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0118 - Der Robot-Sergeant

Titel: 0118 - Der Robot-Sergeant
Autoren: Unbekannt
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Pfortenrobot entschied, daß der augenblickliche Zustand der Weisung 991 entsprach. Unter 991 in seinem Programm fand er vermerkt: 991 KEEPALERT Er verhielt sich also ruhig und wartete darauf, daß sich wieder etwas ereigne.
    Das geschah den Bruchteil einer Sekunde später. Meech hatte begriffen, worum es ging. Es gab auf der weiten Fläche des Luks eine ganz bestimmte Stelle, die ein Eingeweihter berühren würde, wenn er den Eingang öffnen wollte. Diese Stelle galt es zu finden.
    Meech ging systematisch vor. Er wußte, daß er noch tausendmal den Pfortenrobot veranlassen würde zu glauben, es sei ein Fremder draußen. Aber er wußte jetzt ebensogut, daß er jede feindliche Reaktion des Robots sofort bremsen konnte. Es bestand keine Gefahr, solange er sich nur rasch genug bewegte und nichts von außen her dazwischenkam.
    Die Stelle, auf die es ankam, mußte so groß sein, daß ein Eingeweihter sie ohne langes Suchen finden und das Schott öffnen konnte, ohne durch Druck auf eine andere Stelle einen Alarm auszulösen, mindestens also so groß wie die Hand eines Springers. Sie mußte auch in bequemer Reichweite eines Springerarms liegen, also gewiß nicht höher als zweieinhalb Meter über dem Boden.
    Nach diesen Maßregeln betrieb Meech seine Suche. Für seine Begriffe dauerte es ziemlich lange, bis er schließlich eine Stelle des Luks berührte, die dem Pfortenrobot unverdächtig schien. Er hörte, wie sich hinter der harten Wand die positronischen Schritte vollzogen: IF (T) 990, 991, 200200 OPEN Meech trat einen Schritt zurück. Geräuschlos hob sich die untere Kante des Luks vom Boden. Das gesamte Wandstück trat eine Handbreit weit ins Innere der Kuppel hinein und glitt dann in die Höhe. Ein weiter, matt erhellter Raum erschien dahinter.
    Meech trat ein. Er hatte fürs erste nichts zu befürchten. Der Pfortenrobot hatte ihn als Vertrauten erkannt und würde keinen Alarm schlagen. Hinter ihm lag keine Gefahr. Er konnte seine Aufmerksamkeit nach vorne richten.
    Der Raum, in dem er sich jetzt befand, erregte sein Interesse.
    Eine Reihe verschiedener Fahrzeuge stand von der Lukwand bis zur gegenüberliegenden, einfache Flugwagen, linsenförmige, raumtüchtige Beiboote und schwere Geländeeinheiten, die den terranischen Shifts ähnelten. In seinem Gedächtnis vermerkte Meech die genaue Lage des Beiboots, das dem Luk am nächsten lag. Er würde es brauchen, wenn er Ron Landry und seine Männer in Sicherheit bringen wollte.
    Er hatte keinen Zweifel daran, daß er das Fahrzeug würde bedienen können. Der Steuermechanismus basierte auf positronischem Prinzip, auf demselben also, auf dem auch Meechs Intelligenz aufgebaut war. Sie würden einander verstehen, er und das Boot.
    Als nächstes studierte er die Innenseite des Luks. Wie er erwartet hatte, gab es hier eine deutliche Markierung der Stelle, die berührt werden mußte, wenn das Luk sich öffnen sollte. Es mußte, schloß Meech, im Innern des Beiboots noch einen zusätzlichen Mechanismus geben, der das gleiche bewirkte. Denn niemand würde, wenn er die Kuppel per Boot verließ seine Hand aus dem Fenster herausstrecken und das Luk berühren wollen.
    Er wußte jetzt genug, um sich in diesem Raum zurechtzufinden.
    Als nächstes galt es zu entdecken, wo die Springer ihre Gefangenen hielten. Meech durchquerte die Fahrzeughalle und fand an der gegenüberliegenden Wand eine Reihe von Türen. Die erste, auf die er zuhielt, öffnete sich automatisch, als er ihr bis auf zwei Schritte nahegekommen war. Er hielt sich zur Seite und entdeckte hinter der Tür einen kleinen, quadratischen Raum, in dessen Wänden drei matt erleuchtete Öffnungen gähnten.
    Antigravschächte, registrierte Meech. Der Zugang zu den unterirdischen Teilen des Stützpunkts. Er zögerte nicht, in einen der Schächte hineinzutreten und sich in die Tiefe sinken zu lassen.
    Während er sank, empfing er einen Impuls, der ihn mit sehr großer Befriedigung erfüllte. Die letzte Frage, wohin die Flucht führen sollte, wenn die Befreiung gelungen war, hatte sich von selbst beantwortet. Der Weg war jetzt klar.
    Die Springer hatten sich keine Mühe gegeben, ihren Robot zu verkleiden. Er war ein schweres, aber rasch bewegliches Gerüst aus Plastikmetall und unzerbrechlichem Glas. Er bewegte sich auf zwei Beinen, seine Schöpfer imitierend, aber sonst hatte er kaum Ähnlichkeit mit einem Menschen.
    Das war jedoch nicht, worauf es Ron Landry im Augenblick ankam. Er wußte, daß der Robot sein Verhalten jetzt
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