur übrig, daß jemand mich zum besten gehalten hatte, oder der Betreffende war in letzter Minute verhindert worden, die Verabredung einzuhalten.
    Ich fragte bei Phil an. Der wußte von nichts.
    Um halb vier dachte ich an mein Maggie gegebenes Versprechen. Ich rief zur Vermittlung durch und bat darum, mich mit ihr zu verbinden. Es dauerte zwei Minuten und dann kam eine Männerstimme.
    »Hier Empfangsschalter, Miß Nun ist abgereist. Es tut mir leid.«
    »Was ist sie? Abgereist? Das kann nicht stimmen.«
    »Doch, sie ist vorhin mit ihrem ganzen Gepäck weggefahren.«
    Ich war so verblüfft, daß ich keine Antwort gab. Ich legte den Hörer auf und fuhr hinunter.
    »Miß Nun hat genau um zwei Uhr vierzig ihr Zimmer aufgegeben, ihre Rechnung bezahlt und ist mit ihrem Gepäck weggefahren. Übrigens hat der Herr, der sie abholte, einen Brief für Sie hinterlassen.«
    Er griff in das Fach mit meiner Zimmernummer und reichte mir einen dicken, weißen Umschlag, auf dem mit der Schreibmaschine getippt die Adresse stand »Mr. Bill Logan, New York, Sheraton Hotel.«
    »Danke«, sagte ich und setzte mich an eines der Tischchen in der Halle.
    Ich riß den Umschlag auf, fall den Bogen auseinander und las:
    Sehr geehrter Mr. Logan, Sie werden hiermit aufgefordert, New York sofort zu verlassen. Um fünf Uhr geht eine Maschine nach Chikago, die Sie benutzen werden. Ein Platz für Sie ist reserviert. Ihre Freundin ist bereits dorthin unterwegs. Wenn Sie unserer Aufforderung Folge leisten, so wird sie Sie dort am Flugplatz abholen. Andernfalls können wir für die Sicherheit der Miß Maggie Nun keine Garantie mehr übernehmen. Man hat Ihnen doch bereits klargemacht, daß Sie und Ihre Auftraggeber in New York nichts zu suchen haben. Da Sie jedoch nicht gesonnen sind, das einzusehen, müssen wir zu drastischen Maßregeln greifen. Fliegen Sie also nach Chikago, nehmen Sie dort Ihr Girl in Empfang und kehren Sie dahin zurück, woher Sie gekommen sind.
    Der Brief trug keine Unterschrift, aber er war deutlich. Da die verschiedenen Anschläge auf mein Leben nicht geglückt waren, versuchte man es jetzt auf andere Weise.
    Ich ließ nach Alf fragen, der, wie sich herausstellte, in seinem Zimmer war und schlief. Ich bestellte ihn zu mir und quetschte ihn aus. Leider war er, nachdem er mir die Botschaft des Anrufers ausgerichtet hatte, nach oben gegangen und dort geblieben. Er hatte weder etwas gesehen noch gehört.
    Der Clerk am Schalter war auch keine Hilfe. Das einzige, das ich herausbekam, war, daß Maggies Begleiter die Rechnung bezahlt und das Reden besorgt hatte. Sie hatte den Mund nicht aufgetan.
    Die Beschreibung des Mannes war mehr als vage. Angeblich war er dunkelblond, ungefähr 35 Jahre alt und mittelgroß.
    Ich saß in einer gewaltigen Klemme. Wäre es nach meinem Gefühl gegangen, ich hätte zuerst einmal getan, was von mir verlangt wurde. Ich wäre nach Chikago geflogen. Sicherlich nicht zu Unrecht war ich der Ansicht, die Mächte, die mich losein wollten, würden, wenn das irgend möglich war, vermeiden, sich an Maggie zu vergreifen. Wahrscheinlich brauchte ich nur zu gehorchen, und sie würde sicher sein. Wenn ich aber nicht nachgab, so mußte ich das Schlimmste für sie befürchten.
    Irgend etwas wollte ich unternehmen, aber ich war mir nicht klar darüber, was. Flog ich nach Chikago, so mußte ich Mr. High sagen, warum, und außerdem die für heute Abend anberaumte Versammlung im Stich lassen. Ich bildete mir ein, daß es gerade das war, was Maggies Entführer erreichen wollten. Wenn ich heute abend nicht kam, hatten die anderen die Oberhand.
    Es ging mir dabei nicht um die Chancen der Southern Enterprise, die dadurch ins Bodenlose fielen, sondern darum, daß ich nur dadurch einen schlüssigen Beweis gegen die örtlichen Großgangster in die Hände bekommen konnte, wenn ich sie zum Reden oder nur zum Anhören brachte. Ich konnte also nicht weg, und ich konnte es auch nicht übers Herz bringen, Maggie einfach zu opfern.
    Ich war ratlos, und so rief ich Phil an und bestellte ihn zu Mario. Gerade als ich auflegte, klopfte es, und auf mein Herein erschien ein mir unbekanntes
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