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0086 - Kreuzfahrt der Skelette

0086 - Kreuzfahrt der Skelette

Titel: 0086 - Kreuzfahrt der Skelette
Autoren: Friedrich Tenkrat
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den Kopf gespalten, wenn er sich nicht im allerletzten Augenblick zur Seite geworfen hätte. Aber der Säbel traf Tovath Davis’ Arm.
    Der Seemann stieß einen gellenden Schmerzensschrei aus. Blut tränkte seinen Pullover. Er taumelte genau auf einen weiteren Piraten zu. Der Unhold wollte ihm mit seinem Dolch das Leben nehmen. Es war riskant, auf den Piraten zu schießen. Die Kugel konnte auch Tovath Davis treffen.
    Suko riskierte den Schuß trotzdem, denn er erkannte, daß Davis sonst verloren gewesen wäre. Der Schmerz machte den Seemann blind.
    Tovath Davis erkannte die Gefahr nicht mehr, die ihm drohte.
    Suko zielte. Er hielt die Waffe im Beidhandanschlag, und als der Knochenmann seinem Gegner den Dolch in den Leib stoßen wollte, drückte der Chinese ab.
    Das Projektil traf die Schläfe des Skeletts. Die Gefahr war gebannt.
    Davis faßte nach seinem verletzten Arm, den er nicht mehr gebrauchen konnte. Sein Gesicht war verzerrt. Er mußte höllische Schmerzen haben. Und er verlor zuviel Blut.
    Suko kämpfte sich zu Tovath Davis durch. Er hielt alle Angreifer von dem Verletzten fern, wich nicht mehr von seiner Seite.
    »Was ist mit Tovath?« schrie Tom Hillerman. Er hieb mit der Gnostischen Gemme wild auf zwei Piraten ein.
    »Verletzt!« gab Suko zurück.
    »Diese verfluchten Halunken!« brüllte Hillerman. Er griff gleich drei Piraten gleichzeitig an. Zwei konnte er mit dem magischen Stein erledigen. Doch der dritte prellte ihm mit seinem Enterhaken die Gemme aus der Faust.
    Ich ließ die Dämonenpeitsche pfeifen. Die drei Lederschnüre fegten über die bleichen Totenköpfe hinweg und trafen ihr Ziel.
    Ich weiß nicht, wie viele Geisterpiraten wir in dieser kurzen Zeit erledigten, aber es mußte eine ganz erkleckliche Anzahl sein.
    Gespannt hielt ich Ausschau nach Kapitän Diabello. Von Suko wußte ich, wie er aussah. Aber er ließ sich noch nicht blicken.
    Sein Auftritt sollte wohl erst kommen, wenn die Schlacht geschlagen war. Aber darauf wollte ich nicht warten.
    Ich hatte die Absicht, Diabello auf seinem Schiff anzugreifen, ihn zu stellen und zu vernichten.
    Atemlos kämpfte ich mich durch das Getümmel. Ich schoß. Und schlug mit der Peitsche. Ich setzte mich voll für einen Sieg über Mort Diabello ein. Dabei entging mir, daß aus dem Mund des Totenkopfs, der am Bug des Geisterschiffes angebracht war, eine graue Nebelschwade flog.
    Niemand beachtete sie.
    Sie schwebte auf Morris Eggar zu, der gegen die Knochenwesen einen beherzten Kampf austrug. Innerhalb weniger Sekunden erreichte die kleine Nebelwolke den Seemann. Sie legte sich wie eine Kappe auf seinen erhitzten Kopf. Ohne daß er es merkte, drang die Schwade zu seinem Geist vor. Er hörte auf zu kämpfen. Das Geschehen schien ihn plötzlich nicht mehr zu interessieren.
    Tom Hillerman bückte sich, um die Gnostische Gemme aufzuheben, die ihm entfallen war. Da versetzte ihm sein Gegner einen kraftvollen Tritt.
    Hillerman verlor das Gleichgewicht. Er prallte gegen die Reling, kippte über sie hinweg und fiel ins Wasser.
    »Mann über Bord!« schrie Suko.
    Ich wollte soeben nach einem der vom Geisterschiff herabhängenden Taue greifen, um daran hochzuklettern.
    Sukos Ruf riß mich herum. Mit einem Blick erfaßte ich die Situation. Tom Hillerman war nicht mehr da.
    Ich wollte mich um ihn kümmern, rannte über das Deck. Im selben Moment ließ Morris Eggar die Motoren des Schnellbootes an.
    »Was soll das? Hat er den Verstand verloren?« schrie Suko. Ich erledigte mit einem Peitschenhieb das letzte Skelett, das sich auf dem Schnellboot befand.
    Eggar fütterte die Motoren mit Treibstoff. Das Schnellboot nahm rasch Fahrt auf. Hatte er nicht gehört, daß Tom Hillerman über Bord gegangen war?
    Tovath Davis ging es nicht gut. Die Blutlache unter seinem Arm wurde immer größer.
    »Er braucht dringend einen Arzt«, sagte Suko, als ich an ihm vorbeilief.
    Wir entfernten uns mit zunehmender Geschwindigkeit vom Geisterschiff – und damit auch von der Stelle, wo Tom Hillerman ins Meer gefallen war. Morris Eggar schien das egal zu sein. Es schien ihn nicht zu kümmern, was aus seinem Freund wurde. Das paßte nicht zu dem Bild, das ich von diesem Mann hatte.
    Verdammt noch mal, hier stimmte doch irgend etwas nicht.
    Ich eilte auf den Seemann zu. »Morris! Umkehren! Sie müssen sofort umkehren! Tom Hillerman ist über Bord gegangen!«
    Eggar schien taub zu sein. Er reagierte nicht auf meine Worte. Ich erreichte ihn. Sein Gesicht war ausdruckslos. Er starrte
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