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0051 - Tod für eine Stadt

0051 - Tod für eine Stadt

Titel: 0051 - Tod für eine Stadt
Autoren: Delfried Kaufmann
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beendeter Mahlzeit gingen die Besucher zur Koppel zurück, während Powell das Geschirr ins Haus trug. Er war gerade dabei, abzuwaschen, als er hochschreckte. Draußen knallte peitschend ein Schuß. Noch bevor der Farmer die Tür erreicht hatte, waren dem ersten Schuß zwei weitere gefolgt.
    Powell sah die fünf Jungen auf der Koppel stehen. Er lief hin, so schnell ihn seine alten Beine zu tragen vermochten.
    James und seine Freunde hatten auf dem Gelände eine Platte aus schweren Buchenbohlen errichtet, auf die in Naturgröße die Gestalt eines Mannes gezeichnet war. Als Powell bei den Burschen ankam, kommandierte James gerade: »Jetzt du, Tom!«
    Der Angesprochene, ein untersetzter 20jähriger mit blondem Bürstenhaar, trat vor. »Jetzt!« sagte James.
    Tom riß eine Pistole heraus, die er wie ein Gangster in einer Halfter unter der Achselhöhle trug, und feuerte dreimal nach der gezeichneten Gestalt auf der Tafel.
    Powell fuhr bei dem Knallen der Schüsse erschreckt zusammen, aber dann lachte we laut: »Hahaha, ihr spielt hier Räuber und Gendarm, wie? Ich dachte, ihr wäret aus den Kinderschuhen schon heraus. Ihr rasiert euch doch schon, wie?«
    Tom, Sandy und Bert sahen zu der Alten hin, aber James drehte sich nicht um.
    »Du bist an der Reihe, Art!« befahl er.
    Art, ein breiter Bursche mit einem groben Gesicht, trat vor. Wie sein Vorgänger zog er auf James Kommando die Pistole und feuerte. Powell sah, wie die Splitter aus dem Holz fuhren. Er wurde blaß.
    »He«, sagte er, »ihr schießt ja mit scharfer Munition! Das ist zu gefährlich.« Niemand antwortete ihm.
    Thik Powell wurde energisch. »Hört mal zu, ihr Burschen. Ich habe nichts dagegen, wenn ihr auf meiner Farm ’ne Menge Unfug anstellt, aber das geht mir zu weit. Weiß der Henker, wohin eure Kugeln fliegen! Also, hört auf mit dem Geknalle!«
    Langsam drehte sich James um. »Und wenn wir nicht auf hören wollen, Thik?«
    »Dann schert euch von meiner Farm!« schrie der Alte erregt.
    James ging mit großen Schritten auf Powell zu. Dicht vor ihm blieb er stehen und griff in den Ausschnitt seiner Jacke. Sein rechter Arm flog hoch. Dann sauste seine Hand mit der Pistole auf Powell nieder. Vom Lauf der Waffe getroffen, brach der Farmer zusammen.
    Der Schwarzhaarige drehte sich um. Er sah die erstarrten Gesichter seiner drei Kameraden Tom, Sandy und Bert. Nur Art stand etwas abseits und lächelte böse.
    »Glotzt nicht wie die Kälber!« fauchte James böse. »Art und Sandy, ihr bringt den Alten in den Keller und sperrt ihn ein! Der Boß wird entscheiden, was wir mit ihm machen werden. Wahrscheinlich wird er ihn stumm haben wollen. Los, Bert, du bist an der Reihe!«
    Während Powell von den Burschen fortgezogen wurde, trat Bert vor und feuerte auf James’ Befehl seine drei Schüsse gegen den gezeichneten Mann auf dem Holzbrett.
    ***
    Bei Einbruch der Dunkelheit hatten die jungen Männer ein Feuer auf der Koppel angezündet, aber heute Abend sangen sie nicht. Sie saßen stumm und starrten in die züngelnden Flammen.
    Um neun Uhr hörten sie das Geräusch eines schweren Wagenmotors. Sie standen auf.
    Ein paar Minuten später trat ein großer Mann zwischen sie, der einen Trenchcoat, einen tief in die Stirn gezogenen Hut und eine Brille mit getönten Gläsern trug.
    »Setzt euch!«, befahl er.
    Sie ließen sich wieder auf den Boden nieder, nur der Fremde blieb stehen.
    »Es ist soweit«, sagte er laut und feierlich. »Wir verfügen über die Mittel, unsere Pläne durchzusetzen. Wir haben uns geschworen, die Satten von ihren Stühlen zu stürzen. Wir wollen, dass in den Staaten geschieht, was wir befehlen, und wir waren bereit, dafür alles zu tun, auch wenn es gegen die bestehenden Gesetze einer menschlichen Gemeinschaft, die wir verachten, verstößt. Ich frage euch, seid ihr dazu auch noch heute bereit, James Furback?«
    Der schwarzhaarige Anführer stand auf. »Ja.«
    »Thomas Rollin.«
    Der Junge mit dem blonden Bürstenhaar zögerte, dann sagte auch er: »Ja.« .
    »Art Ryck? Sandy Wallace? Bert Vyw?«
    Alle antworteten mit »Ja«.
    Der Fremde richtete sich auf.
    »Ich verlange als Erstes drei Dinge von euch. Ihr werdet einen Mann entführen. Ihr werdet einen Radiosender erobern und eine Meldung durchgeben.« Er machte eine Pause, versank in Nachdenken und sagte dann langsam. »Ja, und ihr werdet einen Mann töten. Ich glaube, es ist besser, wenn er tot ist.«
    Sein Blick glitt langsam über die Gesichter der jungen Männer. Er sah gut Furbacks
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