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0086 - Kreuzfahrt der Skelette

0086 - Kreuzfahrt der Skelette

Titel: 0086 - Kreuzfahrt der Skelette
Autoren: Friedrich Tenkrat
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zumuten darf. Zu viel habe ich noch nie gewagt.«
    Eggars Gesicht verkantete. »Harwich ist nicht gerade ein englischer Paradeort, nicht wahr? Trotzdem möchte ich nirgendwo sonst leben. In Harwich kenne ich jede Straße, jedes Haus, jeden Menschen. Ich fühlte mich nirgendwo so zu Hause wie da. Deshalb habe ich mich entschlossen, Mort Diabello bis zum letzten Blutstropfen zu bekämpfen. Es darf ihm nicht gelingen, was er sich vorgenommen hat. Er darf Harwich nicht in seine Gewalt bringen. Er soll zur Hölle fahren!«
    »Das wird er, wenn das Glück sich auf unsere Seite stellt«, sagte ich. Obwohl wir uns unterhielten, versäumten wir nicht, nach dem Geisterschiff Ausschau zu halten. Bislang hatte noch keiner von uns die Piraten entdeckt. Wir hatten inzwischen etwa jene Position erreicht, wo sich das Totenschiff befunden hatte, als man Suko an Bord genommen hatte.
    Unsere Augen bohrten sich in die Dunkelheit. Silberhell wurde das Licht des Neumondes von der Meeresoberfläche reflektiert.
    Bald sprach keiner von uns mehr ein Wort. Die Spannung wuchs. Morris Eggar nagte nervös an seiner Unterlippe. Wir alle glaubten, die Nähe des Geisterschiffes fühlen zu können, doch wir konnten es nirgendwo entdecken.
    »Ehrlich gesagt, ganz wohl ist mir ja nicht bei der Angelegenheit«, raunte mir Eggar zu. »Aber ich bereue nicht, Ihnen meine Hilfe angeboten zu haben, Sinclair. Und ich bin davon überzeugt, daß meine Freunde ebenso denken.«
    »Harwich kann stolz auf Sie und Ihre Freunde sein, Morris«, sagte ich. Eggar hob die Nase. Er sog den Wind prüfend ein. »Verdammt, ich glaube, ich kann die Spukgestalten schon riechen, Sinclair.«
    Die Nacht barg Feindseligkeit in sich. Wir warteten voller Spannung auf den Augenblick, wo einer von uns das Totenschiff zu Gesicht bekommen würde.
    »Da!« stieß plötzlich Tovath Davis aufgeregt hervor. »Achteraus!«
    Eggar und ich drehten uns synchron um. Jetzt sahen wir es alle. Fast majestätisch schob es sich aus der Schwärze der Nacht heraus. Der mächtige bleiche Totenkopf, der anstelle einer Galionsfigur am Bug angebracht war, grinste uns feindselig an.
    Morris Eggar riß die Silberkugel-Beretta aus dem Gürtel. »Es ist das zweitemal, daß ich diesem unheimlichen Schiff begegne, Sinclair. Hoffentlich ist es das letztemal!«
    »Das liegt an uns«, sagte ich und nahm meine Pistole in die linke Hand. Mit der rechten hakte ich die Dämonenpeitsche von meinem Gürtel los.
    Ich machte damit eine kreisende Bewegung, und drei lange Lederschnüre schnellten aus dem Griff.
    Dämonen, die ich mit dieser Peitsche getroffen hatte, hatten sich innerhalb kürzester Zeit in nichts aufgelöst. Sie waren einfach vergangen.
    Ich hoffte, daß ich damit auch Kapitän Diabello zur Hölle schicken konnte. Morris Eggar stoppte die Motoren.
    Die Geisterpiraten machten sich fertig zum Entern. Augenblicke später flogen schon die ersten Taue auf uns herab, und mit Geschrei griffen die Knochenmänner uns an.
    Behende kletterten sie an den Tauen herab.
    Wir begannen zu feuern. Ich traf ein Skelett. Es zerplatzte. Eine Vielzahl von Knochensplittern prasselte auf das Deck des Schnellbootes.
    Tom Hillerman stürzte sich mit der hochgeschwungenen Gnostischen Gemme auf den ersten Piraten, der das Deck erreichte.
    Er hieb mit dem magischen Stein zu. Der Knochenmann stieß ein heiseres Gebrüll aus. Er klappte zusammen, fiel, streckte sich auf dem Boden aus und regte sich nicht mehr.
    Hillerman beförderte das Skelett mit einem Tritt ins Wasser. Tovath Davis stach dem nächsten Piraten meinen magischen Dolch zwischen die Rippen.
    Wie vom Blitz getroffen brach der Angreifer zusammen.
    »Wir schaffen es!« schrie Davis begeistert. »Wir werden ihnen zu einem Höllentrip verhelfen, von dem sie nicht mehr zurückkehren können!«
    Abermals stach Tovath Davis zu. Wieder mit Erfolg. Morris Eggar setzte seine Beretta ein. Seine Zielsicherheit war erstaunlich. Er holte mit jeder Kugel einen Piraten vom Tau.
    Suko jagte einem Skelett aus nächster Nähe eine Silberkugel durch den Totenschädel, aber dann lief es ihm kalt über den Rücken.
    »Davis!« brüllte er.
    Der Seemann hatte einen Piraten übersehen. Das Knochenbiest schlich sich von hinten an Davis heran.
    Als Suko brüllte, kreiselte Tovath Davis herum. Aber er war nicht schnell genug. Er stieß zwar mit dem Silberdolch zu, doch der Geisterpirat hatte noch die Möglichkeit, den hochgeschwungenen Säbel herabsausen zu lassen.
    Die blitzende Klinge hätte Davis
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