Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0047 - Unser Staatsfeind Nummer 1

0047 - Unser Staatsfeind Nummer 1

Titel: 0047 - Unser Staatsfeind Nummer 1
Autoren: Unser Staatsfeind Nummer 1
Vom Netzwerk:
stop wenn möglich Übermittlung von Bild per Funk stop veranlassen Bundesfahndung.
    ich riß das Blatt aus dem Fernschreiber und rannte in Mr. Highs Dienstzimmer. Dort fand ich zu meiner Überraschung bereits an die zwanzig Leute versammelt. Phil hockte an einem Tisch, auf dem bereits vier Telefonapparate standen. Die Leitungen wurden gerade an vier Buchsen angeschlossen, die sich für solche Fälle extra in der Wand von Mr. Highs Zimmer befinden.
    Der Chef legte den Hörer aus der Hand. Ich hatte keine Ahnung, mit wem er gerade telefoniert hatte.
    Ich warf ihm die Blätter aus dem Fernschreiber auf den Schreibtisch. Er las sie schnell und sagte nur: »Das habe ich erwartet,' Jerry, in den Archiven der anderen ist Riccers nicht bekannt. Auch bei uns nicht, wie ich inzwischen feststellen ließ.«
    Es klopfte an die Tür.
    Der Chef rief: »Come in!«
    Es war einer der beiden Leute, die sich um Riccers’ Wohnung kümmern sollten. Er hielt ein Postkartenbild in einem Stahlrahmen in der Hand. Als er es dem Chef gab, sagte er: »Mr. High, Sie wollten schnellstens eine Fotografie des Mannes. Hier ist sie. Wir fanden sie gleich viermal in seinem Zimmer. Einmal auf dem Nachttisch, einmal auf dem Schreibtisch…«
    »Okay«, winkte der Chef ab.
    »Mein Kollege sucht weiter«, sagte unser Mann.
    »Gut. Sie können wieder zu ihm zurückkehren. Paßt mir auf, daß euch der Mann nicht etwa in den Rücken fällt!«
    »Meinen Sie denn, daß der noch mal in seine Wohnung kommt?« fragte unser Kollege erschrocken.
    »Kann ich Gedanken lesen?« erwiderte Mr. High mit einem ironischen Lächeln.
    »Okay, Chef«, rief unser Mann und verdrückte sich mit bemerkenswerter Geschwindigkeit.
    »Hier«, sagte Mr. High und winkte einem Mann, der sich bis jetzt ziemlich im Hintergrund gehalten hatte. Der Mann trug einen blauen Arbeitskittel. Offenbar war es der Setzer aus der Polizeidruckerei.
    Er besah sich das Bild.
    »Das Klischieren wird keine Schwierigkeit machen«, sagte er. »Sagen Sie uns nur, in welcher Größe Sie den Steckbrief haben wollen.«
    »Großformat!« sagte Mr. High.
    Der Setzer stieß einen schrillen Pfiff aus.
    »Donnerwetter!« staunte er. »Einer von der Zehner-Liste?«
    »Es ist die Nr. 1«, meinte Mr. High, während er bereits eine Telefonnummer wählte. Ich habe ihn immer um diese Fähigkeit beneidet, in Sekundenschnelle einen riesigen Apparat in Bewegung zu setzen, ihn ständig überschauen und kontrollieren zu können.
    Der Setzer hatte Nr. 1 gehört und nickte verständnisvoll.
    »Ja, dann!« sagte er. »Und von wem kriege ich jetzt die Beschreibung?«
    »Ich mach’ das«, erwiderte Phil. »Jerry, bleib du für mich hier, ja?«
    »Geht in Ordnung«, nickte ich.
    »Kommen Sie«, sagte Phil und verschwand mit dem Setzer im Nebenzimmer.
    Mr. High hatte inzwischen seine Verbindung bekommen. Ich hörte, wie er am Telefon sagte: »FBI. Distriktchef High am Apparat. Herr Bürgermeister?« Es dauerte ein Weilchen, dann fuhr Mr. High fort: »Ich wollte Ihnen gerade melden, daß wir den Mörder identifiziert haben, so daß wir eine Großfahndung einleiten können. Ich brauche sämtliche Litfaßsäulen und Anschlagtafeln der Stadt für den Steckbrief. — Danke. Können Sie veranlassen, daß auch Klebekolonnen bereitgehalten werden? — In etwa einer Stunde kann die Auslieferung der Steckbriefe von der FBI-Druckerei erfolgen. — Danke, Herr Bürgermeister.«
    Mr. High legte den Hörer auf.
    »Meine Herren, nehmen Sie doch Platz«, sagte der Chef zu den vielen Offizieren der Stadtpolizei, die sein Dienstzimmer bevölkerten und zu denen immer mehr kamen. »Soweit die Sitzgelegenheiten ausreichen, natürlich.«
    Er besprach mit den Offizieren der Stadtpolizei die Einriegelung von New York. Sollte der Mörder die Stadt noch nicht verlassen haben, würde er es in zwei Stunden garantiert nicht mehr können. Und selbst wenn er die Stadt verlassen hatte, würde er auf keinen Fall ins Ausland fliehen können. Wenn Washington von einem Mann sagte: für uns Staatsfeind Nr. 1 — dann waren die Grenzen für diesen Burschen so dicht wie die Schotten eines Unterseebootes. Und innerhalb der Vereinigten Staaten würden schon in wenigen Stunden Hunderttausende von Polizisten jeden männlichen Passanten unauffällig betrachten und mit dem Bild des Mörders vergleichen.
    Genau betrachtet war der Mörder ein Toter, wenn uns auch noch die Aufregung der letzten Jagd bevorstand.
    Eine Weile besprach Mr. High mit den Offizieren die einzelnen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher