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010 - Die Bestie mit den Bluthänden

010 - Die Bestie mit den Bluthänden

Titel: 010 - Die Bestie mit den Bluthänden
Autoren: Larry Brent
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Wieder Sandos. Aus den Augenwinkeln erkannte Larry
Brent die tödliche Gefahr. Er befand sich genau in der Schusslinie. Sandos
legte an und drückte ab.
    In dem Augenblick riss Mike Burton X-RAY-3 machtvoll herum.
    Larry sah den nadelfeinen Laserstrahl. Er drang Mike Burton genau in den
Nacken. Wie vom Blitz gefällt stürzte der Getroffene zu Boden. Es gab für
X-RAY-3 nicht viel Zeit zu überlegen.
    Sandos schien nicht zu begreifen, was sich ereignet hatte und starrte auf
die zusammengesunkene Gestalt. Dann kam ein tierischer Aufschrei über seine
speicheltriefenden Lippen.
    Larry Brent zögerte keine Sekunde. Er durfte Sandos erst gar nicht zur
Besinnung kommen lassen. Der Amerikaner warf sich auf den Psychotherapeuten.
Sofort griff er nach der tödlichen Waffe, die Sandos einzusetzen nicht einen
Augenblick lang zögern würde.
    Die Verzweiflung, die Wut und der Hass gaben dem Arzt erstaunliche Kräfte.
Larry umfasste dessen Handgelenk und drückte es herab. Die Miene des
Psychologen verzerrte sich, Schweiß perlte auf seinem krebsroten Gesicht. Seine
Finger spreizten sich, scheppernd fiel die Laserwaffe zu Boden. In dem Moment
entwand sich Sandos mit einer blitzschnellen Drehbewegung dem Zugriff des
PSA-Agenten. Er stieß Larry Brent das Knie in die Magengrube und drückte ihn
gleichzeitig mit einem Konterschlag zurück.
    Larry taumelte und brauchte wertvolle Sekunden, um sich wieder zu fangen.
    Die nutzte Sandos zur Flucht. Er sah das Spiel verloren und suchte sein
Heil in der Weite.
    Doch Larry blieb ihm auf den Fersen. Er schlitterte förmlich über den
Boden, griff nach der Laserwaffe und hetzte hinter Sandos her. Im Haus war es
unruhig geworden. Auf der anderen Seite des Traktes gingen die Lichter an.
Stimmen hallten durch die Gänge und Flure. Irgendwo rauschte ein Lift.
    Sandos hetzte die Kellertreppen hinab. Larry Brent blieb dicht hinter ihm.
    Der Psychologe stürzte durch das Dunkel, erreichte die Labortür und warf
sie zu. Doch er kam nicht mehr dazu, sie zu verriegeln. Larry war zur Stelle.
Er drückte sie auf und sah, dass Sandos wie ein gehetztes, todwundes Tier neben
dem Gestell stand, auf dem das aztekische Teufelsbild befestigt war. Das
schwarze Tuch war heruntergezogen. Das Bild war so ausgerichtet, dass Larry
Brents Blick genau darauf fallen musste. Der PSA-Agent ging kein Risiko ein. Er
erinnerte sich nur zu gut des Zustandes, den die seltsamen Farben und
ätherischen Drogen in seinem Bewusstsein bewirkt hatten.
    Er schoss sofort. Der dünne Strahl zerfetzte das Bild und setzte es
augenblicklich in Flammen. Kleine, gierige Zungen leckten über die
leinwandähnliche Masse, der Rahmen fing Feuer, knisternd schmorten die Farben
ineinander. Ein zweiter Schuss setzte das Bild vollends in Flammen. Die Tür
hinter Larry Brent wurde aufgerissen. X-RAY-3 wirbelte herum.
    Fernand Rekon und zwei Beamte stürzten herein.
    »Ich hatte einen Mann in der Nähe des Hauses postiert«, sprudelte der
Kommissar hervor. »Er meldete das Vorkommnis. Ich bin sofort aufgebrochen.«
    »Sie kommen keine Sekunde zu früh, Kommissar«, sagte Larry Brent
abgekämpft. Dann wandte er sich an die beiden Beamten.
    »Nehmt Sandos fest!«
    »… wird ein Rätsel für immer bestehen bleiben, wurde Mike Burtons
Bewusstsein durch die betäubende Wirkung uns unbekannter Stoffe verwirrt, oder
war er wirklich eine Reinkarnation eines aztekischen Priesters, für den er von
Blandeau und von Sandos gehalten wurde? Glaubte Burton auch nur aufgrund der
gefährlichen Einwirkungen, die Identität des Priesters zu haben? Sandos wird
darüber nicht mehr befragt werden können. Er befindet sich in einer
Nervenheilanstalt. Er hat bis zur Stunde noch keine Silbe gesprochen. Die
behandelnden Ärzte sagen, dass er die Sprache durch einen Schock verloren habe.
Durch die Ereignisse wurden jedoch die fünf Mordfälle, die sich im Wald in der
Nähe von Rostrenen ereigneten, restlos aufgeklärt. Sie waren das Werk von zwei
Wahnwitzigen, deren Ich zerstört war.«
     
    ●
     
    X-RAY-3 saß müde, ernst und verschlossen in dem kleinen Hotelzimmer. Zwei
Stunden später schon bestieg er ein Flugzeug. Es trug ihn einem neuen Abenteuer
entgegen.
     
    ENDE
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