Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0105 - Keine Spur von Mister High

0105 - Keine Spur von Mister High

Titel: 0105 - Keine Spur von Mister High
Autoren: Keine Spur von Mister High
Vom Netzwerk:
geschäftliche Verluste erlitten usw.
    Plötzlich erschien aus dem Nebenzimmer ein G-man mit hochrotem Kopf.
    »Decker, kommen Sie schnell! Die Erpresser sind wieder am Telefon!«
    »Vor zwei Tagen bereits war ein Anruf«, murmelte Phil, während er hastig ins Nebenzimmer ging, »und jetzt schon wieder einer?«
    Er war besorgt. Vor zwei Tagen hatte man angerufen und den Makler aufgefordert, die Summe von drei Millionen Dollar in barem Geld zu beschaffen und in einen Koffer zu packen.
    Er setzte sich an einen Tisch und stülpte die Kopfhörer über. Das Gespräch, das über die von uns angezapfte Leitung des Maklers ging, war schon im Gange.
    »…stellen Sie sich nicht so blöd an«, sagte eine offensichtlich verstellte männliche Stimme. »Fragen Sie an der Auskunft! Man wird Ihnen schon den Zug sagen.«
    »Buchstabieren Sie mal den Ort.«
    »YALESTOWN! Yalestown, haben Sie endlich verstanden Mann?«
    »Ja, ich habe es notiert. Und wie soll es weitergehen? Was soll ich in Yalestown?«
    »Sie können meinetwegen sofort zurückfahren nach New York. Auf der ersten Fahrt achten Sie auf der linken Seite der Bahnstrecke auf eine blaue Laterne, die irgendwo zwischen New York und Yalestown stehen wird. Kapiert?«
    »Blaue Laterne, linke Seite des Bahndamms.«
    »Ja. Nehmen Sie ein Abteil erster Klasse. Wenn Sie dem Schaffner ein Trinkgeld geben, wird er dafür sorgen, dass Sie nicht gestört werden. Sobald Sie die blaue Laterne erblicken, werfen Sie den Koffer mit dem Geld hinaus.«
    »Und wann bekomme ich mein Kind wieder?«
    »Zwei bis drei Tage später. Sobald wir das Geld nachgezählt und uns abgesetzt haben.«
    »Aber wo soll ich meinen Jungen finden?«
    »Sie werden ein Telegramm bekommen. Und eines merken Sie sich: Wenn Sie das FBI von der Sache verständigen, ist Ihr Kind innerhalb von fünf Minuten eine Leiche! Ist Ihnen das klar?«
    Die Stimme des Maklers klang rau, als er furchtsam erwiderte: »Ja. Ja, natürlich. Keine Angst. Ich werde mich genau an Ihre Anweisungen halten! Ganz bestimmt.«
    »Also, Sie wissen Bescheid. Wiederholen Sie, was Sie zu tun haben!«
    »Ich nehme morgen Nacht den Abendzug nach Yalestown. Ich benutze ein Abteil erster Klasse und richte es so ein, dass ich nicht gestört werde. Dann beobachte ich die linke Seite des Bahndamms. Wo eine blaue Laterne steht, werfe ich den Koffer mit dem Geld zum Fenster hinaus.«
    »Okay. Denken Sie an Ihren Jungen. Er hat Heimweh.«
    Knack. Der andere Teilnehmer hatte aufgelegt. Es dauerte eine Weile, dann legte auch der Makler seinen Hörer zurück auf die Gabel.
    Phil blieb einen Augenblick starr sitzen. Dann zog er sich die Kopfhörer ab und stand auf.
    »Rundspruch an alle unsere Leute, die im Außendienst sind!«, befahl er. »Sofort zurückkommen!«
    Er eilte zurück in sein Zimmer und winkte einem Kollegen.
    »Rufen Sie den Bahnhof an. Wo liegt Yalestown, wie viel Meilen von New York entfernt, wann geht der morgige Nachtzug dorthin, wie viel Stationen gibt es unterwegs und wie heißen sie?«
    Er wandte sich schon an einen anderen G-man, bevor der erste überhaupt nur »Ja«, sagen konnte.
    »Fernschreiben an Washington! Kidnapper fordern Übergabe von drei Millionen. Der Erpresste soll morgen Nacht den Zug New York-Yalestown benutzen und den Koffer mit dem Geld an einer Stelle hinauswerfen, wo links vom Bahndamm eine blaue Laterne brennt. Erbitten Bereitstellung von Armee-Hubschraubern und ausreichend neutraler Fahrzeuge zur Überwachung der ganzen Strecke. Erbitten Antwort, per Blitzgespräch.«
    »Okay, Kollege«, sagte der G-man und setzte sich an den Fernschreiber.
    »So«, sagte Phil und rieb sich die Hände. »Und wenn wir ein Gebiet von tausend Meilen Länge kontrollieren müssten, diesmal entgehen sie uns nicht!«
    ***
    Ich hatte meinen Jaguar in einer Garage in der Nähe des Flugplatzes in New York abgestellt, um ihn bei meiner Rückkehr gleich bei der Hand zu haben. Dieser Umstand kam mir zunutze.
    Ich suchte mir den Stadtplan aus dem Handschuhfach und darauf Walt Rileys Wohnung. Zwar kenne ich New York einigermaßen, aber so völlig kann man dieses Riesennest nie im Kopf haben.
    Als ich mir über die Fahrtroute klar geworden war, warf ich den Plan zurück und startete.
    Diesen Walt Riley wollte ich mir jetzt kaufen. Und eines war sicher: Er würde mir sagen, wo das Kind war, und er würde sagen, wo man unseren Chef versteckt hatte. Riley würde seinen Mund aufmachen. Dessen war ich sicher.
    Mit gleichmäßig hohem Tempo schnurrte mein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher