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0047 - Unser Staatsfeind Nummer 1

0047 - Unser Staatsfeind Nummer 1

Titel: 0047 - Unser Staatsfeind Nummer 1
Autoren: Unser Staatsfeind Nummer 1
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zerriß. Ich wischte vorsichtig über die Wunde an Phils Schläfe.
    Es konnte nur ein Streifschuß sein. Gott sei Dank! Der Knochen war nicht, verletzt.
    Ich sah mich wieder um. Riccers ließ sich nicht sehen. Trotzdem setzte ich einen Schuß in die Verschalung der Tür zum Speisesaal, um ihn auch für die nächsten Sekunden von einem Angriff zurückzuschrecken.
    Dann tätschelte ich Phils Wangen mit ein paar kräftigen Schlägen. Er stöhnte, regte sich… und schlug die Augen auf.
    Seine erste Handbewegung galt natürlich seinem Kopf. Als er die Hand zurückzog, waren die Finger blutbeschmiert.
    »Gott sei Dank!« murmelte er.
    Ich verstand, was er meinte. Wenn man eine blutverschmierte Schläfe hat, sich aber überhaupt noch bewegen kann, dann kann es faktisch nur die Haut sein, die etwas abgekriegt hat.
    Er rappelte sich hoch. Ich stützte ihn.
    Zwischendurch sandte ich noch einen Schuß in die Türverschalung.
    »War er im Speisesaal?« fragte Phil.
    »Yeah.«
    »Wir Idioten!«
    »Yeah,«
    Ein Weilchen saß Phil ruhig. Dann seufzte er und kletterte auf die Beine. Es ging einigermaßen.
    »Du verziehst dich jetzt vorsichtig an Land«, sagte ich.
    Phil grinste.
    Seine Antwort bestand nur aus einer knappen Geste: Er tippte gegen die Stirn.
    »Sei vernünftig, Phil!« bat ich.
    Er wirbelte herum wie in besten FBI-Schulzeiten. Man konnte nicht sehen, wie schnell er seine Kanone hochriß und abdrückte. Es schien, als knallte es, während er sich noch drehte.
    Eine Daumenbreite unter meinem letzten Schuß splitterte die Holzverschalung der Tür auf.
    »Okay?« fragte er.
    »Okay«, sagte ich leichtsinnigerweise.
    Dann machten wir uns langsam an die Speisesaaltür heran.
    Vor der Tür verhielten wir.
    »Du hälst mit der Tommy Gun einfach nach oben an die Decke. Es zwingt ihn auf jeden Fall dazu, in Deckung zu gehen«, raunte ich fast lautlos Phil ins Ohr.
    Er nickte.
    Ich wartete, bis er seine Tommy Gun entsichert hatte.
    Dann rief ich: »Los!«
    Phil stand auf, sprang vor die offenstehende Tür und hielt hoch gegen die Decke des Speisesaals. Ich preschte unter seiner Salve hindurch wie eine Rakete aus der Versuchsstation in Nevada.
    Ich schlitterte auf dem spiegelblanken Parkett gegen die Tafel, rutschte aus und lag auch schon der Länge nach unter dem Tisch.
    Von Riccers war nichts zu sehen.
    Dafür stand im Hintergrund eine Tür offen, die mitten aus der Holztäfelung herausragte. Wir mußten sie übersehen haben.
    »Komm ’rein, Phil!« rief ich.
    Er kam. Als er die Tür sah, zuckte er die Schultern und sagte: »Geheimtüren hatte ich hier allerdings nicht vermutet.«
    Ich kletterte unter dem Tisch hervor, und wir näherten uns der Tür. Dahinter wurde ein schmaler Gang sichtbar, der keine fünf Meter lang war und dann anscheinend einen scharfen Knick machte.
    Gerade wollte ich in den Gang hinein, da sprang Riccers hinter der Biegung hervor und knallte mit seinen Colts in die Gegend, als wolle er ein Feuerwerk ganz allein bestreiten.
    Ich hörte, daß Phil einen Schrei ausstieß und hinter mir zu Boden fiel. Im gleichen Augenblick bekam ich aber auch schon eins gegen die Schulter gewischt, daß es' mir bis in den Kopf dröhnte.
    Ich riß trotzdem die rechte Hand hoch, in der ich meinen Dienstrevolver hielt und hatte den Finger gerade am Druckpunkt, da hörte ich vor mir zweimal ein metallisches Klacken.
    Riccers hatte sich leergeschossen! Die Colts waren leer!
    Ich warf meine Kanone weg. Die Tommy Gun war mir bereits aus der linken Hand gefallen, als er mich in die Schulter getroffen hatte.
    Mit einem Satz war ich bei ihm. Er schleuderte mir die Colts entgegen. Der eine traf mich gegen die Brust und richtete keinen großen Schaden an. Aber der zweite knallte mir gegen die rechte Wange, so daß mir Hören und Sehen verging.
    Ich wurde einen Herzschlag lang gebremst. Als ich dann wieder nach vorn sprang, sprang ich gerade in sein erhobenes Bein. Er trat mir entgegen, und ich schnellte zurück wie ein Pfeil von einem Bogen.
    Ich schlug schwer in den Gang. Meiner linken Schulter war das absolut nicht bekömmlich.
    Als ich mich aufrappeln wollte, stand Riccers keine zwei Meter vor mir und bückte sich gerade nach meiner Tommy Gun.
    Ich schnellte mich vor und bekam sein rechtes Bein zu fassen. Ich knallte ihm die rechte Faust ins Kniegelenk, daß sich ein Ochse vermutlich leicht verneigt hätte.
    Er war kein Ochse und kam ganz herunter.
    Aber ich hatte nur noch einen gebrauchsfähigen Arm, er zwei. Und er kämpfte wie
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