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0046 - Das Haus der Verfluchten

0046 - Das Haus der Verfluchten

Titel: 0046 - Das Haus der Verfluchten
Autoren: Mario Werder
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Werkzeuge.«
    Nach einigen Minuten kam Lucille Renard herein, sah den Stapel und griff sich Schaufeln und eine Brechstange.
    Martin protestierte und wurde von dem Mädchen zurechtgewiesen.
    »Das ist vor allem meine Sache«, sagte Lucille fest, »meine Mutter ist hier umgekommen, und ich bin die letzte Erbin des Schlosses.«
    Martin zuckte die Achseln und sah ihr nach, wie sie über den Hof ging.
    Er murmelte etwas, was Zamorra nicht verstehen konnte.
    Dann belud sich der Verwalter mit dem restlichen Werkzeug und ging der jungen Schlossherrin nach.
    Zamorra folgte ihm und stellte fest, dass Lucille den genauen Platz noch wusste.
    Unmittelbar neben einem Rosenbusch ließ sie die Spaten auf den Boden fallen und sagte: »Unter diesem Strauch müsste es sein!«
    Statt einer Antwort griff der Professor zu einem Spaten und begann zu graben.
    Sie wechselten sich ab und hatten nach zehn Minuten ein ziemlich tiefes Loch gegraben.
    Martin stieß auf etwas Hartes und meldete: »Ich spüre Widerstand unter dem Spaten.«
    Zamorra sank auf die Knie und griff in das Loch hinein.
    Er wühlte etwas mir der Hand in der Erde und zog ein Goldkreuz hervor.
    »Das werden die Mönche auf das Buch gelegt haben«, sagte er.
    »Sie wollten wohl verhindern, dass das ›Böse an sich‹, wie sie die Sprüche dieses Buches nannten, wieder zur Macht kommt. Leider hatten diese Männer keine Ahnung, was sie da begraben haben, sonst hätten sie das nicht getan.«
    »Wissen Sie es denn, was in dem Buch stand?«, fragte Martin neugierig.
    »Ich vermute es, kann es aber nicht beweisen. Meiner Meinung nach handelt es sich um die Aufzeichnungen eines deutschen Gelehrten, der im Mittelalter entscheidende Impulse gab. Er beschäftigte sich auch mit Magie und Zauberei, darum hätte ich diese Aufzeichnung, die noch zu Lebzeiten des Gelehrten verschwand, gerne in meinen Besitz gebracht.«
    Zamorra wühlte weiterhin mit der Hand in dem Loch und zog einige Fetzen hervor, die er enttäuscht betrachtete.
    »Es ist der Einband des Buches, ich suche weiter!«
    Er hantierte noch eine halbe Stunde in dem nicht sehr tiefen Loch herum, förderte aber nichts zutage.
    »Es hat keinen Sinn. Es ist, wie ich vermutet habe: Das Papier ist verrottet, die Jahrhunderte haben es vernichtet.«
    »Und jetzt müssen wir also die Nacht abwarten? Und dann nochmals dieses Loch graben, um an das Buch zu kommen?«, vergewisserte Martin sich.
    »Richtig, zuerst aber werden wir nach dem Grab des Barons Bradois suchen. Vielleicht hilft uns das bei der Suche nach meiner Sekretärin weiter.«
    Sie suchten in einem Kreis von etwa zwanzig Meter Durchmesser die ganze Umgebung um die ehemalige Kapelle ab, fanden jedoch nichts.
    »Es hat keinen Zweck«, sagte Zamorra schließlich, »wir gehen in die Höhlen, die wir entdeckt haben. Ich habe die Hoffnung, dort eher einen Hinweis zu finden.«
    »Zuerst wird aber gegessen«, sagte Martin und sah nach der Sonne, »es ist schon Mittag, und meine Frau wird bereits gekocht haben.«
    Lucille und der Professor waren einverstanden und folgten dem Verwalter ins Haus.
    Nach dem Essen sagte der Professor: »Wir brauchen einige Blendlaternen und Taschenlampen.«
    »Kein Problem, das haben wir alles hier«, sagte Martin und stand auf. Er führte die beiden in einen Vorratsraum und händigte jedem zwei Laternen und zwei Taschenlampen aus.
    »Wo gehen wir hin?«, fragte Lucille.
    »In die Kammer mit dem Motorenöl. Von dort steigen wir nochmals in die Gänge, in denen wir die Skelette fanden.«
    »Hoffentlich haben wir Erfolg«, murmelte das Mädchen.
    Sie erreichten den Raum, der das Öl für die Geräte enthielt.
    Martin Dubois öffnete das schwere Vorhängeschloss, das er selbst angebracht hatte.
    Zamorra betrachtete aufmerksam den Boden und fand einen Stoffrest, der so aussah, als sei er aus einem Gewebe ausgerissen worden.
    Als er Lucille den Fetzen hinhielt, sagte diese: »Das könnte aus Nicoles Nachthemd sein. Die Farbe stimmt auf jeden Fall.«
    Als sie den Schuppen betreten hatten, fand der Professor noch einen winzigen Fetzen.
    Er hing an der Öffnung zum Nebenraum, der früher als Versteck für die Widerstandskämpfer gedient hatte.
    »Wir sind auf der richtigen Spur«, raunte das Mädchen ihm zu.
    Zamorra nickte nur und konzentrierte sich darauf, seine empfindsamen Sinne auf die Ausstrahlungen übersinnlicher Erscheinungen auszurichten.
    Er konnte jedoch nichts wahrnehmen.
    Schließlich erreichten sie den Strick, der immer noch in dem Loch hing, das
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