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0107 - Die Geier und der Wertiger

0107 - Die Geier und der Wertiger

Titel: 0107 - Die Geier und der Wertiger
Autoren: Friedrich Tenkrat
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Pflanze mit ihr machte, wenn es soweit war…
    ***
    »Spring, Sinclair!« verlangte Malagu. Der Schein des Höllenfeuers zeichnete grausame Schatten in sein altes Gesicht.
    Hier also tankten Malagu und die Mitglieder der schwarzen Sekte ihre Höllenkraft, die es ihnen möglich machte, Dinge zu tun, die kein normal sterblicher Mensch tun konnte.
    Eine Quelle des Bösen war das. Ein Schlund von unauslotbarer Tiefe, in den ich mich freiwillig stürzen sollte.
    Wenn ich das tat, dann feierte das Schattenreich seinen größten Triumph. Ich sah meine Feinde vor mir, sah, wie sie höhnisch grinsten.
    Asmodina, die Tochter des Teufels.
    Der Spuk, Herrscher über die verdammten Dämonen.
    Myxin, der Magier, der sich hin und wieder mit mir verbündet hatte, wenn es ihm in sein intrigenreiches Konzept gepaßt hatte.
    Und all die andern Dämonen, die mir seit langem nach dem Leben trachteten. Sie würden frohlocken, wenn ich Malagus Aufforderung nachkam und in dieses Höllenfeuer sprang.
    Hatte ich eine Chance, es nicht zu tun?
    Noch zeigte Malagu Geduld. Aber wenn ich mir zu lange Zeit ließ, würde er mich in das Reich des Satans hinabstoßen lassen.
    Wie sollte ich das verhindern?
    »Hast du Angst, Sinclair?« höhnte Malagu.
    »Verdammt, ja! Ich bin kein Übermensch!«
    »Der Mann, der so vielen Dämonen ein Ende bereitet hat, ist ein Feigling! Es ist nicht zu fassen! Wie war es möglich, daß du den Schwarzen Tod besiegen konntest?«
    Ich ging nicht auf Malagus Spott ein.
    In meinem Kopf überschlugen sich die Gedanken. Ich steckte in einer furchtbaren Klemme. Meine Situation schien ausweglos zu sein. Aber alles in mir lehnte sich dagegen auf…
    »Spring endlich!« herrschte mich Malagu an. »Sonst helfen wir nach!«
    Ich starrte in das alles verzehrende Feuer.
    Die Gefühle, die mich durchtobten, sind nicht zu beschreiben.
    Mein Atem ging stoßweise. Eiskalter Schweiß stand auf meiner Stirn.
    Malagu trat einen Schritt näher. Mir kam es vor, als würden sich sein Haar und der weiße Vollbart sträuben.
    Wurde er jetzt zum Wertiger?
    »Zumletztenmal, Sinclair! Spring!«
    Plötzlich kam mir eine Idee.
    Ja, ich wollte mich in diesen Höllenschlund stürzen. Aber nicht allein. Ich hatte die Absicht, Malagu mitzunehmen.
    ***
    Harald McClure wußte selbst nicht, wie er es geschafft hatte. Auf einmal war er frei. Die Hände, die ihn eben noch gehalten hatten, versuchten ihn sofort wieder zu packen, doch er schnellte vorwärts und entzog sich ihrem eisernen Griff.
    Die Kerle, die Donna Varese der Killerpflanze übergeben wollten, hielten inne.
    McClure warf sich mit einer beispiellosen Todesverachtung auf sie. Er wußte, daß er das Mädchen nicht retten konnte, aber er wollte nicht dabei zusehen, wie Donna Varese ein Opfer der scheußlichen Pflanze wurde.
    Deshalb wollte er es erzwingen, daß Malagus Diener ihn zuerst vor die schlammigen Todesblätter stießen.
    Seine Fäuste trafen die Schergen.
    Keuchend hieb er auf sie ein, doch sie zeigten keine Wirkung. Sie verhöhnten und verspotteten ihn sogar.
    »Laßt das Mädchen los!« schrie er. »Nehmt mich!«
    William van Dyke lachte gehässig. »Ich sagte doch, du kommst auch dran, Harald. Kannst du’s denn nicht mehr erwarten, von dieser Pflanze gefressen zu werden?«
    »Nein, ich kann nicht warten, ich will nicht warten! Nehmt mich zuerst dran!«.
    Jene Diener, die ihn festgehalten hatten, schnappten ihn sich wieder. Er schlug wie von Sinnen um sich.
    Er trat nach den Gegnern, doch sie rangen ihn mühelos nieder und brachten ihn mit einigen schmerzhaften Schlägen zum Schweigen.
    Verzweifelt mußte er einsehen, daß er weder für Donna Varese noch für sich selbst irgend etwas tun konnte.
    Das Schicksal nahm weiter nach dem Willen der Diener des Bösen seinen unaufhaltsamen Lauf.
    Zwei Zoll war Donna Varese nur noch von den Horrorblättern entfernt. Das Mädchen schloß in diesem furchtbaren Augenblick mit seinem Leben ab.
    ***
    Ich war bereit, dieses große Risiko auf mich zu nehmen. Aber Malagu sollte mich bei meinem Sturz in die Verdammnis begleiten.
    Er schaute mich mit haßlodernden Augen ungeduldig an, konnte sich kaum noch beherrschen.
    Ich wollte ihn und seine Schergen austricksen. Ob es mir gelingen würde, würde sich in wenigen Augenblicken herausstellen.
    Meine Erregung erreichte ihren höchsten Stand. Ich vibrierte innerlich. Schließlich stand für mich eine ganze Menge auf dem Spiel.
    Eigentlich alles.
    »Nun?« knurrte Malagu.
    »Ja«, sagte ich heiser. »Ich
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