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0118 - Der Robot-Sergeant

Titel: 0118 - Der Robot-Sergeant
Autoren: Unbekannt
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inne. Dann fuhr er fort. Er zog die Beine ruckartig an und ließ sich, ohne die Arme zu bewegen, auf den Rücken fallen. Er stammelte sinnlose Worte, und die Augen tränten ihm vom vielen Verdrehen.
    In Wirklichkeit war er voller Triumph. Er wußte, daß er gewonnen hatte.
    Der dort unter der Tür stand und ihn mit leblosen Augen sorgfältig musterte, war kein gewöhnlicher Wächter, sondern ein Springer-Robot.
    Meech hatte das Gefühl, es sei alles in Ordnung.
    Niemand schien bemerkt zu haben, daß er durch die Kette der Ultrarotwarner in das Innere des Stützpunktes eingedrungen war.
    Er hatte ein paar Minuten gewartet, obwohl für ihn jede Minute eine halbe Ewigkeit war, und sich dann weiterbewegt.
    Jetzt sah er eine Kuppel vor sich auftauchen, die weit größer war als die des Warngerätes, über das er hinweggesprungen war. Die Streustrahlung der drei Aggregate, die er schon von weitem bemerkt hatte, kam jetzt von schräg unten. Der eigentliche Stützpunkt lag also zum Teil unter der Erde.
    Für Meech entstand jetzt die Frage, wie er in die Kuppel eindringen könne. Wenn die Springer das ganze Gelände so sorgfältig abgesichert hatten, dann würde das unbemerkte Betreten des Stützpunktinneren schwieriger sein als alles andere zuvor.
    Trotzdem näherte sich Meech der Kuppel ohne Zögern.
    Er betastete das Material. Es war glatter Plastikstahl, eine Molekularmischung von Hochpolymeren und Eisen. Man konnte eine solche Kuppelwand im Laufe weniger Stunden herstellen, sie wurde gegossen. Meech erhielt den ersten Hinweis darauf, daß die Springer es bei der Errichtung ihres Stützpunktes ziemlich eilig gehabt haben mußten.
    Er ging etwa zehn Meter am Rand der Kuppel entlang und entdeckte ein paar Fugen, die einen rechteckigen Teil der Kuppeloberfläche umschlossen. Die Fugen waren schmal und nicht tiefer als ein paar Tausendstelmillimeter. Ein menschliches Auge hätte sie wahrscheinlich übersehen. Ein Schott.
    Es mußte andere geben, entschied Meech. Die Springer besaßen Flugwagen. Im Freien hatte er keinen einzigen gesehen.
    Sie mußten im Innern der Kuppel sein. Aber durch dieses Luk paßte kein Flugwagen. Er wußte, daß er darauf angewiesen war, das Flugwagenluk zu kennen, wenn er Ron Landry und seine Begleiter in Sicherheit bringen wollte. Sie konnten nicht einfach davonlaufen; sie brauchten ein schnelles Fahrzeug.
    Er ging weiter. Nach einer weiteren halben Minute fand er das große Luk. Es war ebenso verschlossen wie das erste. Die Fugen reichten weit die Wölbung der Kuppel hinauf. Zwei Flugwagen mußten hier gleichzeitig passieren können.
    Meech stand ruhig und suchte mit wachsamen Augen die Umgebung der Fugen ab. Er fand nichts, was wie ein Öffnungsmechanismus ausgesehen hätte, nur die glatte Kuppelwand. Wie öffnete man das Luk? Meech streckte den Arm aus und betastete die Fläche innerhalb der Fugen. Er hatte das kühle Plastikmetall kaum berührt, als er die rasche Folge der Impulse spürte.
    Es waren fremde Zeichen. Aber Meech verstand sie. Sein Programm umfaßte eine Reihe von Sprachen - Robotersprachen.
    Er hörte: IF (T) 990, 991, 200990 CALLSUP Er spürte, wie das Wesen hinter dem glatten Material dem Befehl gehorchte, den Druck seiner Hand als der Weisung 990 entsprechend registrierte und sich anschickte, die Weisung 990 auszuführen. CALLSUP.
    Das bedeutete Alarm. In Sekundenschnelle würde der ganze Stützpunkt wissen, daß ein Fremder versucht hatte, eines der Luks zu öffnen.
    Meech reagierte blitzschnell - und es kam ihm zugute, daß die Springer keine Zeit gehabt hatten, als Pfortenrobots die allermodernsten Geräte in ihren Azgola-Stützpunkt einzubauen.
    Ihre Positronik arbeitete langsamer als die von Meech Hannigan, Sergeant der terranischen Raumflotte, Mitglied der Interkosmischen Sozialen Entwicklungshilfe, derzeit auf Sondermission.
    Der Pfortenrobot hätte neun Nanosekunden gebraucht, um die Weisung 990 auszuführen. Meech brauchte nur eine halbe Nanosekunde, um ihm zuzuflüstern: EXEM Das brachte den Pfortenrobot zum Stillstand. Er verstand die positronische Sprache.
    EXEM hieß, da ist irgendwo ein Fehler. Wir können das Programm nicht weiterverfolgen. Der Pfortenrobot war Meech weit unterlegen.
    Er hatte keine Möglichkeit zu entscheiden, ob eine Serie von Impulsen aus seiner eigenen Maschinerie oder von außen kam.
    Auf jeden Fall führte er die Weisung 990 nicht aus. Er begann das Programm von neuem. Inzwischen aber hatte Meech seine Hand vom Luk genommen, und der
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