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0052 - Wir zerschlugen die Totenkopf-Gang

0052 - Wir zerschlugen die Totenkopf-Gang

Titel: 0052 - Wir zerschlugen die Totenkopf-Gang
Autoren: Wir zerschlugen die Totenkopf-Gang
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leeren Drohungen aussprach. Die Lemon-Gang kapitulierte, nachdem ihre Abgesandten eine Viertelstunde lang mit den Gangstern im Home gesprochen hatten, Jack Rivers steckte sich gelassen eine Zigarre an. Sein Gesicht war starr und undurchdringlich wie immer. Aber ich wußte genau, was in diesem skrupellosen Kopf vorging: Jetzt war er'wieder der Herr im Hafen. Mit der Lemon- und der Snyder-Gang betrug die Zahl seiner Leute fast fünfzig.
    »Okay«, murmelte er. »Morgen nehmen wir uns die kleineren Gangs vor. Es wird nicht schwer sein, ihnen klarzumachen, daß sie wie in alten Tagen ihre Prozente an mich zu zahlen haben. Ich denke, daß wir in drei Tagen alle anderen Banden kleingekriegt haben. Und dann werden wir hier im Hafen die Daumenschrauben anziehen. Ich habe eine Liste von sechs Cops aus dem Stadthaus, die weg müssen. Vier andere Cops sind bestechlich und werden von uns entsprechend geschmiert werden. Der Chef der Hafenpolizei muß erledigt werden, der würde sich nie bestechen lassen. Die Abgaben der von uns kontrollierten Geschäfte werden wir um fünfundzwanzig Prozent erhöhen. Wer nicht mitmacht, bekommt einen Denkzettel, daß er acht Wochen lang Krankenschwestern unterhalten kann. Na, jedenfalls sind wir knapp vor dem Ziel, ln einer Woche wird es wieder einen ungekrönten König des New Yorker Hafens geben — und der wird Jack Rivers heißen!«
    Stolz wie ein Spanier stolzierte er aus der Baracke hinaus. In der Tür drehte er sich plötzlich um und rief: »Kay!«
    »Ja, Chef?« fragte ich gespannt.
    »Komm, wir fahren zu deinem Mädchen. Ich möchte sie mal kennenlernen.«
    ***
    Widerstrebend setzte ich mich zu Jack in den Wagen.
    »Los, fahr schon!« sagte er.
    Ich fuhr an. Unterwegs überlegte ich krampfhaft, was ich tun sollte. Würde er es irgendwie verdächtig auffassen, wenn ich versuchte, ihn von seinem Vorhaben abzubringen? Oder sollte ich es riskieren, ihn mit der FBI-Agentin Margy zusammenzubringen?
    Ich kam zu keinem Ergebnis. Irgendwann im Laufe dieses Tages erwartete man sicher meine Meldung bei Margy wegen des Überfalles. Es konnte gut sein, daß Phil bei Margy war. Wie nun, wenn Rivers Phils Gesicht aus den Zeitungen kannte und wußte, daß Phil beim FBI war?
    Mein Gesicht war so verändert worden, daß er mich nicht erkennen konnte. Aber wenn er Phil bei Margy sah und ihn als G-man kannte, würde er natürlich mißtrauisch werden.
    Mit diesen nicht sehr freundlichen Gedanken war ich schneller am Ziel angekommen, als es mir lieb war. Ich hielt den Wagen und stieg aus. Es blieb mir nichts anderes mehr übrig, als alles dem Zufall und der Situation zu überlassen.
    Wir stiegen die paar Stufen bis zur überdachten Haustür hinan. Ich drückte auf den Klingelknopf und wartete am Schalltrichter des Mikrofons. Es dauerte nicht lange, da hörte ich Margys Stimme durch den Lautsprecher:
    »Ja, bitte?«
    »Tag, Margy«, brummte ich. »Ich bin’s, Kay.«
    »Hallo, Liebling! Das ist schön, daß du dich mal wieder sehen läßt. Komm rauf!«
    Ich wollte noch sagen, daß ich jemand mitgebracht hätte, aber am Knacken hörte ich, daß sie die Sprechanlage zur Haustür schon abgeschaltet hatte. Der Summer ertönte und ich drückte die Haustür auf.
    »Die wohnt aber mächtig vornehm, deine Kleine!« grinste Jack.
    »Hast du was dagegen?« fragte ich knurrig.
    »No, no, durchaus nicht. Mir imponieren Weiber, die sich so viel Bucks zusammenkratzen, daß sie aus den Slums herauskönnen.«
    Er hielt also Margy für ein Mädchen aus den Slums. Und vermutlich für noch was Schlimmeres. Na, wenn das mal gutging.
    Margy stand schon an der Tür.
    »Hallo, Schatz!« rief sie strahlend und hing mir am Halse, ohne sich durch Jacks Gegenwart irgendwie irritieren zu lassen.
    »Donnerwetter!« staunte Jack und musterte Margy, als ob er sie fressen wollte. Ich machte eine Handbewegung zu ihm hin und sagte: »Das ist Jack, Margy. Er wollte dich kennenlernen.«
    Margy warf ihm einen kurzen Blick zu und nickte leicht.
    »Kommt rein, ihr beiden«, sagte sie und setzte dann leise hinzu: »Paß auf, ich habe Besuch, Schatz. Ein G-man.«
    Jack stutzte. Ich mimte ebenfalls ein bißchen den Erschrockenen.
    »Ein G-man?« wiederholte ich gedehnt. »Was will denn der Kerl bei dir?«
    »Er versucht schon seit einer ganzen Weile, mich über dich auszuhorchen. Na, du kennst mich ja!«
    Sie lächelte vieldeutig.
    Jack schob angriffslustig die Unterlippe vor.
    »Komm«, murmelte er. »Den Kerl wollen wir uns mal ansehen.«
    Wir
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