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0086 - Kreuzfahrt der Skelette

0086 - Kreuzfahrt der Skelette

Titel: 0086 - Kreuzfahrt der Skelette
Autoren: Friedrich Tenkrat
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lieber auf der Mole.«
    »Sie können uns vertrauen, Sir. Wir stehen auf Ihrer Seite.«
    »Behaupten kann man vieles. Es muß nicht alles stimmen.«
    Morris Eggar und seine Freunde kamen von Bord. Sie blieben zwei Schritte vor uns stehen. Eggar lächelte. »Ich kann Ihr Mißtrauen sehr gut verstehen, Oberinspektor. Aber bei uns dreien ist es unangebracht. Wir haben uns entschlossen, etwas für Harwich zu tun. Wir möchten uns Ihnen anschließen, haben die Absicht, Ihnen unsere Hilfe und dieses Schnellboot anzubieten.«
    Es gab einen einfachen Test, um festzustellen, ob wir es nicht mit Piratenkonspiranten zu tun hatten.
    Ich erinnerte mich an Inspektor Maes Hand. Sie war eiskalt gewesen. Das hatte ihn verraten. Deshalb streckte ich Morris Eggar nun meine Hand entgegen und sagte: »Wir könnten die Hilfe einiger mutiger Männer sehr gut gebrauchen.«
    Der Seemann schlug ein. Seine Hand war warm, von Leben durchpulst. Sein Händedruck war fest. Wir hatten keinen Feind vor uns.
    Ich atmete erleichtert auf. Als Suko sah, daß ich mich entspannte, löste auch er sich. Eggar sagte tatendurstig: »Wenn ich meine Meinung zu unser aller Problem kundtun darf…«
    »Ich bitte darum«, sagte ich.
    »Es bleibt mit Sicherheit nicht aus, daß Kapitän Diabello in naher Zukunft Harwich angreift und besetzt. Er hat genug vom Herumstreunen auf den Meeren, heißt es. Er möchte das Festland erobern. Wir sollten nicht darauf warten, bis es passiert. Meiner Ansicht nach ist Angriff die beste Verteidigung. Deshalb schlage ich vor, wir machen uns auf die Suche nach den Geisterpiraten. In Neumondnächten soll es leichter sein als in anderen Nächten, das Totenschiff zu finden. Und wenn wir es entdeckt haben, greifen wir es an.«
    »Womit?« fragte ich.
    Eggar holte eine großkalibrige Pistole aus seinem Jackett. »Damit schieße ich die Knochenmänner in Stücke.«
    »Womit ist Ihre Waffe geladen?« wollte ich wissen.
    »Nicht mit Pralinen, das kann ich Ihnen sagen«, grinste Eggar.
    »Mit gewöhnlichen Kugeln können Sie den Geisterpiraten nichts anhaben. Das sind schwarzmagische Wesen…«
    »Verdammt noch mal, irgendwie muß diesen Biestern doch beizukommen sein!« ereiferte sich Morris Eggar.
    »Es gibt natürlich Waffen, mit denen man Mort Diabello und seiner Mannschaft gefährlich werden kann«, sagte ich.
    »Besitzen Sie solche Waffen, Sinclair?«
    »Ja.«
    »Wie viele? Würden Sie uns einige davon leihen?«
    Ich vereinbarte mit den Seeleuten, daß wir uns an dieser Stelle in einer halben Stunde wieder treffen würden. Dann begab ich mich mit Suko in das Hotel, in dem wir abgestiegen waren.
    Während sich Suko umzog, plünderte ich meinen Einsatzkoffer, entnahm ihm die Gnostische Gemme, eine Reserve-Beretta, die Dämonenpeitsche, eine Weihwasserpistole, den geweihten Silberdolch, dessen Griff die Form eines Kreuzes hatte und außerdem mit Symbolen der Weißen Magie versehen war.
    Suko schüttelte den Kopf. »Mann, das ist die heißeste Nacht, die ich seit langem erlebt habe. Wenn es uns gelingen sollte, mit den Geisterpiraten aufzuräumen, lasse ich mich zum Ehrenbürger von Harwich ernennen.«
    Wir verließen unser Hotel.
    Eine halbe Stunde später gingen wir an Bord des Schnellbootes. Ich gab Morris Eggar die Reserve-Beretta und erklärte ihm, daß die Waffe mit geweihten Silberkugeln geladen war.
    Tom Hillerman erhielt von mir die Gnostische Gemme, und ich sagte ihm, wie er sie handhaben mußte.
    Für Tovath Davis blieb der Silberdolch.
    Eggar schob die Beretta in seinen Gürtel. »Kann es losgehen, Sinclair?« Ich nickte.
    Daraufhin kümmerten sich Hillerman und Davis um die Taue. Das Schnellboot legte ab. Die Fahrt ins Ungewisse begann.
    ***
    Ich stand neben Morris Eggar. Suko unterhielt sich mit Hillerman und Davis. Er zerzählte ihnen, wie es ihm an Bord des Totenschiffes ergangen war. Sie hörten gespannt zu.
    Harwich lag weit hinter uns. Wir fuhren in östlicher Richtung. Eggar streifte mich mit einem beinahe ehrfürchtigen Blick.
    »Wie lange machen Sie das schon, Sinclair?«
    »Was?«
    »Jagd auf Geister und Dämonen.«
    »Ein paar Jahre.«
    »Und haben immer noch heile Knochen. Wie haben Sie das bloß geschafft?«
    Ich lächelte. »Ich war eben immer auf der Hut.«
    »Waren Sie nicht manchmal schon in Situationen, wo Sie dachten, jetzt bin ich geliefert?«
    »Leider nicht erst einmal.«
    »Trotzdem machen Sie weiter. Sie müssen sehr mutig sein, Sinclair.«
    Ich hob die Schultern. »Ich weiß lediglich, was ich mir
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