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0047 - Unser Staatsfeind Nummer 1

0047 - Unser Staatsfeind Nummer 1

Titel: 0047 - Unser Staatsfeind Nummer 1
Autoren: Unser Staatsfeind Nummer 1
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ein Wahnsinniger.
    Seine beiden Fäuste krampften sich um meinen Hals, so daß mir in Sekundenschnelle rote Blitze durchs Gehirn zuckten.
    Trotzdem blieb in der hintersten Ecke meines Bewußtseins noch ein Rest von Reaktionsvermögen. Ein Glück, daß uns die Jiu-Jitsu-Trainer unerbittlich im Training halten.
    Ich griff instinktiv nach seinen kleinen Fingern und drehte sie ab.
    Er brüllte sehr laut und alles andere als freudig.
    Ich bekam wieder Luft. Mit einem Fuß trat ich die Tommy Gun fort, so daß sie scheppernd durch den Gang rutschte.
    Wir kamen fast gleichzeitig hoch.
    Aber wir kamen verschieden hoch. Er hatte von Anfang an mit allen Mitteln gekämpft; ich war jetzt erst so weit, daß ich mir sagte, ich dürfe nichts, aber auch gar nichts mehr riskieren.
    Als er mir einen Haken andrehen wollte, duckte ich mich darunter weg und setzte ihm mit der allein noch gebrauchsfähigen Rechten einen in die Brustgrube, so daß seine Atmung für zwei Sekunden aussetzte.
    Aber die gleiche Zeit brauchte ich, um mir die roten Schleier aus dem Gehirn zu zwingen. Meine Schulter tat höllisch weh, und auch in meinem Gesicht brannte es sehr ungemütlich. Obendrein lief mir etwas Warmes am Hals hinab.
    Als ich wieder fit war, war er es leider auch.
    Er warf sich noch einmal auf mich.
    Ich gab das Letzte her, was ich hatte.
    Ich trieb ihn quer durch den Speisesaal. Knapp vor der Tür ging er endgültig zu Boden. Ich taumelte und schlug dicht neben ihm nieder.
    Ich weiß nicht mehr, wie lange ich so keuchend dalag. Irgendwann jedenfalls wurde mir bewußt, daß Riccers weder tot noch gefesselt war. Und wenn er vor mir aufstand, hatte er noch einmal alle Chancen für sich.
    Es schmerzte alles von den Haarwurzeln bis in die Zehenspitzen. Jede Bewegung war ein Gang durch tausend stechende, brennende Höllengänge.
    Trotzdem kam ich irgendwie auf die Beine.
    Ich fischte mir die Handschellen aus der Hosentasche. Es ging schwierig, denn sie saßen in der linken Tasche, während ich nur den rechten Arm bewegen konnte.
    Als ich sie um das rechte Handgelenk von Riccers einschnappen ließ, machte er die erste benommene Bewegung. Ich beeilte mich, auch seine linke Hand noch in die stählerne Acht zu bringen.
    Nun war es mir egal. Mit Handschellen konnte er kaum noch gefährlich werden. Ich taumelte zurück zu Phil. Gerade als ich mich über ihn beugen wollte, rappelte er sich hoch. Wie es der Teufel will: Der zweite Streifschuß hatte Phil fast auf der gleichen Stelle erwischt.
    Er war jetzt genauso benommen wie ich. Trotzdem wuchteten wir den mit Phils Handschellenpaar auch an den Füßen gefesselten Riccers noch bis an die Gangway.
    Dort kam uns Mr. High mit einer ganzen Armee bewaffneter G-men entgegen. Sie nahmen uns Riccers ab. Mr. High musterte unsere blutverschmierten Gesichter.
    Wir grinsten beide Wie ungezogene Schulgören.
    Mr. High schüttelte mißbilligend den Kopf: »Man kann euch doch keine zwei Minuten ohne Aufsicht lassen!« sagte er.
    Aber Sie hätten hören sollen, wie er es sagte!
    Es machte uns richtig glücklich.
    ENDE
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