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0047 - Unser Staatsfeind Nummer 1

0047 - Unser Staatsfeind Nummer 1

Titel: 0047 - Unser Staatsfeind Nummer 1
Autoren: Unser Staatsfeind Nummer 1
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Absperrungen, dann unterbrach ihn das Telefon. Er hob den Hörer ab und meldete sich.
    Wir sahen alle, wie er plötzlich blaß wurde. Dann sagte er leise: »Es ist gut, Rocke. Danke für die Meldung.«
    Er legte den Hörer auf.
    »Unsere beiden Leute haben im Hospital die Räume durchsucht, in denen der Hospitaldiener vorwiegend zu tun hatte. Einige Kleidungsstücke der drei toten Mädchen wurden gefunden.«
    Eine tödliche Stille breitete sich aus. Man konnte das Atmen der Männer hören.
    Dies war am Mittwochnachmittag.
    Bis zum Feitag früh geschah nichts, was uns auf die direkte Spur des Mörders gebracht hätte.
    Phil und ich hatten seit Mittwoch das Distriktgebäude jeder nuf einmal verlassen, um von zu Hause Wäsche und ein paar Hemden zum Wechseln zu holen. Die Nächte hatten wir in Mr. Highs Dienstzimmer auf zwei aufgestellten Feldbetten verbacht. Die vier Telefonleitungen, die eigens für die Großfahndung gelegt waren, sollten keine Minute ohne Aufsicht bleiben.
    Und wir wollten natürlich sofort bereit sein können, wenn von irgendwoher der alarmierende Anruf kam.
    Neben den Feldbetten lagen zwei Maschinenpistolen mit Ersatzmagazinen. Man durfte damit rechnen, daß der Mörder, wenn er sich erst einmal gestellt sah, rücksichtslos um sich schießen würde. Denn daß es für ihn keine Möglichkeit mehr gab, dem Elektrischen Stuhl zu entrinnen, wenn wir ihn einmal verhaftet hatten, darüber mußte er sich klar sein. Und er wußte es sicher auch.
    Am Freitagmorgen — wir hatten gerade die Feldbetten wieder zusammengebaut, weil sie tagsüber zuviel Platz Wegnahmen — meldeten sich die drei Leute, die bisher die Bewachung von Miß Sumbridge ausgeübt hatten, bei Mr. High zurück. Sie waren durch drei andere ersetzt worden.
    »Irgend etwas Besonderes?« fragte Mr. High.
    »Yeah, Chef«, sagte Bill Manskin. »Wir haben aus dem Mädchen so ziemlich herausgekriegt, was mit dem Mörder los sein kann.«
    Unsere Köpfe flogen ruckartig in die Höhe.
    »Nämlich?« fragte Mr. High, während er auf die Sessel hinwies, damit sich unsere drei Kollegen setzen konnten.
    »Die vier Mädchen waren dauernd zusammen«, berichtete unser Mann.
    »Das wissen wir«, nickte der Chef. »Deshalb nannte man sie ja auch das ›Glückskleeblatt‹.«
    »Richtig! Sie hatten ziemlich gleiche Interessen, und sie schienen sich gegenseitig sehr gut verstanden zu haben.«
    »Das ist anzunehmen, da sie dauernd zusammen waren.«
    »Eben. Häufig waren sie auch in der Klinik, weil zwei von den Mädchen Ärztinnen werden wollten. Da der Vater von einem der Mädchen Chef der Klinik war, durften sie sich natürlich freier bewegen, als es sonst vielleicht in einer Klinik möglich sein mag. Vom Personal wagte ihnen keiner etwas zu verbieten, solange sie sich selbst an gewisse Spielregeln hielten.«
    »Na, sie waren immerhin alt genug, daß sie die Patienten doch wahrscheinlich nicht gestört haben.«
    »Die Patienten nicht. Da haben Sie recht, Chef. Aber sonst waren sie eine ganz ausgekochte Bande. Sehr übermütig und immer zu irgendeinem mehr oder weniger harmlosen Streich aufgelegt. Ein paarmal haben sie auch zugesehen, wie der Hospitaldiener, der übrigens ein paar Semester Medizin studiert hat, aber aus irgendwelchen Gründen sein Studium abbrach, im Keller der Klinik Leichen für eine Sektion vorbereitete.«
    Jetzt kommen wir langsam zur Sache, dachte ich.
    Manskin aber fuhr'fort: »Nun scheint es mit diesem Riccers eine eigene Bewandtnis zu haben.«
    »Wieso?« erkundigte sich Phil interessiert.
    »Nach dem, was diese Miß Sumbridge — ein verdammt kluges Mädel übrigens — von ihm sagte, muß der Mann ein Bündel von Komplexen und seelischen Hemmungen gewesen sein. Er wäre kaum jemals imstande gewesen, unbefangen mit Mädchen zu reden. Jedesmal, wenn ihn ein weibliches Wesen angesprochen habe, sei er puterrot geworden und habe vor Verlegenheit nicht ein noch aus gewußt.«
    »So etwas habe ich mir gedacht. Falsche Erziehung und ein bißchen Ungeschicklichkeit i habqn schon manchen jungen Mann zu einem Weiberfeind gemacht. Warum soll es sich nicht bei diesem oder jenem bis zu einer extremen Grenze steigern?«
    »So war es zweifellos bei diesem Riccers. Übrigens wurde im Hospital erzählt, er stamme aus einer Familie, die irgendeiner total verrückten religiösen Sekte angehöre. Der Umgang mit Frauen — Angehörige ausgeschlossen — sei den Leuten bis zum fünfundzwanzigsten Lebensjahr völlig untersagt und noch mehr so ’n
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