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0104 - Die Stieftochter des Teufels

0104 - Die Stieftochter des Teufels

Titel: 0104 - Die Stieftochter des Teufels
Autoren: Hans Joachim von Koblinski
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deine Freundin auch nicht.«
    Zamorra wollte schon abschalten, da meldete sich Negro noch einmal. »Vielleicht glaubst du, ich wäre allein, nachdem du meine Freunde vernichtet hast! Du irrst dich! Und noch etwas: noch lebt das Mädchen, das ich mir gestern holte. Wenn dein Leben beendet ist, wird das Mädchen mir gehören!«
    Damit war Schluß.
    »Eine Unverschämtheit!« sagte Priol.
    »Na, glauben Sie jetzt, daß es Dinge zwischen Himmel und Erde und zwischen Erde und Hölle gibt, die einen normalen Sterblichen um den Verstand bringen können, Kommissar?« fragte Professor Zamorra.
    »Glauben?« Priol schüttelte den Kopf. »Monsieur, damit ist es so eine Sache. Es widerstrebt mir, daran zu glauben, aber, verdammt nochmal, ich komme an den Tatsachen nun mal nicht vorbei. Als ich die Fotos sah, dachte ich zunächst an Montagen, und…«
    Nicoles helles Lachen unterbrach ihn. Verwirrt sah er sie an. »Ist was?«
    Sie nickte. »Ja. Ich habe ihm nämlich nach dem Entwickeln gesagt, daß ich solche Bemerkung von Ihnen erwarte.«
    »Ach so. Na ja, im ersten Moment kommt einem dieser Gedanke. Dann aber überlegte ich mir, daß solche Montagen nicht in einigen Stunden anzufertigen seien. Also mußten die Fotos echt sein. Diese Erkenntnis verursachte in mir eine Erschütterung. Ich würde viel darum geben, könnte ich dabei sein, wenn dieser Rivette über den Jordan geht.«
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Das kann ich Ihnen selbstverständlich nicht versprechen. Möglich, daß sich diese Gelegenheit ergibt. Dann müßten Sie allerdings sehr vorsichtig sein und sich in meiner Nähe aufhalten, am besten hinter mir.« Er wandte sich an Nicole. »Und du? Hast du gehört, was der Dämonenfürst gesagt hat? Auch dich will er töten. Keine Angst?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Denn ich werde bei den Beamten sein.«
    »Moment, Moment!« winkte er ab. »So einfach ist das nicht. Martine könnte auftauchen. Oder Denise. Allerdings glaube ich nicht an Denise. Wenn er jemanden diesseits der Mauern einsetzt, ist es Martine oder eine andere Untote beziehungsweise ein Vampir, von dessen Existenz wir nichts wissen. Außerdem bewegt sich Martine anders. Es kommt immer darauf an, welchen Auftrag ein Vampir oder ein Zombie erhalten hat. Wenn er rücksichtslos töten soll, bewegt er sich marionettenhaft. Anders ist es, wenn, wie ich glaube, eine Untote auf einen Mann angesetzt wird, um ihn zu verführen, ihn willenlos zu machen. In solchem Fair benimmt sie sich wie… wie… na ja, wie jede andere Frau bei solcher Gelegenheit.«
    »Entzückend!« entfuhr es Nicole. »Wenn ich daran denke, daß ich mich mit einem Mann ins Bett lege, und er ist ein Untoter… pfui Spinne! Du kannst einen wirklich das Gruseln lehren!«
    Alle lachten, wurden jedoch schnell wieder ernst.
    »Ich denke, es ist alles gesagt, was gesagt werden mußte. Wann sind Sie mit Ihren Leuten hier, Kommissar?«
    »Nennen Sie eine Zeit!«
    »Hm, 22.30 Uhr, würde ich sagen. Dann können wir noch einmal kurz die Lage besprechen. Um 23 Uhr will ich mich auf die Socken machen.«
    »Gut. Was soll ich nun den Eltern von Corinne Curet sagen? Sie werden zweifellos von mir wissen wollen, was getan wird, um ihre verschwundene Tochter zu finden.«
    »Hm, natürlich, ja! Irgend etwas müssen Sie ja sagen! Am besten wird es sein, wenn Sie von angelaufenen Ermittlungen und Suchaktionen sprechen. Fordern Sie Hunde an. Oder gibt es bei der Bezirks-Gendarmerie keine?«
    »Doch.«
    »Bestens! Ein paar Beamte sollen mit ihren Suchhunden losziehen. Damit es so aussieht, als ob… verstehen sie? Heute abend ist das Mädchen zu Hause, da bin ich ganz sicher.«
    Priol machte ein skeptisches Gesicht. »Ihren Optimismus möchte ich haben, Professor!«
    »Warten Sie ab! Und das wär’s dann wohl?!«
    »Also gut! Dann bis heute abend!«
    Gleich darauf waren Nicole Duval und Zamorra allein.
    »Endlich!« murmelte sie. »Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr ich auf diesen Moment gewartet habe.«
    »Ach? Warum denn?« stellte er sich dumm und unwissend.
    »Weil ich Sehnsucht nach dir habe, Chérie! Unbändige Sehnsucht. Und sie zu stillen… davon können uns alle Dämone dieser Welt nicht abhalten. Oder…?«
    »Nein, Nicole, das vermag nicht einmal Satanas!« Er nahm das Mädchen auf die Arme und trug es nach nebenan ins Schlafzimmer…
    ***
    Edouard Rivette hatte seine Reserven mobilisiert: Martine und Roger. Er wußte, daß Zamorra kommen würde. Und er wußte noch etwas: Martines Kraft
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