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0052 - Wir zerschlugen die Totenkopf-Gang

0052 - Wir zerschlugen die Totenkopf-Gang

Titel: 0052 - Wir zerschlugen die Totenkopf-Gang
Autoren: Wir zerschlugen die Totenkopf-Gang
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betraten ihre Wohnung und gingen ins Wohnzimmer. Phil hockte auf der Couch und hatte einen Verband um seinen Kopf. Hatte ich doch zu fest zugeschlagen?
    »Hallo!« sagten Jack und ich gleichzeitig. Wir sprachen es beide nicht sehr freundlich aus.
    Phil musterte uns mit zusammengekniffenen Augen.
    »Hallo!« erwiderte er langsam. »Ist das Ihr Herzallerliebster, Miß?«
    Margy warf trotzig ihr Köpfchen in den Nacken.
    »Haben Sie etwas dagegen, Officer?« Phil grinste.
    »Selbst wenn ich etwas dagegen hätte, würden Sie sich ja doch nicht drum kümmern, Miß. Würden Sie mich vielleicht mal mit den beiden… Herren bekannt machen?«
    Er zögerte ein wenig, bevor er das »Herren« aussprach, und selbst dann spürte man noch so etwas wie Verachtung in seiner Stimme.
    Jack lief rot an. Er sprang aus dem Sessel hoch, in dem er sich uneingeladen niedergelassen hatte, und bellte Phil an: »Wenn Sie mich beleidigen wollen, könnte es unangenehm für Sie werden, G-man!«
    Phil lachte.
    »Spielen Sie sich nicht auf, Rivers. Es wird keine vierzehn Tage dauern, bis wir Sie wieder hinter Schloß und Riegel haben, wo Sie hingehören. Und Sie — Mr. Kay Mart, wenn ich nicht irre, nicht wahr? —, Ihnen empfehle ich, beim nächstenmal vorsichtiger zu sein. Leavenworth nimmt Sie sonst gern wieder auf. Sie sehen, Miß, ich bin Über Ihren Besuch unterrichtet. Schade, daß eine so hübsche Frau wie Sie sich mit solchem Pack abgibt!«
    Er wandte sich zur Tür, aber plötzlich stand Jack in seinem Weg.
    »Was sagten Sie?« fauchte er bitterböse. »Pack?«
    Phil nickte freundlich.
    »Allerdings, das sagte ich. Und jetzt treten Sie beiseite, ich möchte nämlich gehen. Mir ist die Luft hier drin zu schlecht geworden.«
    Jack kam in Rage. Er holte aus. Schneller, als man es beschreiben kann, lag er auf dem Teppich.
    Phil schob sich lässig seinen Hut ins Genick und brummte: »Ich bin nicht so leicht zur Seite zu schieben wie ein gewisser Mr. Snyder! Merken Sie sich’s, Rivers!«
    Unbehelligt verließ Phil die Wohnung. Jack rappelte sich fluchend wieder auf die Beine.
    »Wenn ich nur wüßte, wo ich den Hund schon mal gesehen habe«, brummte er nachdenklich.
    Ich versuchte sofort, ihn abzulenken: »Komm,, Jack, trink ’nen Whisky mit! Margy hat immer ’ne gute Marke für mich bereit.«
    Er ließ sich brummend wieder auf seinen Sessel nieder. Margy brachte Whisky und Gläser. Daß sie verteufelt hübsch aussah, schien Jack eher zu bemerken als ich. Es wurde ein bißchen getrunken, ein bißchen harmloses Zeug geredet — und dann fing Jack an, Margy zu belästigen. Ich hatte es von Anfang an so kommen sehen.
    »Jack«, sagte ich leise, »laß die Finger von der Frau!«
    Er lachte.
    »Das kann sie mir ja selber sagen, wenn es ihr nicht gefällt, nicht?«
    Er sah sie herausfordernd an.
    Margy wich seinem Blick nicht aus.
    »Kay ist mein Freund«, sagte sie. »Und ich halte überhaupt nichs von Abwechslung, Mr. Rivers.«
    Plötzlich war Totenstille. Entweder hatte Jack zu schnell getrunken, oder ihm war das Gelingen des Überfalls schon in den Kopf gestiegen. Jedenfalls versuchte er wieder, Margy zu umarmen.
    Ich war mit einem Sprung bei ihm.
    »Laß sie los!«
    Er lachte mir ins Gesicht.
    »Laß sie los!« wiederholte ich.
    Er kümmerte sich überhaupt nicht darum. Sein Atem ging keuchend, und sein Gesicht war gerötet.
    Ich riß ihn an der linken Schulter zurück. Er taumelte ein paar Schritte zurück und tastete mit der Hand nach seiner Pistole. Ich sprang nach und knallte ihm einen Haken an Kinn, der ihn endgültig aus den Schuhen holte.
    Als er auf dem Teppich lag, ohne sich zu rühren, nahm ich ihm vorsichtshalber die Pistole ab.
    »Entschuldige, Margy«, sagte ich. »Aber er wollte dich um jeden Preis kennenlernen, und ich dachte, es könnte seinen Verdacht erregen, wenn ich mich weigern würde, ihn mit nach hier zu bringen.«
    »Schon gut«, nickte sie und holte ein Handtuch, das sie in kaltes Wasser tauchte und dann auf Jacks Stirn legte.
    Nach ein paar Minuten rührte er sich. Er öffnete die Augen, blinzelte und sprang dann mit einem Satz auf die Beine. Er griff an seine Schulterhalfter.
    Ich zeigte ihm seine Pistole.
    »Wenn du dich mit mir schießen willst«, sagte ich gedehnt, »können wir sofort an eine ruhige Stelle fahren, wo uns niemand dabei stört. Hier in dieser Wohnung hast du dich so zu benehmen, wie es Margy wünscht. Sei vernünftig, Jack! Du weißt, daß Margy zu mir gehört. Willst du wegen einer Frau zwischen
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