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0110 - Zargos, der Dämon

0110 - Zargos, der Dämon

Titel: 0110 - Zargos, der Dämon
Autoren: Richard Wunderer
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befreit werden!
    Endlich kamen uns auch die Polizisten zu Hilfe. Sie schafften mir Luft, so daß ich vom Boden hochschnellen konnte.
    Mit durchdringend gellenden Sirenen hielten vor der Halle die Wagen der Feuerwehr. Sukos Rettung hatte Vorrang vor der Jagd auf den Dämon. Deshalb blieb ich stehen und wartete auf den Wasserstrahl, der im nächsten Moment durch das Tor zischte.
    Die Krankenschwestern waren ausgeschaltet. Zwei Frauen legte ich selbst Handschellen an, die anderen wurden von den Polizisten versorgt.
    Jane hatte noch Schwierigkeiten mit ihrer Gefangenen. Das lenkte mich für einen Moment ab. Als ich wieder auf den Container blickte, blieb mir fast das Herz stehen.
    Die Flammen loderten ungehindert weiter. Der Wasserstrahl erreichte sie nicht, sondern prallte dicht davor von einem unsichtbaren Hindernis ab.
    »John Sinclair!« donnerte aus der Höhe des Daches dieselbe Stimme, die ich schon im Hyde Park gehört hatte. »Dein Freund ist verloren! Du kannst ihn nicht mehr retten!«
    »Zargos!« zischte ich.
    Ohne zu überlegen, hetzte ich los, sprang die nächste Leiter an, faßte eine Sprosse in Kopfhöhe und schwang mich auf die erste Galerie, kletterte hastig weiter und achtete nur darauf, nicht abzurutschen. Mein Sturz hätte Sukos Tod nach sich gezogen… falls er überhaupt noch lebte!
    Zargos hatte eine magische Barriere rings um den brennenden Container gezogen. Ich hatte Erfahrung in diesen Dingen. Es hätte viel zu lange gedauert, die Barriere zu beseitigen. Ich mußte den Dämon vernichten. Mit seinem Ende würde auch die Sperre fallen.
    Zargos wollte mir zuvorkommen. Er hatte meinen Plan durchschaut und durchkreuzte ihn.
    Der scheinbar alte und gebrechliche Mann hatte bereits die oberste Galerie erreicht und sich auf eine Plattform zurückgezogen, von der es kein Entkommen mehr gab.
    Trotzdem konnte er mir entfliehen, allerdings auf seine Weise. Er löste die menschliche Gestalt auf, wie er das schon im Krankenhaus getan hatte.
    Er wurde kleiner und floß in die Breite. Diesmal erschreckte es mich nicht mehr, als seine Augen auf dem teigigen Gesicht tiefer sanken und sich mit dem Mund verbanden.
    Ich mußte noch ein Stockwerk hinter mich bringen, und ich konnte jetzt schon abschätzen, daß ich es nicht schaffen würde. Der Dämon Zargos mußte sich bereits vollständig aufgelöst haben, ehe ich die Plattform erreichte.
    Und das war Sukos sicherer Tod!
    Ich mußte alles auf eine Karte setzen.
    Noch auf der Leiter stehend, hakte ich mich mit dem linken Arm an den Holmen fest. Mit der Rechten riß ich das Silberkreuz hervor und löste es von meinem Hals.
    Und dann ging es schneller, als man es beschreiben kann. Ich zielte und schleuderte das Silberkreuz auf den Container mit Suko! Aber ich konnte den Flug des Kreuzes nicht verfolgen.
    Im selben Moment riß ich nämlich meine Beretta hervor. Meine Hand flog hoch, mein Finger krümmte sich am Abzug.
    Eine Silberkugel nach der anderen jagte ich durch den Lauf, und jeder traf den Dämon Zargos. Er besaß keine Ähnlichkeit mehr mit einem Menschen, sondern war nur noch ein formloser Klumpen auf der Plattform.
    Die Silberkugeln bohrten sich in die magische Masse, aus welcher der Dämon seine verschiedenen Körper geformt hatte. Er stand auf der Rangleiter der Dämonen bereits hoch oben, konnte daher von einer einzigen Silberkugel nicht vernichtet werden, aber alle zusammen und die Macht meines Silberkreuzes brachen seine Kraft!
    Als die letzte Silberkugel in Zargos schlug, platzte die breiige Masse förmlich auseinander. Noch im selben Moment wurde sie brüchig, zerkrümelte und löste sich zu Staub auf.
    Die Flammen rissen heiße Luft unter das Dach. Mein Hals war vollständig ausgedörrt. Diese Luftströme bliesen die Überreste von Zargos nach allen Seiten auseinander.
    Der Dämon der 1000 Gesichter existierte nicht mehr!
    Hatte das Suko noch geholfen?
    Meine Augen tränten von der Hitze und dem Rauch, als ich in die Tiefe starrte. Das Silberkreuz lag auf dem Container. Hell strahlte es durch die flackernden Flammen.
    Der Wasserstrahl prallte gegen die Verschlußklappe des Containers!
    Die magische Sperre war aufgehoben!
    Ich glitt mehr in die Tiefe als daß ich kletterte. Das letzte Stück ließ ich die Beine frei hängen und hielt nur noch die Seitenholme. Wie ein Stein sauste ich in die Tiefe, prallte auf den Boden und rollte mich ab, schnellte wieder hoch und rannte auf den Container zu.
    Noch hielt ich die Beretta in der Hand. Der Wasserstrahl
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