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0052 - Wir zerschlugen die Totenkopf-Gang

0052 - Wir zerschlugen die Totenkopf-Gang

Titel: 0052 - Wir zerschlugen die Totenkopf-Gang
Autoren: Wir zerschlugen die Totenkopf-Gang
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Dick: »Sag mal, Chef, von wem habt ihr eigentlich die ganze Zeit gesprochen? Wer soll uns verpfiffen haben?«
    Jack klatschte ihm die flache Hand vor die Stirn.
    »Der Weihnachtsmann, du Idiot!«
    Und damit hatte er unabsichtlich mein Pseudonym für den Anruf bei der City Police getroffen.
    »Los«, fuhr Jack fort. »Sieh deine Kanone nach! Sobald er kommt, knallst du ihm den Kolben von hinten über den Schädel! Klar?«
    Dick schüttelte ängstlich den Kopf. »Boß, drück dich doch mal klar aus! Wem soll ich eins drübergeben?«
    Jack atmete tief aus. Mit Gewalt zwang er sich dazu, ruhig zu bleiben vor so viel Begriffsstutzigkeit. Langsam nannte er meinen Namen: »Kay sollst du niederschlagen! Kay Mart, verstanden? Kay Matt!«
    ***
    Mr. High, unser Distriktchef, saß zur gleichen Zeit noch in seinem Arbeitszimmer. Über die Geheimnummer hatte er gerade von Margy meine Darstellung des Überfalls durchgesagt bekommen.
    Nachdenklich legte er den Hörer auf. Da klopfte es plötzlich an seine Tür.
    »Ja?« rief er fragend.
    Ein G-man kam herein.
    »Chef, da ist ein V-Mann, der Sie unbedingt sprechen möchte«, sagte er.
    »Schicken Sie ihn herein.«
    »Okay, Chef.«
    Der Kollege machte die Tür auf und winkte. Ein kleines, schrulliges Männchen von ungefähr fünfzig Jahren kam herein. Mr. High lächelte, als er den Zwerg sah. Es war Dad Olden, einer von der alten Garde der Taschendiebe, also ein relativ harmloser Verbrecher.
    »Na, Dad«, grüßte Mr. High freundlich, »was gibt es denn so spät noch?«
    Dad Qlden grinste. Er machte eine Kopfbewegung zu dem Kollegen, der noch wartend im Zimmer stand.
    »Möchte Sie gern unter vier Augen sprechen, Mr. High«, sagte er.
    Unser Chef warf dem G-man einen kurzen Blick zu. Unser Kollege verstand und zog sich ins Nebenzimmer zurück. Daß er dort eine Tonbandanlage einschaltete, die über ein in Mr. Highs Zimmer verborgenes Mikrofon das Gespräch aufnahm, konnte Dad Olden natürlich nicht wissen.
    Mr. High holte eine Whiskyflasche aus seinem Schreibtisch und ein Glas. Er selbst trank nie Alkohol.
    »Da, Dad«, sagte er und hielt dem Ganoven auch noch die Zigarrenkiste hin. »Bedienen Sie sich.«
    Dad Olden zog umständlich die Zigarre aus der Kiste, die er nach reiflicher Betrachtung für die beste hielt, schnitt sie ab und zündete sie an. Danach nahm er genießerisch einen Schluck von dem guten Whisky. Und nun war er endlich so weit, daß er sprechen konnte.
    »Interessieren Sie sich eigentlich für diesen Jack Rivers?« fragte er naiv.
    Mr. High reagierte, wie ein Kriminalbeamter auf so eine Frage zu reagieren hat: Er zuckte die Achseln und murmelte: »Ein bißchen. Nicht sehr.«
    Dad Olden machte ein enttäuschtes Gesicht.
    »Schade. Ich dachte, das wäre von brennendem Interesse für Sie.«
    »Warum denn?«
    »Weil ich etwas von Rivers weiß.«
    »Was denn?«
    Dad Olden grinste. Er nahm die Zigarre in die linke Hand und machte mit der rechten die Gebärde des Geldzählens.
    »Wieviel?« fragte er dabei.
    »Zwischen null bis zehn Dollar«, bot Mr. High für die angekündigte Information. »Je nachdem, was Sie uns bringen, Dad.«
    »Mehr nicht?« fragte Dad Olden und war noch enttäuschter. »Das ist aber verdammt wenig!«
    Mr. High kannte seine Leute. Er zuckte desinteressiert die Achseln und klappte die Zigarrenkiste zu.
    »Wenn es Ihnen zuwenig ist, können sie ja Ihre Information für sich behalten«, brummte er.
    Dad Olden wurde lebendig. Zehn Dollar waren immerhin noch besser als nichts, sagte er sich.
    »Na, ich meine ja nur, daß es verdammt wenig ist«, sagte er und blieb ruhig in seinem Sessel sitzen. »Wie wär’s mit einem zweiten Whisky?«
    Mr. High schenkte ihm schweigend ein. Dad Olden kippte dieses Glas in einem Zuge leer.
    »Also?« fragte Mr. High.
    »Noch einen?« fragte Dad.
    »Nachher«, lehnte unser Chef ab.
    »Okay«, seufzte Dad. »Also die Sache ist die: Ich habe ein paar Bekannte.«
    Mr. High kannte diese Geschichte schon. Bei Dad Olden fing jede Information, die er uns brachte, mit dem Satz an, daß er ein paar Bekannte hätte.
    »Weiter. Ihre Bekannten kenne ich schon.«
    »Was? Im Ernst?« fragte Dad erschrocken.
    »Die Bekannten nicht. Die Tatsache, daß Sie sie jedesmal erwähnen, meinte ich.«
    »Ach so. Also, meine Bekannten gaben mir — so rein gesprächsweise, wissen Sie? — zu verstehen, daß ich gut daran täte, mich wieder ein bißchen um Jack Rivers zu kümmern. Er würde die Herrschaft im Hafen wieder an sich reißen. Und dann
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