Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0473 - Drogenteufel von Stonehenge

0473 - Drogenteufel von Stonehenge

Titel: 0473 - Drogenteufel von Stonehenge
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
»Pete, du kannst sagen, was du willst, aber hier ist es mir nicht geheuer.«
    Der junge Mann mit den gelbbeschmierten, aufrecht stehenden und weißgrau gefärbten Haaren nickte. »Stimmt genau, Süße.«
    »Dann laß uns gehen!« zischte Lizzy Moreno.
    »Nein, wir bleiben!«
    Lizzy atmete hörbar ein. Es hatte keinen Sinn, Pete zu widersprechen. Tat sie es dennoch, wurde er gemein, und das wollte Lizzy auf keinen Fall erleben. Sie kannte seine Wutausbrüche. Manchmal wunderte sie sich, daß sie überhaupt noch mit ihm ging, aber es gab keinen anderen Menschen, der ihr zuhörte, wenn sie Probleme hatte.
    Sie lauschte dem Klatschen der Tropfen. Es hörte sich unterschiedlich an, ob die Tropfen nun auf die Steine schlugen oder auf die schlammigen Wege.
    Hin und wieder fielen auch dicke, nasse Schneeflocken aus den düsteren Wolken. Dazu blies ein unangenehmer Wind, der wie mit gierigen Händen durch die Kleidung der beiden jungen Leute fuhr und Kälteschauer auf ihrer Haut hinterließ.
    Lizzy befand sich zum erstenmal an diesem Ort, von dem sie schon sehr viel gehört hatte.
    Es war Stonehenge!
    Ein unheimlicher Flecken Erde, über den schon viel geredet und noch mehr geschrieben worden war. Es gab Menschen, die ihn für eine vorchristliche Zauberstätte hielten, ein geheimnisvoller Treffplatz der Druiden, beherrscht von einer gefährlichen Magie, die in archaischer Zeit ihren Höhepunkt erlebt hatte.
    Was es genau war und weshalb man die Steine von Südwales in die Nähe von Salisbury in die Grafschaft Wiltshire geschafft hatte, darüber stritten sich die Experten. Jedenfalls waren die Steine rund 3 500 Jahre alt, und sie hatten alles überdauert.
    Aus der Luft gesehen, wirkten sie klein. Stand man aber neben, zwischen oder unter ihnen, kamen sie einem Menschen vor wie gewaltige Kolosse oder himmelhohe Wände, die kaum zu bezwingen waren.
    Auch Lizzy hielt sich in der Nähe eines Steins auf. Als senkrechte Wand baute er sich vor ihr auf.
    Nicht weit entfernt stand ein zweiter Stein, ein dritter lag über den beiden und bildete eine Brücke.
    Der Regen hatte eine nasse Schicht auf die Haut gelegt, und wenn der steife Wind um die Ecken pfiff und sich irgendwo fing, gab er Geräusche von sich, die an das geisterhafte Heulen irgendwelcher Kobolde erinnerten.
    Pete Talbot war schon einige Schritte vorgegangen. Er drehte sich jetzt um und winkte. »Komm endlich.«
    »Nein, nicht noch weiter.«
    »Wir müssen unseren Treffpunkt erreichen. Noch befinden wir uns im äußeren Ring.«
    »Da kannst du auch allein hingehen!«
    Pete nahm die Lampe und strahlte seine Freundin an. Die wurde geblendet, riß den Arm hoch, um sich so zu schützen. »Laß das doch, verdammt.«
    »Bleib cool und komm mit.«
    Lizzy ging zögernd weiter. Wieder durchfuhr es sie kalt, und sie dachte daran, daß sie sich für diese Jahreszeit viel zu dünn angezogen hatte. Aber sie wollte ihrem Image treu bleiben.
    Die roten Strümpfe umspannten Lizzys Beine wie eine zweite Haut. Der Minirock war wieder modern. Ihrer hatte ein Zebramuster. Schwarz und weiß gestreift. Darüber trug sie eine billige Jacke aus dünnem Lederersatz. Passend zu den Strümpfen waren ihre Haare gefärbt. Als wilde Mähne hatte Lizzy sie nach hinten gekämmt. Ihre Ohren lagen frei. An den Läppchen glänzten faustgroße Platten.
    Talbot begann zu lachen. »Was hast du eigentlich?« fragte er. »Hier stört uns niemand.«
    Lizzy blieb bibbernd stehen. »Trotzdem ist es mir unheimlich.«
    »Das kann passieren, aber die Geschichten sind nicht wahr, die man sich so erzählt. Oder hast du hier Geister gesehen?«
    »Nein, das nicht. Aber wieso Geister?«
    »Das sagt man doch. Hier soll es spuken. Alte Druiden-Geister machen die Gegend unsicher. Ich habe mal gelesen, daß die Steine mit Druiden-Blut getauft sein sollen.«
    »Und dann kommst du hierher?«
    »Hier sind wir ungestört. Ich kann mir keinen besseren Platz für die Übergabe des Stoffs vorstellen.« Er räusperte sich. »Ich sage dir, Lizzy, wenn wir das Zeug verkauft haben, sind wir fein raus. Dann machen wir einen drauf. Acapulco oder so.«
    Sie schaute ihren Freund an. Pete war ein gedrungener Typ, kaum größer als sie, aber ziemlich breit in den Schultern. Wenn er sich prügelte, wirkte er meist wie ein Rammbock, so ging er in seine Gegner hinein. Seine Jacke war mit silberfarbenen Nietenköpfen besetzt, der breite Gürtel ebenfalls, und die beiden Fahrradketten hingen nicht nur zur Zierde daran. Pete hatte oft genug
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher