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0118 - Der Robot-Sergeant

Titel: 0118 - Der Robot-Sergeant
Autoren: Unbekannt
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zu ihm, die auf eine Gruppe von Männern, weiter hinten im Gang, heftig einredeten.
    Meech stellte sich in Kampfposition. Er war am Ziel.
    „Bring sie um, Lag-Garmoth!" schrie Garathon mit hoher, hysterischer Stimme. „Es sind die Gefangenen. Sie haben sich befreit!"
    Ron hatte sich inzwischen dem neuen Gegner zugewandt. Er gab sich Mühe, nach außen hin ruhig zu erscheinen. Ruhig war auch seine Stimme, als er erklärte: „Wer Sie auch immer sein mögen, Lag-Garmoth, hören Sie nicht auf diesen Mann. Ich weiß, wir sind ziemlich fest in Ihrer Hand.
    Aber nicht fest genug, als, daß ich diesem Feigling hier nicht noch geben könnte, was er verdient, bevor Sie mich erschießen."
    Er hörte Garathon hinter sich würgen.
    Lag-Garmoth lächelte, ohne seine Waffe zu bewegen.
    „Keine Sorge, Terraner", antwortete er. „Ich richte mich nach meinen eigenen Plänen." Er wurde ernst und fuhr fort: „Wer ist umgebracht worden?"
    „Ein Azgone", sagte Ron ohne Zögern. „Ihre Leute habe ihn mit uns zusammen eingefangen und sich nicht um ihn gekümmert, obwohl sein Zustand bedenklich gewesen sein muß. Sie haben ihn hier eingesperrt und umkommen lassen."
    Lag-Garmoth kniff die Augen zusammen und wandte sich an Garathon.
    „Ein Azgone?" fragte er, und an seiner Stimme war zu erkennen, daß er von dem Vorfall weder wußte noch ihn billigte.
    Garathon hatte ein wenig von seinem kümmerlichen Mut zurückgefunden.
    „Ja, ein Azgone", antwortete er gehässig. „Er war mit diesen Leuten hier zusammen, deswegen mußten wir ihn mitbringen."
    Lag-Garmoth blieb ruhig. „Wir haben uns vorgenommen, mit den Azgonen auf keinen Fall in Konflikt zu kommen", erklärte er Garathon. „Das weißt du genauso gut wie ich. Wir können auf Azgola nicht arbeiten, wenn sie unsere Feinde sind, selbst dann nicht, wenn sie träge und unbeweglich in ihren Wohnungen liegen.
    Und du nimmst einen Azgonen gefangen, bringst ihn hierher und läßt ihn dann noch umkommen?"
    Die letzten Worte hatten einen drohenden Unterton. Garathon richtete sich auf. Er war beinahe schon wieder der alte.
    „Wer ist der Befehlshaber dieses Stützpunktes?" fragte er schrill.
    „Du oder ich?"
    „Du", gab Lag-Garmoth zu. „Aber ich bin keiner deiner Untergebenen. Ich gehöre nicht zu deiner Untersippe. Du hast einen Vertrag mit mir geschlossen, und ich sehe, daß du nicht daran denkst dich an den Vertrag zu halten."
    Garathon stieß sich von der Wand ab und stellte sich breitbeinig mitten in den Gang.
    „Du wirst jetzt diese Terraner in ihre Zellen zurückbringen", befahl er Lag-Garmoth. „Und nachher können wir über den Vertrag sprechen. Ist das klar?"
    Man sah Lag-Garmoth an, daß er scharfe Worte auf der Zunge hatte. Er straffte sich und wollte Garathon antworten. Aber er kam nicht mehr dazu. Hinter ihm im Gang sagte jemand ruhig und beiläufig: „Was auch immer die Streitfrage ist, meine Herren, lassen Sie zuerst Ihre Waffen fallen, bevor Sie weiterreden."
    „Meech ...!" schrie Ron. Nur eine Sekunde lang war es im Gang totenstill gewesen. Dann kam Rons triumphierender Ruf. Lag- Garmoth wirbelte herum, aber Meech war viel schneller als er. Er hob die Hand. Man sah keine Entladung, als er schoß. Er bediente sich der Psychowaffe, weil die Vermeidung von Blutvergießen zu den Grundprinzipien seines Robotbewußtseins gehörte.
    Ächzend sank Lag-Garmoth zur Seite und stürzte auf den Boden. Mit ihm ging einer seiner vier Begleiter außer Gefecht. Die übrigen gehorchten Meechs Befehl und ließen die Waffen fallen.
    Meech verließ seinen Standort nicht. Aber seine Stimme hatte einen drängenden Unterton, als er sagte: „Sir, wir haben es eilig. Wir müssen so schnell wie möglich hier heraus!"
    Ron wandte sich an seine beiden Begleiter. „Ihr habt's gehört.
    Los also!" Niemand konnte später genau erklären, was in dieser Sekunde geschah. Vielleicht war es das Bewußtsein, daß seine Rolle ausgespielt sein würde, wenn die Gefangenen entkamen und Lag-Garmoth die Sache mit dem Azgonen den ändern zur Kenntnis brachte, vielleicht war es auch ein unterbewußter, instinktiver Gedanke, der Garathon zum Handeln trieb.
    Auf jeden Fall sprang er Ron Landry an. Ron war auf den Angriff nicht gefaßt und riß mit einem wütenden Schrei den Arm mit der Waffe nach oben. Garathon schien darauf gewartet zu haben.
    Seine Hand fuhr in die Höhe und entriß Ron die Pistole. Ron wußte, was er zu tun hatte. Er packte Garathons rechten Arm dicht über dem Ellbogen und hielt ihn in
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