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0104 - Die Stieftochter des Teufels

0104 - Die Stieftochter des Teufels

Titel: 0104 - Die Stieftochter des Teufels
Autoren: Hans Joachim von Koblinski
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war?«
    »Kannst du mir einen anderen nennen, der dafür in Frage kommt?«
    »Nein, natürlich nicht. Er muß aber auch nicht aus Beaufort sein. Es gibt noch mehr Menschen, die sich mit übersinnlichen Dingen beschäftigen. Laß mir Zamorra! Vernichten kannst du ihn immer noch.«
    »Das kann und werde ich auch! Aber gut - du sollst deinen Spaß mit ihm haben! Und Roger mit seiner Freundin! Bleib hier, paß auf sie auf!« Er deutete auf Corinne Curet, die noch immer schlief. »Ichjnuß mit Satanas Zwiesprache halten!«
    ***
    An den Wänden flackerten Fackeln, bizarre Schatten fielen über den schwarz verhängten Altar im großen, unterirdischen Gewölbe des Schlosses. Die Luft flimmerte grünlich, gelb, dann bläulich.
    Vor dem Altar kniete der Meister. »Herr der Finsternis…!« rief er. »Zeig? dich deinem untertänigen Diener…!«
    Satanas’ Fratze erschien zwischen den Leuchtern, ein grausames, dämonisches Gesicht.
    »Ich höre, Negro, und ich weiß, warum du mich rufst! Aber ich werde dir nicht helfen, denn du hast versagt! Deinen Fehler kannst nur du ganz allein wiedergutmachen! Ich könnte dir sagen, wer es gewagt hat, mir zu trotzen, aber ich will es nicht! Denk nach und handle! Aber mach nicht wieder einen Fehler, Negro! Tust du es, kann dir niemand mehr helfen, nicht einmal ich!«
    Negro wollte noch etwas sagen, hatte die Hände flehentlich erhoben, doch das Gesicht vor ihm verblaßte und verschwand.
    Der Meister blieb noch eine Zeitlang in der knienden Stellung, das Gesicht zu Boden gewandt. Dann erhob er sich und verließ mit schleppenden Schritten das Gewölbe.
    ***
    »Sieh dir das an!« meinte Zamorra und deutete auf die noch feuchten Abzüge. »Gestochen scharf! Wenn diese Bilder den Kommissar nicht überzeugen, weiß ich es auch nicht…!«
    Nicole kicherte.
    »Wie ich ihn kenne, wird er behaupten, es wären erstklassige Montagen!«
    »Das ist doch Unsinn, Nicole! Rivette ist deutlich zu erkennen! Und Martine auch. Sieh dir ihren Gesichtsausdruck an! Sieht so ein lebendiger Mensch aus? Sie ähnelt einer wandelnden Leiche. Und das ist sie letzten Endes auch! Nein, nein, Nicole, das muß ihn überzeugen.«
    »Du!« stieß sie ihn an. »Wie wäre es, wenn wir sofort zu ihm führen? Er hat mir ausdrücklich aufgetragen, ihm sofort Bescheid zu sagen, wenn sich etwas ereignet. Na ja, und diese Fotos sind doch wohl ein Grund, hm?«
    Er brauchte nicht lange zu überlegen. »Du hast recht! Also fahren wir.«
    ***
    In der Polizeistation brannte noch Licht.
    Einer der Detektive aus Imphy kam heraus, als Zamorra seinen Citroën vor dem Hause anhielt.
    »Ist der Kommissar noch da? Oder schläft er schon?« fragte Zamorra.
    »Gehen Sie rein, Monsieur. Er wollte gerade gehen.«
    Nicole und Zamorra betraten den Dienstraum. Priol hockte vor dem Schreibtisch und entlockte seiner Pfeife Qualmwolken. Als er Zamorra sah, sprang er auf.
    »Was ist, Monsieur le Professeur?« wollte er wissen. »Haben Sie was erreicht?«
    »O ja, und ob!« Er griff in die Tasche und holte die Fotos raus. »Sie sind noch etwas feucht, aber was Sie sehen sollen, können Sie erkennen.«
    Priol betrachtete sich die Bilder. Sein Gesicht war eine Studie. »Wie haben Sie das geschafft?« entfuhr es ihm.
    »Infrarot-Kamera, Kommissar! Nichts Besonderes. Aber diese Fotos sind noch nicht alles! Ich habe die Wolke vernichtet. Außerdem dieses Monster hier!« Er deutete auf Ridicule. »Und den Ingenieur nebst Freundin. Es ging nicht anders.«
    Priol nickte. »Das war zu befürchten. Untote?«
    »Richtig. Wie Martine. Vermutlich wird der Meister, wie sich Rivette auch nennt, noch weitere Zombies zur Verfügung haben. Zumindest Martine, die allein auch schon gefährlich genug ist. Wie es sich mit dem alten Jaques verhält, der uns ins Schloß gelassen hat, vermag ich nicht zu beurteilen. Und Denise? Sie ist so normal wie wir beide, womit ich natürlich nichts über ihren Charakter gesagt haben will. Auf jeden Fall ist sein gefährlichster Helfer weg - die Wolke. Er selber hat sie den ›Eisigen‹ oder ›Glacier‹ genannt. Leider werden wir nie herausbekommen, was es mit diesem Ding auf sich hatte. Eins steht jedoch fest: sie hat Gendarm Servais auf dem Gewissen. Aber etwas anderes, Priol: Rivette trägt, wie Sie auf diesem Foto sehen können, ein Mädchen auf dem Arm, das der ›Eisige‹ aus Beaufort geholt hat. Martine war auch dabei. Wer kann dieses Mädchen sein?«
    Der Kommissar hob die Schultern, ließ sie wieder fallen. »Keine Ahnung. Die
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