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0052 - Wir zerschlugen die Totenkopf-Gang

0052 - Wir zerschlugen die Totenkopf-Gang

Titel: 0052 - Wir zerschlugen die Totenkopf-Gang
Autoren: Wir zerschlugen die Totenkopf-Gang
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uns Streit aufkommen lassen?«
    Er fuhr sich mit der Hand Ubers Kinn, wo er eine blutunterlaufene Stelle hatte. Nachdenklich sah er erst zu mir, dann zu Margy, dann wieder zu mir.
    »Okay«, nickte er schließlich. »Ich wußte nicht, daß es zwischen euch so eine ernste Sache ist. Gib mir meine Kanone wieder, Kay!«
    Ich warf sie ihm hin. Er fing sie auf und tat so, als wollte er sie in die Schulterhalfter stecken. Aber plötzlich machte er eine falsche Bewegung.
    »Keine Tricks, Jack!« warnte ich und ließ ihn in meine Kanone sehen. »Du siehst, ich bin schneller im Ziehen!«
    Er starrte verblüfft auf die Mündung meines Schießeisens. Dann lachte er und schob seine Kanone nun endgültig in die Schulterhalfter.
    »Okay«, brummte er wieder. »Trinken wir noch ’nen Whisky, dann müssen wir zurück.«
    »Schon?« fragte ich enttäuscht. »Ich wäre gern noch ein bißchen bei Margy geblieben.«
    Jack grinste sehr anzüglich. Er sah auf seine Uhr.
    »Gut«, entschied er. »Aber sei in zwei bis drei Stunden zurück. Ich habe heute noch etwas mit dir vor.«
    »Okay, Chef.«
    Er verabschiedete sich. Ich war überrascht, als ich sah, wie gewandt er es tat. Mit ein paar verbindlichen Redensarten entschuldigte er sich bei Margy und wurde von ihr hinausgebracht.
    Als sie zurückkam, murmelte sie aufgeregt: »Da stimmt etwas nicht, Jerry!«
    »Wieso?« fragte ich. »Er hat sich doch sogar entschuldigt.«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Gerade das macht mich ja stutzig. Rivers gehört nicht zu den Männern, die sich je entschuldigen würden, wenn sie sich nicht etwas Bestimmtes davon versprechen.«
    »Vielleicht wollte er es nicht ganz mit dir verderben?«
    »Nein, nein, da muß etwas anderes dahinterstecken!« behauptete sie. »Ich kann nicht sagen, was, aber mein Gefühl sagt mir ganz klar, daß etwas nicht stimmt.«
    Na, ich bin ehrlich genug zuzugeben, daß ich von ihren Gefühlen nicht viel hielt. Sehr zu meinem Leidwesen. Ich berichtete ihr nun in allen Einzelheiten, wie sich der Überfall heute morgen von unserer Seite her gesehen, abgespielt hatte. Als ich dann ging, warnte sie mich noch einmal.
    Und ich Esel gab abermals nichts darauf. Frauen sind eben manchmal unkontrollierbaren Stimmungen unterworfen, sagte ich mir, und fuhr mit einem Taxi in den Hafen. Dort hatte sich — die Dunkelheit war längst eingebrochen — inzwischen eine Szene abgespielt, von der ich leider keine Ahnung haben konnte. Aber sie wäre mir und Margy um ein Haar zum Verhängnis geworden.
    ***
    Jack Rivers war allein in den Hafen zurückgekommen, weil ich ja noch bei Margy geblieben war. Er parkte seinen Wagen unweit der Baracke und pfiff Dick und Pete heraus.
    Die beiden Gangster kamen hastig herbei. Sie kannten den Pfiff ihres Chefs wie guterzogene Hunde.
    Pete hielt noch die Spielkarten in der Hand.
    »Was ist ’n los, Chef?« gähnte er.
    »Wir wollen uns mal angucken, was wir erwischt haben«, sagte Jack und deutete auf die Stelle, wo sie die Koffer im Wasser versenkt hatten.
    Das brachte Leben in die beiden Gangster.
    »Okay!« riefen beide aufgeregt.
    Zu dritt machten sie sich an die Arbeit.
    Solange die Koffer noch unterhalb der Oberfläche waren, ging es ziemlich einfach, sie an dem Tau hochzuziehen. Jeder Körper verliert ja in einer Flüssigkeit an Gewicht. Als sie aber die schweren Behälter Über die Oberfläche herausgezerrt hatten, wurden sie ihnen zu schwer.
    Eine Weile zogen sie mit aller Kraft am Seil, dann rutschte Dick aus und schlug hin. Das Ergebnis war natürlich, daß alles wieder ins Wasser zurückplumpste: »Idiot!« fluchte Jack. »Kannst du denn nicht aufpassen?«
    Dick stammelte ein paar Entschuldigungen. Ich hatte das gleich kommen sehen, als man die Koffer im Wasser versenkte. Ich hätte jeden Koffer einzeln an einem Tau befestigt, dann wäre es nicht allzu schwierig gewesen, sie wieder heraufzukriegen. Aber da ich sicher sein wollte, daß man die Beute nicht heimlich ohne mein Wissen beiseite brachte, war es mir schon recht gewesen, daß sie alle an einem Tau gebaumelt hatten. Nun brauchten sie mehr Leute, als sie hatten.
    Aber ich hatte mich verrechnet. Jack unternahm mit seinen beiden Mobstern noch zwei Versuche, die genauso vergeblich verliefen wie der erste. Dann verschwand er in der Dunkelheit. Als er nach einer Viertelstunde wieder erschien, hatte er sich irgendwo einen Flaschenzug besorgt.
    Nun war es natürlich keine Schwierigkeit mehr, die Koffer in ihren Nylonbehältern auf die Mole zu bekommen. Jack
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