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Perry Rhodan Neo 054 - Kurtisane des Imperiums

Perry Rhodan Neo 054 - Kurtisane des Imperiums

Titel: Perry Rhodan Neo 054 - Kurtisane des Imperiums
Autoren: Alexander Huiskes
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1.
    Der Tross des Regenten
    Im Korridor, unweit von Hamtar-13
     
    »Mehr gibt es nicht von da Teffron zu berichten? Dass er eine Vorliebe für ein opulentes Ambiente hat? Kindchen, in 20 Tagen werden wir zurück in Thantur-Lok sein, und bis dahin möchte ich gern etwas mehr erfahren.« Ihin da Achran wirkte ganz und gar nicht erfreut, Theta erkannte es an der Art, wie die Rudergängerin das lange weiße Haar zurückstrich.
    Die Holoverbindung war erstklassig und mehrfach gesichert. Niemand würde sie abhören können, niemand erfahren, dass es einen Kontakt gab zwischen der neuen Gespielin der Hand des Regenten und der Rudergängerin.
    Theta saß in einem einfachen weißen Kleidchen – schulterfrei, beinfrei, armfrei – vor ihrer Poudreuse. Im aufgeklappten Spiegel des Toilettentisches sah ihr nicht das eigene Gesicht entgegen, sondern das Brustbild der Frau, mit der sie sprach. Ihin da Achran war einst eine Kurtisane wie Theta gewesen und hatte als Gebieterin über den Tross des Regenten längst eine starke Machtposition erreicht.
    Ihin da Achran plusterte sich geradezu auf. Ihr ganzes Gehabe, die Mimik, die Sprechpausen – sie wollte einschüchtern, so viel war klar. Und sie hatte alle Mittel dazu in der Hand.
    Natürlich. Sie war Thetas Herrin, egal, ob sie formal der Hand des Regenten zugeteilt war oder nicht.
    Theta war eine Kurtisane, und das bedeutete leider nicht viel mehr, als ein Gegenstand oder ein Instrument der Politik zu sein. Daher nahm sie alle Eigenschaften an, die der Kunde von ihr erwartete. Zumindest so lange, wie es notwendig war. Aber wenigstens war sie Teil des Spiels, sie musste nicht draußen bleiben wie das einfache Volk. Sie hatte sich bisher immer etwas auf ihre Position eingebildet, hatte nur Lob bekommen und wichtige Kunden zufriedengestellt. Und nun ...
    Theta saß wie betäubt vor der Holoverbindung zur VAREK'ARK. Mit einer so harschen Reaktion hatte sie nicht gerechnet. Es war, als berühre dieser da Teffron eine Saite in der alten Rudergängerin, die sie zum Klingen brachte wie nichts anderes.
    Ehemalige Liebende ... Wo gedeihen Hass und Verachtung besser als auf einem zerbrochenen Fundament?, dachte sie. Sie würde sich niemals verlieben, denn Liebe konnte zur Schwäche werden.
    Ihin da Achran war eine kluge Frau, aber selbst kluge Frauen hatten eine schwache Stelle. Besonders kluge Frauen. Es kam nun darauf an, die entsprechende Stelle zum richtigen Zeitpunkt zu reizen. Und diese Stelle lag nun offen vor Theta zutage. Sie würde sie vermerken.
    »Er liest Statistiken?« Ihin da Achrans Stimme weckte in Theta das Gefühl, als liefe sie auf einer dünnen Schicht erkalteter Lava, unter der weiteres Magma nachdrängte.
    Jetzt bloß nicht stehen bleiben. Einfach weitergehen, als wäre nichts, dachte Theta. Laut sagte sie: »Ich bitte um Vergebung. Aber du hast schließlich gewusst, um was für eine Art Mann es sich bei ihm handelt.«
    Stille.
    Thetas Nerven brannten. War sie zu weit gegangen? Würde die Meisterin dies als Vorwurf verstehen? Zerbrach die Lava unter ihren Füßen?
    Nein. Noch nicht.
    Die Rudergängerin lachte. Es war ein völlig humorloses Lachen, aber es signalisierte Entwarnung. Für den Moment.
    »Da hast du natürlich recht. Trotzdem: Halte Augen und Ohren offen, manchmal erfährt man sogar vom dümmsten Mann etwas Nützliches. Und ich bin sicher, dass der alte Narr keineswegs der allerdümmste ist.«
    »Ja.«
    »Und sonst hast du ... keine Neuigkeiten für mich?«
    Theta zuckte nicht zusammen. Ihin da Achran wusste nichts, sie konnte nichts wissen. Sie neigte allerdings dazu, Vermutungen anzustellen und sie in Worte zu packen. Bei vielen kam sie damit weiter.
    »Ja. Keine weiteren Neuigkeiten.«
    Ihin da Achran sah sie aufmerksam an, und Theta musste mit Gewalt dagegen ankämpfen, sich klein und unbedeutend zu fühlen. Es war schwierig. Der Blick der Rudergängerin glitt wie ein Skalpell über sie hinweg, als filetiere sie Thetas Gedanken. Aber das war natürlich Unsinn.
    »Du wirst mich auf dem Laufenden halten!«, befahl die Rudergängerin.
    »Selbstverständlich.«
    »Gut«, sagte Ihin da Achran, und dann sah sich Theta wieder ihrem eigenen Spiegelbild gegenüber, als wäre nichts gewesen. Die Poudreuse stand da wie immer.
    In diesem Moment spürte Theta, dass etwas anders war.
    Langsam drehte sie sich um.
     
    Sergh da Teffron hatte seiner Kurtisane eine Kabinenflucht an Bord des 800 Meter durchmessenden Kugelraumschiffes ESSK'KEMARK zugewiesen, die direkt an
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