Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0118 - Der Robot-Sergeant

Titel: 0118 - Der Robot-Sergeant
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
verdreht.
    Dann sprang er. Er war nicht so kräftig wie sonst, deswegen legte er soviel Druck, wie er konnte, in seine Schenkel. Der Sprung trieb ihn schräg von der Bahre weg in die Höhe.
    Er prallte gegen Garathons Rücken. Aus den Augenwinkeln sah er, wie die Roboter herumwirbelten. Im gleichen Augenblick faßte er den Kolben der Strahlwaffe und riß sie hervor. An Garathons Seite glitt er herunter und landete auf dem harten Boden neben der Liege. Der Lauf der Pistole ruckte herum und erfaßte den komplizierten Robot. Mit aller Kraft drückte Ron auf den Auslöser.
    Der Robot hatte sich auf ihn stürzen und ihn festhalten wollen.
    Rons unerwarteter Angriff hatte ihn davon überzeugt, daß Garathon nicht recht gehabt hatte, als er den Gefangenen für wirklich geisteskrank hielt. Aber selbst ein komplizierter Robot braucht wenigstens eine Sekunde, um von einem Programm auf ein anderes zu wechseln und seine Handlung danach auszurichten. Das war Rons Rettung. Die erste Salve traf den metallenen Körper in der Mitte und riß ihn auseinander. Polternd stürzten die Teile zu Boden. Eine Welle unerträglicher Hitze flutete durch den viereckigen Raum.
    Der zweite Robot hatte sich noch nicht bewegt. Ron zerstörte ihn, noch bevor er von dem vorhergehenden Programm auf das nachfolgende übergehen konnte. Erst dann kümmerte er sich um Garathon.
    Der Springer war, waffenlos und entsetzt, hinter den Vorspanner zurückgewichen. Als Ron sich zu ihm umwandte, hob er die Arme, um sein Gesicht zu schützen und schrie mit hoher Stimme: „Nicht, nicht! Schonen Sie mich!" Ron troff der Schweiß von der Stirn. Die Hitze, die die glühenden Bruchstücke der beiden Robots ausstrahlten, war unerträglich.
    „Gehen Sie dort in den Gang!" fuhr er den Springer an.
    Garathon nahm zögernd die Arme herunter und sah, in welche Richtung Ron mit dem Lauf seiner Pistole winkte. Er kam hinter dem Gerät hervor und schritt gehorsam in den Gang hinein, in dem die Zellen der Gefangenen lagen. Ron folgte ihm in sicheren drei Metern Abstand.
    Er war sich über seine Lage nicht im unklaren. Um seine Freiheit zu gewinnen, hatte er zwei Roboter vernichten müssen. Der Lärm, den er dabei verursacht hatte, war sicherlich irgendwo gehört worden. In ein paar Minuten würden Leute kommen, um nachzuschauen. Ob Garathon ihnen soviel wert war, daß sie ihn und seine Freunde unbehelligt dafür ziehen lassen würden, daß er Garathon nichts antat, war fraglich.
    Er schob den Gedanken einstweilen beiseite. Er rief Garathon zu: „Öffnen Sie die Türen, hinter denen Sie meine Leute eingesperrt haben!"
    Garathon blieb stehen und wandte sich um.
    „Das ... das können Sie nicht...", stotterte er.
    Ron ging einen Schritt auf ihn zu und hob den Lauf der Waffe.
    Da drehte sich Garathon wieder um und öffnete die erste Tür. Er blieb vor der Tür stehen. Das hätte er nicht tun sollen.
    Lofty Patterson mußte schon lange auf eine solche Gelegenheit gewartet haben. Durch die Tür hindurch hatte er den kurzen Wortwechsel zwischen Ron und dem Springer wahrscheinlich nicht verstehen können. Er wußte nicht, wer ihm die Tür öffnete. Beseelt von all dem Zorn, der sich in ihm angesammelt hatte, schoß er heraus. Wie ein katapultiertes Geschoß prallte er gegen Garathon.
    Garathon wich schreiend und mit erhobenen Armen zurück. Aber Lofty hatte seinen Gegner gefaßt und ließ ihn nicht mehr los. Ihn kümmerte nicht, wie groß und stark der Mann war, den er sich vorgenommen hatte. In blindem Zorn trommelte er mit bloßen Fäusten auf ihn ein. Garathon war viel zu entsetzt, um sich zu wehren. Er hatte die Arme wieder sinken lassen. Sie hingen schlaff herab. Jammernd und klagend versuchte der Springer, den hämmernden Schlägen auszuweichen.
    In diesem Augenblick sah Ron den Springer zum erstenmal im richtigen Licht. Überheblich, solange er seinen Gegner gefesselt und verletzt vor sich hatte, aber ein Feigling im Grunde seines Herzens.
    „Hören Sie auf, Lofty!" sagte Ron mit einer Stimme, aus der man den Abscheu deutlich heraushörte. „Sie machen sich die Hände schmutzig."
    Lofty ließ von dem am Boden liegenden Springer ab. Er wandte sich um und starrte Ron mit weit aufgerissenen Augen an.
    „Sir ...!" stieß er hervor. „Wie haben Sie...?" Ron winkte ab.
    „Keine Zeit jetzt, Lofty", unterbrach er den Alten. Er sah Garathon an. „Los, da sind noch zwei andere!"
    Ohne Widerstand ging der Springer zur nächsten Tür und öffnete sie. Diesmal trat er schnell zur
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher