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0107 - Die Geier und der Wertiger

0107 - Die Geier und der Wertiger

Titel: 0107 - Die Geier und der Wertiger
Autoren: Friedrich Tenkrat
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bestellen?« erkundigte sich der Inder.
    Abel Grogger schüttelte den Kopf und winkte mit einer matten Handbewegung ab. Er war der Ansicht, daß man John Sinclair nichts mehr bestellen konnte, dafür würde die schwarze Sekte schon sorgen.
    ***
    Dort oben stand Malagu, der Anführer der schwarzen Sekte, und Donna Varese war neben ihm. Er wußte, daß ich nichts tun würde, was das Leben dieses Mädchens gefährdete, und ich war wütend, weil mich der Alte, der in der Lage war, sich in einen gefährlichen Wertiger zu verwandeln, so fest in der Hand hatte.
    Ich nahm meinen Dolch von McKammits Hals, schob die Waffe in meinen Gürtel und erhob mich.
    Die Mitglieder der schwarzen Sekte umringten McClure und mich. Mehrere Hände erfaßten mich und hielten mich fest.
    Ich versuchte mich zu wehren, doch die Kerle packten um so brutaler zu. Auch McClure erfaßten sie.
    Als ich meinen Blick wieder zu jenem Totengerüst hinaufrichtete, erschrak ich, denn Malagu und Donna Varese waren nicht mehr oben.
    »Vorwärts!« kommandierte jemand hinter mir. Ich wurde derb gestoßen und nach vorn gerissen.
    McClure und ich wurden zum Fuß des Totenturms gebracht, wo uns Malagu erwartete.
    Er übergab das blasse Mädchen seinen Dienern.
    »John, ich…«
    »Wie kommen Sie hierher, Donna?« preßte ich heiser hervor.
    »Ich hab’ sie mir aus dem Hotel geholt«, sagte McKammit stolz.
    Er war einer von denen, die McClure festhielten.
    Ich starrte Malagu unerschrocken an. »Was soll nun aus ihr und aus McClure werden?«
    Der Alte grinste mich penetrant an. Wenn ich die Möglichkeit gehabt hätte, mich auf ihn zu stürzen, ich hätte damit keine Sekunde gezögert.
    Er war ein gefährliches Monster. Er war eine Bedrohung – nicht nur für Bombay.
    »McClure und das Mädchen werden sterben.« Malagu sagte es hart und unerbittlich.
    »Warum?« wollte ich wissen.
    »Weil ich es so will!« sagte Malagu. »Man wird sie den Pflanzen zum Fraß vorwerfen!«
    Mich schauderte vor soviel Grausamkeit. Ich versuchte, mich von den vielen Händen, die mich festhielten, loszureißen. Doch sie ließen es nicht zu.
    »Du verdammter…«
    »Schweig, Sinclair!«
    »Herrgott noch mal, wieso hat dich meine Silberkugel nicht getroffen?« schrie ich trotzdem, denn ich ließ mir von diesem Höllenbastard nicht das Wort verbieten.
    Der Alte grinste. »Ich gebe zu, dabei hatte ich Glück. Du hättest deine Chance wahren sollen, Sinclair. So eine Gelegenheit hat man nur einmal - wenn überhaupt.«
    »Du läßt das Mädchen und McClure diesen widerlichen Pflanzen vorwerfen. Und was hast du mit mir vor, Malagu?«
    »Für dich habe ich mir etwas Besonderes ausgedacht, Sinclair. Auch du wirst sterben!«
    »Und wie?«
    »Dich«, sagte Malagu mit fanatisch funkelnden Augen, »wird das Feuer der Hölle verschlingen!«
    ***
    Ich hörte Donna Varese schluchzen, und mir brach das Herz, weil ich ihr nicht helfen konnte.
    »Schafft ihn fort!« befahl Malagu mit schneidender Stimme. Da er zu mir in den Jeep gestiegen war und gleichzeitig von McClure hier auf dem Leichengerüst entdeckt worden war, mußte ich annehmen, daß er nicht nur der Metamorphose fähig war, sondern auch die Fähigkeit besaß, an zwei Orten gleichzeitig zu sein.
    Das ermöglichte ihm die Hölle.
    Ich hätte viel darum gegeben, ihn vernichten zu können. Meine ganze Verachtung gehörte ihm, dem Diener des Bösen.
    Die Mitglieder der schwarzen Sekte schleppten mich durch den Kessel des Todes, in dem sich Donna Vareses und Harald McClures furchtbares Schicksal erfüllen sollte.
    Die teuflischen Schergen führten mich zu einer breiten Treppe, die von Blättern überwuchert war, doch sobald ich meinen Fuß auf die erste Stufe setzte, wichen die grauen Blätter nach links und rechts zurück.
    Die Treppe führte tief unter das Kesselniveau.
    Sie zwangen mich, hinunterzugehen. Ich gelangte in einen riesigen Raum mit schwarzen Wänden.
    In seiner Mitte mußte ich stehenbleiben. Malagu trat neben mich.
    Er murmelte Worte in einer mir fremden Sprache, und plötzlich begann der Boden unter meinen Füßen zu beben.
    Ich wurde heftig geschüttelt. Ein besorgniserregendes Knurren und Vibrieren erfüllte den Raum.
    Und dann brach vor mir knirschend der Boden auseinander. Eine tiefe Spalte öffnete sich. Glutrote Flammen schlugen mir entgegen.
    Das war das Feuer der Hölle, das mich verschlingen sollte. Ich hörte die Schreie der Verdammten und vernahm das schaurige Gelächter jener, die sie peinigten.
    Die Spalte schien mit
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