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010 - Die Bestie mit den Bluthänden

010 - Die Bestie mit den Bluthänden

Titel: 010 - Die Bestie mit den Bluthänden
Autoren: Larry Brent
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zu sein.«
    »Anders als Burton«, hakte Larry sofort ein.
    »Ja, anders als er.«
    Larry hatte diese Antwort erwartet, und dennoch überraschte sie ihn.
    »Was ist mit Burton geschehen?« presste er zwischen den Zähnen hervor. Er
fühlte die Klarheit seiner Gedanken. Das seltsame Bild wirkte nicht mehr auf
ihn. »Wie kommt es zu dem berauschenden Einfluss, Sandos? Was haben die Morde
damit zu tun?«
    Der Südamerikaner schob das Bild zur Seite. »Sie sind ein schlauer Kopf.
Ich fürchte, ich wusste von Anfang an, weshalb Sie gekommen sind. Ich traue
Ihnen sogar zu, dass Sie erkannt haben, dass ich Ihnen zwei verschiedene Bilder
vorführte, nicht wahr?«
    In Larry Brents Augen stand das Ja deutlich
zu lesen. Er hatte in der Tat während der letzten Minuten erkannt, dass Sandos
aus irgendeinem Grund die Bilder vertauscht hatte.
    Das eine Gemälde stand links und war mit einem schwarzen Tuch abgedeckt.
Das andere schräg daneben. Auf ihm fehlte der Priester. Das Bild war eine
ausgezeichnete Kopie.
    Larry vermutete, dass Sandos diese selbst angefertigt hatte. Bei seiner
Ankunft waren ihm in dem langen Gang zahlreiche gute Landschaftsaquarelle und
einige kleinere Ölarbeiten aufgefallen. Sie waren mit dem Namen Sandos signiert gewesen.
    »Sie kommen von einer Geheimorganisation, nicht wahr? Es war mir leider
nicht möglich, alle Einzelheiten aus dem Bewusstsein Mike Burtons zu entnehmen.
Sein Ich ist überlagert. Vielleicht verstehen Sie das im Augenblick nicht. Das
macht nichts. Sie wollen das Schicksal Burtons klären und sind erstaunlich
schnell auf seine Spur gekommen. Sie müssen verstehen, dass ich den Dingen nicht
den Lauf lassen konnte, den Sie vielleicht erwartet haben. Die Gefahr, dass Sie
eines der größten Experimente in der Geschichte der Menschheit zerstören, ist
zu groß! Mike Burtons Schicksal muss ungewiss bleiben. Auch Ihre Spur wird sich
hier verlieren!«
    »Es werden andere nach mir kommen«, antwortete Larry nur.
    »Der Ring verrät sie alle! Durch ihn bin ich gewarnt! Bis vor einigen
Stunden war ich noch der Überzeugung, dass er in direktem Zusammenhang mit der
Veranlagung Burtons stände, dass vielleicht auch Sie eine Reinkarnation seien.«
    Larry zuckte zusammen. Hatte er richtig gehört? Sandos musste wahnsinnig
sein …
    »Deshalb das Experiment.« Sandos hatte die Reaktion des PSA-Agenten
offenbar nicht registriert. »Sie fühlten die Einflüsse, doch Ihr Unterbewusstsein
wurde nicht in dem Maß angesprochen wie bei Mike Burton. Er stammt aus einer
anderen Welt.« Sandos' Miene verklärte sich. »Leider werden Sie keine
Gelegenheit mehr haben, Ihr Wissen auszuplaudern.« Seine Blicke wurden unstet
und schweiften ab. Er starrte auf das verhangene Bild.
    »Die Szenen wurden mit einer besonderen Farbe gemalt, nichtwahr?« machte
sich Larry Brent wieder bemerkbar. Er hatte kein Interesse daran, den Dingen
ihren Lauf zu lassen. Er würde nicht aufgeben! Noch lebte er, noch war er aufnahmefähig,
noch konnte er bei irgendeiner Gelegenheit sein Wissen nutzen. »Durch besondere
Lichtwellen werden Chemikalien freigesetzt, die durch das Einatmen oder durch
die Poren der Haut in das Blut des Betrachters gelangen.«
    Sandos warf ihm einen Blick zu. »Ja, so könnte es sein, doch ich glaube,
dass dies alles zu einfach wäre. Sie wissen nicht, was ich weiß, deshalb sehen
Sie die Dinge zu oberflächlich. Es ist ein sehr altes Bild. Blandeau hat es von
einer seiner Mexiko-Reisen mitgebracht. Es gibt eine Legende um dieses
teuflische Gemälde. In einer alten aztekischen Schrift heißt es, dass der
Betrachter der göttlichen Szenen verflucht
sein werde, und dass es gleichzeitig ein Schutz gegen jeden Fremdling sei, der
es wage, das Gemälde an sich zu nehmen. Es verwirre den Geist und verändere die
Seele dessen, der es betrachtet. Ich habe die Feststellung gemacht, dass das
Bild auf jeden anders wirkt. Sie waren der bisher letzte Beweis. Doch ich will
noch einen Versuch in Tiefenhypnose machen, dann wird es sich herausstellen,
wie …« Er unterbrach sich und nahm den Faden an einer anderen Stelle wieder
auf. »Blandeau besaß das Bild, und es veränderte seine Wesensart. Er begann die
Menschen zu hassen und zu verachten, und er zog sich vor ihnen zurück. Da kam,
vor etwa sechs Wochen, ein junger Abenteurer in das Haus von Blandeau. Er hatte
den Privatgelehrten gefunden und wollte mit ihm über seine Reisen in das Land
der Inkas und Azteken sprechen. Blandeau zeigte ihm auch das Bild. Der
Unbekannte floh
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