Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0051 - Tod für eine Stadt

0051 - Tod für eine Stadt

Titel: 0051 - Tod für eine Stadt
Autoren: Delfried Kaufmann
Vom Netzwerk:
konnte.
    Er winkte Mant herbei und sprach gleichzeitig: »Agent Cotton ist nicht im Raum. Augenblick, ich versuche ihn zu erreichen. Bleiben Sie in der Leitung!«
    Er deckte die Sprechmuschel ab.
    »Ruf Jerry!«, zischte er. »Laroche!« Mant drückte die Ruftaste durch. Als im Lautsprecher das Einschalten knackte, rief er: »Jerry, Phil telefoniert mit Laroche!«
    ***
    Unmittelbar darauf war Phils Stimme im Lautsprecher.
    »Sprich mit ihm selbst!«, zischelte er. »Ich halte den Hörer gegen das Mikrofon, die Muschel gegen den Lautsprecher. Erfinde eine Ausrede, wenn er sich über die Art der Verständigung wundert. Ich versuche die Anrufstelle festzustellen. Jetzt!«
    Mein Herz klopfte wie ein Dampfhammer aber ich sagte ruhig: »Hier Cotton!«
    Leise, aber doch deutlich hörte ich die Frage: »Spreche ich mit Agent Cotton?«
    »Ja, hier Cotton!«, rief ich laut. »Sprechen Sie lauter. Die Verbindung ist hundsmiserabel.«
    »Ja, ich verstehe auch schlecht«, antwortete er, als handele es sich um ein ganz gewöhnliches Gespräch zwischen Geschäftsfreunden. »Hören Sie mich, Cotton? Hier spricht Laroche!«
    »Ach, Laroche«, antwortete ich. »Wollen Sie aufgeben?«
    Diese Frage schien ihn in Wut zu versetzen.
    »Nein«, kreischte er, »ich gebe nicht auf. Sie bekommen mich nicht. Haben Sie versucht, Sakow auf Ihre Seite zu bekommen? Sie haben es versucht! Geben Sie es zu! Er wollte kneifen. Wollte sich retten. Ich erwischte ihn heute Morgen, wie er die Zünder aus der Bombe schrauben wollte. Er glaubte, ich schliefe.«
    »Und was taten Sie, Sie Verrückter?«, schrie ich.
    Plötzlich wieder ganz ruhig, ja kalt, entgegnete er: »Ich erschoss ihn natürlich!«
    »Sie elender, feiger Mörder!«, brüllte ich, außer mir vor Wut.
    Er lachte, nein, er kicherte: »Feige. Ich bin nicht feige, aber ich wette, Sie sind es, Cotton. Erinnern Sie sich an meinen Brief? Ich schrieb Ihnen, ich würde Sie an den richtigen Ort einladen, wenn ich die Bombe hochgehen ließe. Nun, Cotton, ich lasse die Bombe jetzt explodieren. Es hat keinen Sinn mehr, sie länger zu benutzen. Ich bin allein. Ich kann nicht Tag und Nacht neben dem verdammten Ding sitzen. Ich jage sie hoch, und ich bin gespannt, ob Sie den Mut haben, in die richtige Gegend zu kommen, um es nach Möglichkeit zu verhindern.«
    »Ich komme«, sagte ich ruhig. »Wohin soll ich kommen?«
    »Nun, so in die Gegend des Bercy Squares. Sie kennen die Gegend ja. Genauer sage ich es Ihnen nicht. In fünf Minuten zünde ich die Bombe. Sakow sagte, der Zünder liefe etwas länger als eine Stunde. Sie haben also noch ’ne ganze Menge Zeit, Cotton, Zeit, in Richtung Westen, Süden oder Norden davonzufahren. Ich denke, in einer Stunde sind Sie aus dem Wirkungsbereich der Bombe heraus. - Ich jedenfalls werde das tun. Mit Ihrer Million werde ich schon weiterkommen. Nun, wohin fahren Sie, Cotton?«
    »Zum Bercy Square«, antwortete ich hart. »Und ich hoffe, Sie dort noch zu treffen, Laroche!«
    »Oh, dann muss ich mich beeilen, wegzukommen, bevor Sie eintreffen. Gute Höllenfahrt, Cotton!«
    Es knackte. Weg war die Stimme.
    »Phil!«, brüllte ich ins Mikrofon.
    Als spräche eine Maschine antwortete Phil: »Anruf kam aus Haus Nummer 574 der 38. Straße. Anschluss gehört einer Wirtschaft.«
    Ich gab Gas und während er fuhr, schrie ich: »Haut ab! Er sprengt die Bombe!«
    Die 51. hinunter, über den Bercy Platz, hinein in die 38., und gleich das vierte Haus war Nummer 574.
    Ich bremste, sprang heraus. Im Parterre befand sich eine Art Stehbierhalle. Mit gezogener Waffe enterte ich den Laden: »FBI«, fauchte ich den Wirt an. »Wer hat gerade bei Ihnen telefoniert? Schnell, reden Sie!«
    »So ein blonder, großer Mann«, stammelte er. »Da steht noch seine Cola!«
    »Wohin ging er?«
    »Hinaus! Ich weiß nicht…«
    Raus! Ein Blick zum Bercy Square, ein Blick die Straße hinauf! Dort ging wer. War er das? Blond war der Bursche. Groß auch!
    Ich sprang in den Wagen, dessen Motor noch lief, fuhr an, da blickte der Mann sich um. Noch war der Abstand zu groß, um sein Gesicht zu erkennen, aber jetzt merkte er, dass mein Wagen auf ihn zukam, und jetzt fing er an, zu laufen.
    Ich holte sehr rasch auf. Der Mann rannte, schlug einen Haken, verschwand in einem Hausflur.
    Nur zwei Sekunden später jagte ich den Wagen einfach bis vor die Tür des Hauses auf den Bordstein und sprang hinaus.
    Es war ein großes, nicht mehr neues Haus. Der Hausflur war eng und schmal.
    Die Treppe konnte er nicht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher