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Warte, Bald Ruhest Auch Du: Mitchell& Markbys Dritter Fall

Warte, Bald Ruhest Auch Du: Mitchell& Markbys Dritter Fall

Titel: Warte, Bald Ruhest Auch Du: Mitchell& Markbys Dritter Fall
Autoren: Granger Ann
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    BASTEI LÜBBE TASCHENBUCH Band 14 375
    Vollständige Taschenbuchausgabe der im Gustav Lübbe Verlag erschienenen Hardcoverausgabe Bastei Lübbe Taschenbücher und Gustav Lübbe Verlag
    sind Imprints der Verlagsgruppe Lübbe Titel der englischen Originalausgabe: Cold in the Earth © 1992 by Ann Granger © für die deutschsprachige Ausgabe 1998 by Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG, Bergisch Gladbach Titelillustration: David Hopkins Lektorat: Stefan Bauer Umschlaggestaltung: QuadroGrafik, Bensberg Satz: Druck & Grafik Siebel, Lindlar Druck und Verarbeitung: Eisnerdruck, Berlin Printed in Germany ISBN: 3-404-14375-2
Sie finden uns im Internet unter http://www.luebbe.de Der Preis dieses Bandes versteht sich einschließlich der gesetzlichen Mehrwertsteuer.
    Schriftsteller brauchen die ganze Zeit über viel Ermutigung und viel Toleranz. Ich (und natürlich Alan Markby und Meredith Mitchell) möchten uns ganz besonders bei John, Judith und Anne für ihre rückhaltlose Unterstützung bedanken. KAPITEL 1 Laut summend p die Fliege gegen das schmutzige Fenster; sie saß in der Falle. Durch den Spalt am oberen Ende wehten warme Stadtluft und das Brausen des durch Whitehall dröhnenden Verkehrs herein, doch die Fliege schien nicht imstande, ihren Fluchtweg zu entdecken. Immer wieder flog sie gegen dieselbe Stelle auf der Scheibe, immer verzweifelter, weil sie hinaus wollte, und anscheinend immer unfähiger, den Weg zu finden.

    »Genau wie ich«, sagte Meredith unüberlegt und laut.
    »Verzeihung, Miss Mitchell?« Der Personalchef musterte sie mißtrauisch. Er hatte nicht gern mit Frauen zu tun. Man brauchte kein Hellseher zu sein, um das zu erkennen. Er war klein und übergewichtig, hatte eine rosige Haut und benahm sich großspurig. Es war ihnen vom ersten Moment, in dem sie sein Büro betreten hatte, nicht gelungen, zu einem Einverständnis zu kommen. Ein Fall von gegenseitiger Abneigung auf den ersten Blick.

    »Ich weiß, daß viele Mitarbeiter des Auswärtigen Amtes in meiner Position, die in London arbeiten, unbedingt wieder einen Posten in Übersee haben möchten.«

    »Wie recht Sie haben, meine Liebe.« Gönnerhafter Trottel, dachte Meredith.
    »Je nun, die Anzahl der Auslandsposten nimmt ab. Kürzungen, Kürzungen überall.«

    »Ja, aber gewiß wäre es im Interesse des Amtes, mich so effektiv einzusetzen wie möglich? Nichts von dem, was ich hier tue, ist irgendwie sinnvoll oder erfüllt irgendeinen Zweck.«

    »Das würde ich nicht sagen, Miss Mitchell.« Er schlug in der Akte nach, die auf seinem Schreibtisch lag.
    »Der Chef Ihrer Abteilung äußert sich sehr anerkennend über Sie. Natürlich ist mir klar, daß Sie früher als britische Konsulin im Ausland der Kapitän Ihres eigenen kleinen Schiffes waren …«
    Meredith schnitt eine Grimasse.

    »Zweifellos ist ein Schreibtisch in London im Vergleich dazu ein wenig langweilig.« Das kannste ruhig noch einmal sagen, Kumpel, dachte sie und betrachtete verdrießlich seine rot gepunktete Krawatte. Wer hatte ihm die wohl geschenkt? Seine Frau? Sein reiches Tantchen Flo? Hatte er sie selbst gekauft? Sie blickte gerade noch rechtzeitig auf, um in seinen kleinen Augen ein boshaftes Funkeln zu sehen. Sie verstand sehr genau, was es bedeutete. Hier war sie völlig in seiner Macht. Er saß seine Zeit ab, liebte das ruhige Leben. Er beneidete sie um ihren Wunsch nach Unabhängigkeit, Ungewißheit und Herausforderung, gleichzeitig nahm er ihn übel. Zum ersten Mal begann Meredith etwas von dem Streß, dem Druck und der Belastung zu verstehen, die dazu führen, daß eine sonst normale Person an Mord denkt.
    »Nun denn«, sagte er und legte die Spitzen seiner plumpen Finger aneinander.
    »Haben Sie einen besonderen Grund, der es für Sie erforderlich oder wünschenswert macht, ausgerechnet jetzt einen Auslandsposten anzustreben?«
    »Nein«, gestand sie widerwillig.
    »Ein Kollege in Übersee hat mir seine Wohnung in Islington überlassen. Davor hatte ich ein Cottage auf dem Land gemietet, doch die tägliche Fahrerei war mir zuviel.«
    »Also kein Wohnungsproblem. Sie haben großes Glück, meine Liebe …« Wenn er das noch einmal sagt …
    »Persönliche Probleme?« Das klang mißtrauisch. Seiner Überzeugung nach neigten Frauen zu solchen Dingen.
    »Nein!« fauchte sie.
    »Dann, Miss Mitchell, sehe ich bei Ihnen wirklich keinen Grund für eine bevorzugte Behandlung. Aber seien Sie guten Mutes. Ihre Arbeit auf Ihrem früheren Posten wurde glänzend beurteilt, und Ihr Job
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