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0104 - Die Stieftochter des Teufels

0104 - Die Stieftochter des Teufels

Titel: 0104 - Die Stieftochter des Teufels
Autoren: Hans Joachim von Koblinski
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tanzte Rivette, aber er schrie nicht mehr. »Aufhören!« flehte er plötzlich und schüttelte sich. »Aufhören!«
    Zamorra schaltete das Gerät ab, zog das Amulett hervor. Rivette tanzte noch. »Satanas hat ihn fallenlassen«, meinte Zamorra.
    »Und nun?« wollte Priol wissen.
    »Ich werde ihn erlösen! Nicole, du siehst besser weg!«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, ich will es sehen!«
    »Wie du willst!« Er nahm das Amulett, zeigte es Rivette. Was er bezweifelt hatte, trat dennoch ein. Rivette erlitt das Schicksal der anderen, löste sich auf, zerfiel zu Asche.
    Alle atmeten erleichtert auf, trotz des grausigen Anblicks, den sie eben erlebt hatten.
    »Mein Gott, wie furchtbar«, murmelte Nicole.
    »Ja. Aber noch viel furchtbarer ist das, was er angerichtet hat! Und was er noch hätte anrichten können. Jetzt ist Beaufort befreit. Niemals wieder wird ein Dämon hier herrschen können.«
    Denise trat zu ihm. Mit ihr war wirklich eine Veränderung vor sich gegangen. Sie raffte das Gewand so zusammen, daß man nichts mehr von ihrem Körper sehen konnte. »Im Labor liegt noch das Mädchen. Es schläft.« Sie berichtete, was Rivette mit Corinne Curet vorgehabt hatte. Dann schloß sie:
    »Ich weiß nicht, was mit mir ist! Ich kann mich an alles erinnern… und doch ist es anders, ganz anders. Er war mein Vater, aber jetzt hasse ich ihn. Wie ich auch die Denise hasse, die ich bis jetzt gewesen bin! Glauben Sie mir?« Sie sah Zamorra an.
    Der nickte. »Ja, ich glaube Ihnen!«
    ***
    Sie saßen alle im Jagdhaus. Auch Denise war da. Priol hatte auf Wunsch Zamorras darauf verzichtet, sie zu verhaften. »Was hätte das für einen Sinn?« hatte er gefragt. »Sie stand unter seinem Willen. Und ihr Schicksal war es, Martine zum Verwechseln ähnlich zu sehen.«
    Denise würde einige Zeit brauchen, um über alles hinwegzukommen. Zamorra hatte ihr versprochen, dafür zu sorgen, daß sie beim Marquis de Cassagne eine Stellung fand. Auf Château de Cassagne wollte sie auf keinen Fall bleiben.
    »Ich habe befürchtet, daß er sich nicht auflösen würde«, sagte er jetzt, als sie alle bei Cognac und Kaffee zusammen saßen. »Immerhin war Rivette kein Untoter, sondern ein Mensch wie wir! Nur eben ein williges Werkzeug des Höllenfürsten. Na, und Sie, Priol, haben wohl genug gesehen, um davon überzeugt zu sein, daß Parapsychologie kein Humbug, sondern eine erst zu nehmende Wissenschaft ist.«
    »Allerdings. Übrigens, Corinne Curet kann sich an nichts erinnern. Sie sagt, in dem Moment, wo sie aus dem Bad kam, wäre bei ihr der Faden gerissen.«
    »Begreiflich. Mit dem Tod Rivettes sind alle Verbindungen zu ihm und seiner Welt abgerissen. Tja, Nicole, ich glaube, wir können jetzt nach Hause, was? Übrigens: In der Laser-Pistole war eine Lötstelle gebrochen, die Hochleistungsbatterie hatte sich dadurch entladen. Quintessenz: Ich werde in Zukunft auf solche Spielereien verzichten.« Er wandte sich an Priol. »Wie sieht es eigentlich in Beaufort aus, und was haben Ihre Spezialisten gefunden?«
    Der Kommissar nahm einen Schluck, stellte das Glas zurück und meinte:
    »Die Leute sind natürlich froh, daß der Spuk vorbei ist. Sie wollen, wenn auch nur symbolisch, für Jeffre und seine Freundin Gräber anlegen. Und unsere Spezialisten? Fehlanzeige. Sie standen nur vor Rätseln. Alles, was im Labor gefunden wurde, wird nach Paris gebracht. Aber ich glaube, auch dort wird man nichts finden.«
    »Genau meine Ansicht!« erwiderte Zamorra. »Aber nun sollten wir dieses Thema auf sich beruhen lassen! Sie fahren morgen nach Imphy zurück, wir nach Hause, und hier wird alles seinen gewohnten Weg gehen. Ich werde nur niemals verstehen können, warum er Gendarm Servais tötete. Die Begründung, die Denise uns gab, mag richtig sein, aber akezptieren kann ich sie nicht!«
    ENDE
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