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0047 - Unser Staatsfeind Nummer 1

0047 - Unser Staatsfeind Nummer 1

Titel: 0047 - Unser Staatsfeind Nummer 1
Autoren: Unser Staatsfeind Nummer 1
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Menschenmenge war die Antwort. Ich warf den Polizisten meinen Dienstausweis zu. Phil tat das gleiche mit seinem.
    Zwei Cops bückten sich und hoben die Dinger auf. Sie musterten sie und wurden blaß. Jetzt waren sie die Dummen.
    »Es stimmt«, sagten sie dem mit der Tommy Gun. Trotzdem glaubte er es erst, als er selbst unsere Ausweise gesehen hatte.
    Dann kamen sie heran und entschuldigten sich. Da sie uns immerhin davor bewahrt hatten, von einer zu allem entschlossenen Menschenmenge verprügelt zu werden, waren wir großzügig und entschuldigten ihr großspuriges Auftreten von eben.
    Wir ließen uns unseren Jaguar von der Besatzung holen. Die Wartezeit verbrachten wir mit dem Mädchen in einem kleinen Lokal, das in der Nähe lag. Und dort entwirrte sich mit einem Schlag alles.
    ***
    »Was möchten Sie trinken?« fragte ich das Mädchen.
    »Ich?« fragte sie zurück. »Oh, ich weiß nichts. Vielleicht… Ach, überhaupt nichts.«
    »Das geht nicht gut. Der Kellner würde uns schief ansehen. Trinken Sie einen Whisky in einer Coca, das wird Ihnen nicht schaden.«
    »Gut, ja.«
    Ich bestellte drei Whisky pur und eine Coca. Wir warteten, bis man uns die Getränke serviert hatte.
    Ich kippte den Whisky und die Coca je zur Hälfte ins Glas und schüttelte es durcheinander.
    »Cheers!« sagte ich.
    Wir nippten alle drei an unseren Gläsern. Langsam bekam das Mädchen wieder Farbe ins Gesicht.
    »So«, sagte ich, indem ich das Glas abstellte. »Jetzt müssen wir uns wohl oder übel über die ganze Sache unterhalten. Am besten ist es, Sie erzählen erst einmal den ganzen Hergang.«
    »Okay«, meinte sie und atmete tief auf. »Also das war so: Ich ging mit meinen Klassenkameradinnen die Straße hier ’runter. Sie haben es ja gesehen, nicht?«
    »Ja, natürlich. Wir haben Sie nicht aus den Augen gelassen, das hatten wir Ihnen doch versprochen.«
    »Und dann hielt auf einmal der kleine Wagen neben uns am Bürgersteig. Der Mann stieg aus und fragte, ob er mich einen Augenblick sprechen könnte.«
    »Er nannte Ihren Namen?«
    »Ja, natürlich. Sonst hätten wir doch nicht gewußt, daß er mich meinte. Aber ich fühlte es sofort, daß er zu mir wollte. Die anderen verabschiedeten sich, und ich blieb stehen. Ich hatte eine fürchterliche Angst, daß Sie mich vielleicht aus den Augen verloren haben könnten oder so. Aber dann sah ich zufällig, daß Ihr Kollege schon auf mich zukam. Da war ich etwas beruhigt.«
    »Was sagte der Mann zu Ihnen?«
    »Ach, er redete ziemlich konfus. Er müßte mich unbedingt sprechen, deswegen hätte er extra vor dem College auf mich gewartet und so. Es wäre wegen Lizzy.«
    Ich nickte. Hatte sich der Mann allein schon durch seine plötzliche Flucht verdächtig gemacht, so bewies die Anspielung auf Lizzy fast eindeutig, daß es nur der Mörder sein konnte.
    »Sie versuchten natürlich, das Gespräch hinauszuzögern, bis wir herangekommen waren?«
    »Ja, sicher! Aber er packte mich plötzlich am Arm und wollte mich in den Wagen zerren! O Mr. Cotton, ich konnte keinen Muskel bewegen. Ich war fast wahnsinnig vor Angst! Ich konnte nicht einmal um Hilfe schreien, obwohl ich es doch vorhatte.«
    »Es kam mir so vor«, warf ich ein. »Deswegen feuerte ich die Warnschüsse in die Luft ab, obgleich ich lieber auf diesen Radau verzichtet hätte, Sagen Sie, kannten Sie denn überhaupt diesen Mann?«
    Sie können sich vorstellen, wie gespannt wir gerade auf die Antwort zu dieser Frage waren. Das Mädchen nickte. »Sicher kenne ich ihn! Es war Mr. Riccers!«
    »Mr. Riccers?« wiederholte ich nachdenklich.
    An Phils gerunzelter Stirn sah ich, daß auch er über den Namen nachdachte. Wir kannten diesen Namen, das war uns beiden sofort klar. Aber in welchem Zusammenhang hatten wir ihn schon gehört?
    Ich dachte an die Listen von Namen, die wir von Mr. Verhull und von Professor Bertrams erhalten hatten. Aber noch bevor ich auch nur einen Teil der Namen an meinem geistigen Auge hatte vorüberziehen lassen können, rief Phil: »Jerry! Der Sonntagsfahrer!«
    Ich glaube, ich habe ziemlich dumm in die Gegend geblinzelt.
    »Der Sonntagsfahrer! Der bei dem ersten Fall mit seiner Mühle uns die Straße versperrte! Mr. Mac Riccers, zweiundvierzig Jahre alt, Hospitaldiener!«
    Hospitaldiener!
    Mir fiel es wie Schuppen von den Augen.
    ***
    Alles Weitere konnte geklärt werden, sobald wir den Mann hatten. Daß es mehr als notwendig war, diesen Mann bald zu kriegen, erfuhren wir, als uns der Jaguar von einem Beamten aus dem
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