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0104 - Die Stieftochter des Teufels

0104 - Die Stieftochter des Teufels

Titel: 0104 - Die Stieftochter des Teufels
Autoren: Hans Joachim von Koblinski
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mir Vorbehalten muß, dem Marquis Mitteilung von Ihren Verdächtigungen zu machen.«
    »Das bleibt Ihnen unbenommen. Ihnen zur Kenntnis: Wir werden ein wachsames Auge auf Château de Cassagne haben. Auf Wiedersehen!«
    ***
    »Da hast du es!« fauchte Denise, die die ganze Zeit über kein Wort von sich gegeben, sondern ausschließlich Zamorras kräftige, durchtrainierte Gestalt mit lüsternen Blicken bedacht hatte. »Wieso war es möglich, daß die Polizisten die beiden durch die Tür gehen sehen konnten? Du hast doch…«
    »Mein Himmel, merkst du nicht, was gespielt wurde? Der Kommissar wollte auf den Busch klopfen. Er hat geblufft. Niemand hat die beiden sehen können, denn sie sind mit Glacier gekommen. Vermutlich war Zamorra im Hof und hat die vier vernichtet. Wissen möchte ich nur, womit! Silberkugeln nutzen nichts, man hätte sie auch finden müssen. Zamorra hatte nicht viel Zeit, sie zu suchen, wenn es so gewesen wäre. Nein, nein, er muß eine Waffe haben, die tödlich wirkt. Bisher waren alle meine Zombies unverwundbar. Nichts konnte sie zerstören, keine Silberkugeln, kein Kruzifix, kein Holzpfahl, kein Sonnenlicht, kein Amulett.«
    »Du hast mir noch gar nicht gesagt, was Satanas zu allem meinte. War er böse?«
    »Das nicht«, fluchte Rivette. »Aber er hat mir auch keine Hilfe gewährt. Ich müßte meine Fehler allein wiedergutmachen. Ohne ihn. Und das werd ich auch! Denn ich bin davon überzeugt, daß Zamorra heute nacht wiederkommt. Allerdings verstehe ich nicht, warum er gestern umgekehrt ist. Nachdem er die vier vernichtet hatte, war für ihn doch die beste Gelegenheit, weiterzugehen.«
    »Wer sagt dir, daß er es nicht versucht hat? Dann mußte er umkehren, weil er den Geheimgang nicht fand.«
    »Das glaube ich nicht«, klang es zurück. »Er mußte damit rechnen, daß ich mißtrauisch wurde und plötzlich auftauchte. Daher kehrte er um. Ich werde ihm noch eine Warnung zukommen lassen, um ihm zu zeigen, wie mächtig ich bin.«
    Denise lachte ironisch. »Mächtig? Wärst du es, wäre das nicht passiert!«
    »Halt den Mund, ja?!« zischte Rivette böse. »Wenn du willst, kannst du dabei sein, wenn er heute nacht in meine Falle läuft. Ich werde sofort mit meinen Vorbereitungen beginnen!«
    Damit ließ er sie stehen und ging. Denise blickte ihm nach. Auf ihrem bleichen Gesicht lag ein nachdenklicher Zug.
    ***
    »Glauben Sie, daß er es geschluckt hat?« fragte Priol unterwegs. Sie waren mit seinem Wagen gefahren, und er brachte die beiden zum Jagdhaus zurück.
    »Schwer zu sagen«, erwiderte Zamorra. »Zumindest hat er sich meisterhaft beherrscht. Jetzt wird er darüber nachdenken, wie er mich am besten aus dem Wege räumen kann.«
    »Das denke ich auch. Und wie soll’s nun weitergehen?«
    »Ganz einfach. Ich dringe wieder ins Schloß ein. Auf dem gleichen Weg wie letzte Nacht. Sie postieren Ihre Leute an der Hinterfront und um das Tor. Alles weitere müssen wir der jeweiligen Situation überlassen. Oder haben Sie einen anderen Vorschlag?«
    »Nein. Ich werde jedoch dafür sorgen, daß ein Krankenwagen bereit steht. Da es in Beaufort keinen gibt, lasse ich einen aus Imphy kommen. Ich muß ohnehin dem Chef Bericht erstatten.«
    »Eine gute Idee!« stimmte Zamorra zu. »Dann setzen Sie uns bitte ab. Wollen Sie noch auf einen Schluck hereinkommen?«
    Priol sah Tersou an. »Könnten wir, nicht?«
    Der Sergeant, einem guten Tropfen nie abhold, nickte grinsend.
    »Könnte es nicht sein«, ließ sich Nicole vernehmen, »daß Rivette alias Negro dir wieder eine Warnung via Tonband schickt? Ich meine, nach dem, was du heute nacht angestellt hast, liegt so etwas meiner Ansicht nach durchaus im Bereich des Möglichen. Oder…?«
    Zamorra nickte überrascht.
    »Tatsächlich! Das liegt auf der Hand.«
    Sie hatten das Haus erreicht, stiegen aus und gingen hinein. Zamorra stürmte sofort in das Tonstudio. »Du hast recht gehabt, Nicole!« Er winkte die anderen heran. »Hier! Ich hatte ein neues Band auf die Maschine gelegt! Es ist gelaufen!«
    Er schaltete ein, spulte es zurück, ging auf Wiedergabe. Zunächst hörte man dumpfe, hallende Schritte, dann Kettengerassel, höllisches Gelächter, Stöhnen, schließlich Negros Stimme.
    »Professor Zamorra, ich weiß, daß du gestern nacht in meinem Reich warst! Du spielst ein gewagtes Spiel. Es wäre besser gewesen, du hättest auf meine Warnungen gehört. Jetzt ist meine Geduld zu Ende, und ich werde dich vernichten! Viel Zeit hast du nicht mehr, Zamorra! Du nicht und
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