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0110 - Zargos, der Dämon

0110 - Zargos, der Dämon

Titel: 0110 - Zargos, der Dämon
Autoren: Richard Wunderer
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Verhältnis aufzugeben.
    »Ich dachte mir nichts Böses dabei«, sagte sie erstickt und holte ein Taschentuch aus ihrer Jacke. »Aber dann zwang mich eine innere Stimme, meine Pistole zu ziehen und auf die beiden zu schießen! Das heißt, ich habe es nicht getan! Ich konnte nicht!«
    Ich war fassungslos und zermarterte mir den Kopf, wie das hatte passieren können. Jane ließ sich doch sonst nicht so leicht beeinflussen!
    »Vielleicht ist dieser Fenbright Hypnotiseur?« sagte ich und glaubte selbst nicht so recht daran. Es wäre zu unwahrscheinlich gewesen.
    Jane schüttelte auch sofort den Kopf. »Nein, das ist es nicht. Ich kann mich dunkel erinnern, daß ich etwas beobachtet habe… warte… es fällt mir gleich wieder ein!«
    Ich griff nach meinen Zigaretten, während Jane überlegte. Sie murmelte etwas vor sich hin, schüttelte den Kopf, murmelte wieder etwas. Ich ließ sie in Ruhe nachdenken, stand auf und holte mir den Prospekt von Zargos.
    »Das ist es!« schrie Jane auf. »Hier, die Handtasche!«
    Sie riß mir den Katalog aus der Hand, blätterte aufgeregt darin und deutete endlich auf das Bild einer Handtasche.
    Ich starrte abwechselnd in den Katalog und auf Janes Tasche, die auf den Boden gefallen war. Es war die gleiche Tasche!
    »Zargos!« rief ich aus. »Du hast diese Handtasche bei Zargos bestellt!«
    Jane nickte heftig. »Ich habe nicht auf den Namen geachtet, sondern nur das große Z gesehen. Auf dem Prospekt und auf der Handtasche! Aber jetzt weiß ich es wieder! Ganz verschwommen sah ich einen Dämon aus der Handtasche erscheinen. Er führte meine Hand mit der Pistole. Zargos wollte mich zu dem Mord zwingen!«
    Jane wußte noch viel zu wenig über den heißen Fall, den ich soeben bearbeitete und in den sie verwickelt war, ohne daß es einer von uns geahnt hätte.
    »Das ist ja schrecklich!« rief sie, als sie alles erfahren hatte. »Kannst du dir vorstellen, John, wie viele Menschen diesen Katalog erhalten und daraus bestellt haben? Und alle diese Leute sind wahrscheinlich über die gekauften Gegenstände zu Sklaven des Dämons geworden! Es ist ein satanischer Plan! Zargos schafft sich auf diese Weise ein Heer von willenlosen Sklaven. Irgendwann wird er stark genug sein, daß er mit Hilfe seiner Sklaven ein Chaos auslösen kann!«
    Ich schauderte bei diesem Gedanken. »Unmöglich, alle Käufer aufzuspüren, die Gegenstände zu vernichten und sie auf diese Weise zu schützen. Wir müssen an die Quelle des Bösen gehen. Zu Zargos selbst! Erst wenn ich den Dämon vernichtet habe, ist auch seine Macht besiegt.«
    Jane nahm mir den Katalog aus der Hand und drehte ihn um. »Hier ist die Adresse. In Southwark!«
    Ich verließ mit Jane die Wohnung. Soeben trafen meine Kollegen vom Yard ein, so daß ich nicht mehr zu warten brauchte. Ich erklärte ihnen kurz, worum es ging und wer die Tote war.
    Jane stieg zu mir in den Bentley. Sie fuhr lieber mit mir und wollte ihren Wagen später abholen.
    »Ruf doch bitte Shao an«, ersuchte ich meine Freundin. »Sie wartet in meinem Apartment auf Nachricht.«
    Jane tat es. Sie selbst sagte nicht viel sondern hörte sich an, was Shao zu berichten hatte. Als sie auflegte, merkte ich an ihrem besorgten Gesicht, daß etwas geschehen war.
    »Suko hat die Adresse des Zargos-Versandes bereits herausgefunden«, sagte sie leise. »Er ist schon in Southwark, ohne auf dich zu warten. John, gib Gas! Suko braucht unsere Hilfe!«
    Sie hätte mich nicht extra auffordern müssen. Kaum hörte ich, daß Suko sich allein vorgewagt hatte, als ich auch schon das Gaspedal durchdrückte.
    Jetzt ging es möglicherweise um Sekunden!
    Ich durfte meinen Freund nicht im Stich lassen!
    ***
    Als Suko zu sich kam, herrschte rings um ihn absolute Dunkelheit.
    Nicht der geringste Lichtschimmer drang an seine Augen.
    Noch halb benommen glaubte er, Zargos hätte ihm die Augen verbunden, doch das stimmte nicht. Er war nicht einmal gefesselt.
    Leise stöhnend stemmte sich Suko auf Hände und Knie hoch. Unter sich fühlte er einen glatten, harten und kühlen Boden. Als er dagegen klopfte, gab es einen hohlen Ton.
    Noch war Suko nicht soweit auf den Beinen, daß er seine Lage richtig einschätzen konnte. Er dachte sogar, es wäre bereits Nacht, weil er so lange bewußtlos gewesen war.
    Vorsichtig schob er sich weiter und befühlte vor jeder Bewegung seine Umgebung. Oft genug war er im wahrsten Sinn des Wortes auf verborgene Falltüren hereingefallen!
    Nach wenigen Schritten war seine Erkundung zu Ende. Er
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