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0105 - Keine Spur von Mister High

0105 - Keine Spur von Mister High

Titel: 0105 - Keine Spur von Mister High
Autoren: Keine Spur von Mister High
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nicht. Es wäre für sie selbst zu störend. Sie müssen mit Zwischenfällen rechnen. Eher glaube ich, dass sie unseren Chef mit sich herumschleppen, um ihn sofort gegen uns ausspielen zu können, wenn sie etwa damit rechnen, dass Marley trotz aller Warnungen ihrerseits das FBI benachrichtigt haben könnte.«
    Schweigend fuhren wir weiter. Hin und wieder warf ich einen Blick auf meine Armbanduhr. Jetzt musste der Zug Yales verlassen… jetzt konnte er ungefähr bei der alten Ruine sein… ich kannte die Gegend von der Karte, ich kannte die Zugfahrtzeiten, ich kannte alles, was man in dieser Gegend wissen musste, wenn man einen solchen Einsatz leitet.
    Phil nahm den Hörer des Sprechfunkgerätes.
    »Hallo, Zentrale!«, rief er.
    Die Leitstelle der nächsten State-Police-Dienststelle war uns für diesen Einsatz zur Verfügung gestellt worden. Über sie konnten wir alle unsere Fahrzeuge erreichen.
    »Sprechen Sie!«, kam die knappe Antwort.
    »Hier ist Lincoln. Wie sieht es bei Steuben, Washington und Delaware aus?«
    »Alles ruhig. Nichts Verdächtiges. Der Zug ist in Yales abgegangen.«
    »Im Zug?«
    »Die in Yales abgelösten Zugbegleiter konnten nichts Außergewöhnliches berichten. Niemand versuchte in das bewusste Abteil einzudringen.«
    »Okay. Rufen Sie uns sofort, wenn irgendwo etwas Ungewöhnliches geschieht.«
    »Verstanden.«
    Phil legte den Hörer zurück.
    »Riley kennen wir«, murmelte er. »Aber wer mögen die anderen sein?«
    »Verkommene Existenzen. Potenzielle Mörder, Leute also, die schon immer zum Mord bereit waren, ihn nur nicht auszuführen brauchten, weil sie nirgends den entsprechend hohen Gewinn sahen, der für sie zu einem solchen Risiko gehört. Es gibt genug Leute, die für ein paar Millionen baren Geldes Mörder würden. Gott sei Dank bietet das Leben nur ganz selten diese Möglichkeit. Ich glaube nicht, dass wir es mit Berufsgangstern zu tun haben.«
    »Die blonde Frau könnte diese Broadwaytänzerin von anrüchigem Ruf sein, die ein paar Mal in Rileys Gesellschaft gesehen wurde.«
    »Ja, ich glaube bestimmt, dass sie es ist.«
    Wir hatten natürlich von einigen Leuten schnell noch ein paar Nachforschungen über Riley anstellen lassen, und dabei waren wir auch auf diese Tänzerin gestoßen. Sie arbeitete in einem Nachtklub, der für seine gewagten Darbietungen bekannt war.
    Noch ein paar Minuten fuhren wir schweigend weiter, dann sagte Phil: »In zwei Minuten ist es soweit.«
    Ich nickte stumm.
    Alle meine Sinne waren aufs Äußerste angespannt. In zwei Minuten passierte der Zug ungefähr die Stelle, die auf Rileys Zettel durch ein Kreuz markiert gewesen war. Wenn unsere Vermutung stimmte, musste es hier geschehen.
    Wir bogen langsam um die nächste Kurve. Genau in unserem Scheinwerferlicht versuchte ein Wagen durch das Unterholz zu brechen.
    Phil zog seine Kanone. Gleichzeitig riss er den Hörer des Sprechfunkgeräts an sich.
    In unserem Scheinwerferlicht konnte ich deutlich Rileys erschrockenes Gesicht beim Aussteigen sehen. Er wollte sich in die Büsche schlagen, aber Phil knallte ihm geistesgegenwärtig ein paar Kugeln hinüber.
    Augenblicklich sprang Riley zurück in den Wagen. Er gab Gas und raste vor uns her.
    »Achtung, Caesar! Caesar! Caesar!«, rief Phil das vereinbarte Kennwort für den Einsatz in den Hörer. »Unweit Meilenstein 16 Riley gestellt! Befinden uns auf Verfolgungsjagd Richtung Yales!«
    Wir rasten auf eine Kurve zu. Riley hielt seinen Wagen auf der falschen Seite. Er musste vor Angst die Nerven verloren haben.
    Wir durchquerten die Kurve. Ich trat die Bremse durch. Ein anderer Wagen kam uns entgegen, geriet ins Schleudern und stellte sich quer.
    Rileys Schlitten sauste seitlich hinein, hatte aber auch schon stark verminderte Geschwindigkeit.
    Sechs Schritte entfernt bekam ich unseren Wagen zum Halten. Wir sprangen hinaus. Im gleichen Augenblick krachten uns auch schon Kugeln um den Schädel. Phil riss das Sprachrohr vom Hintersitz mit heraus.
    »Riley, gib auf!«, hallte seine Stimme durch die Nacht. »Ihr seid von über hundert G-men umstellt!«
    »Wir haben euren Chef!«, brüllte jemand aus der Dunkelheit.
    Einen Augenblick lang blieb uns die Luft weg.
    »Davon kann wohl keine Rede sein!«, sagte plötzlich eine uns nur zu gut bekannte Stimme. »Ich liege in Deckung, ich habe das Kind bei mir und ich habe eine Pistole!«
    Im gleichen Augenblick schoss in einer Entfernung von vielleicht ein paar Hundert Yards eine lohende Feuersäule in den Himmel.
    Und abermals
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