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0045 - Der Höllensumpf

0045 - Der Höllensumpf

Titel: 0045 - Der Höllensumpf
Autoren: Franc Helgath
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Wohnungen drängten. Vermutlich würde die Kripo bald ein Schauermärchen mehr aufgebunden bekommen. Bill und Zamorra wollten nicht so lange warten. Die blutige Drohung an der Wand war zu offensichtlich gewesen.
    Die Menschentraube, durch die sie sich kämpfen mussten, wurde immer dicker. Die ersten Stimmen wurden laut, dass man diese verdammten Diebe doch festhalten sollte. Die Leute unten auf der Straße hatten offensichtlich keine Ahnung davon, was sich dort oben abgespielt hatte. Also hatte es auch wenig Zweck, einen der Neugierigen aushorchen zu wollen.
    Professor Zamorra und Bill Fleming saßen schon wieder im Lincoln, bevor die Polizei anrückte. Zamorra gab Gas.
    »Fährst du nicht ins Hotel zurück?«, fragte Bill nach einiger Zeit verwundert.
    »Wenn du mir erklärst, was ich dort soll, dann fahre ich hin«, antwortete Zamorra sarkastisch. »Ich hatte angenommen, Nicole wäre im Augenblick wichtiger.«
    Bill schwieg kleinlaut und biss sich auf die Unterlippe. Natürlich hatte Zamorra Recht. Bill hatte auch nur das unheilschwangere Schweigen brechen wollen, das sich wie eine Giftwolke im Wagen ausgebreitet hatte.
    Zamorra nahm Kurs nach Süden und bog in die sechsbahnige Ausfallstraße ein, die hinaus zum Flughafen führte. Jetzt brauchte Bill nicht mehr zu fragen. Jetzt wusste er, was Zamorra vorhatte.
    »Ist das nicht ein wenig waghalsig?«, fragte er und bereute die Frage im selben Augenblick. Nichts war zu waghalsig, wenn man nur Nicole dabei helfen konnte. »Okay«, lenkte Bill ein. »Dann werde ich wohl den Steuerknüppel übernehmen.«
    »Du hast es endlich kapiert«, knurrte Zamorra und überholte drei Wagen auf einmal. Wenn jetzt eine Highway Streife kam? Aber es kam keine. Vermutlich war in dieser Nacht zu viel passiert, als dass man auch Polizisten für Geschwindigkeitskontrollen hätte abkommandieren können.
    Zehn Minuten darauf bremste Zamorra im Parkverbot vor der Abfertigungshalle, dass die Reifen qualmten. Er sprang als erster aus dem Wagen und rannte auf das gläserne Tor zu, das auch während der ruhigeren Nachtstunden offen gehalten wurde. Zielstrebig steuerte Zamorra den Schalter an, an dem man Charters buchen und ganze Maschinen mieten konnte. Eine ansehnliche Blondine mit knappem rotem Pullover putzte sich gerade die Fingernägel, als Zamorra auf den Teakholztresen zustürzte. Erschrocken hielt sie inne.
    »Ich brauche einen Helikopter«, fiel Zamorra gleich mit der Tür ins Haus. »Und zwar sofort. Ich habe keine Zeit für lange Diskussionen.« Er schaute das Mädchen so durchdringend an, dass es nur fassungslos nickte.
    »Natürlich, Sir. Einen Helikopter.« Zamorra war dankbar dafür, dass das Kind so schnell schaltete. Unter anderen Umständen hätte er ihr bestimmt mehr Aufmerksamkeit gewidmet, denn das Mädchen war wirklich ausgesprochen hübsch, und Professor Zamorra schätzte es, wenn sich bei einer Frau äußere Schönheit mit Intelligenz und schneller Auffassungsgabe paarten. Deshalb schätzte er auch Nicole über alles; dass ein gutes Stück Liebe mit dabei war, gestand er sich nicht ein, würde er sich auch in nächster Zeit nicht eingestehen.
    »Ziel?«, fragte das Mädchen knapp, während sie die Papiere Zamorras durchsah, die unter anderem auch eine Fluglizenz für Hubschrauber, bis zu einer gewissen Größe enthielten.
    »Rundflug«, antwortete Zamorra ebenso knapp. »Mit vollem Tank.«
    »Sicherheiten?«
    »Sie können Ausweise und sämtliche Kreditkarten hier behalten. Ich denke, das müsste reichen. Dafür kann sich Ihre Gesellschaft glatt einen neuen Vogel kaufen, wenn ich den jetzigen zuschanden fahren sollte. Was haben Sie da?«
    »Eine Bo-105. Wäre Ihnen die recht?«
    »Blindflugtauglich?«
    Das Mädchen blätterte in einer Liste. »Ja«, sagte sie dann. »Unterschreiben Sie bitte hier noch den Mietvertrag und die Versicherungsunterlagen. Ich führe Sie dann hinaus in die Halle.«
    »Sie sind ein absolutes Goldstück«, antwortete Zamorra, während er fünf oder sechs Unterschriften leistete. Er zählte sie nicht mit.
    Das Mädchen schloss alles zusammen in einen Wandtresor und ließ dann die Glasscheibe vor ihrem Schalter herunter. Er war abzusperren, und sie tat es.
    »Kommen Sie zu Gate D«, sagte sie durch die geschlossene Scheibe hindurch. Zamorra nickte. Er hatte verstanden. Er packte Bill Fleming an den Schultern und zog ihn mit sich. Die Tür mit dem großen D darüber hatte er schon erspäht.
    Sie waren kaum angekommen, als auch schon aufgeschlossen
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