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0045 - Der Höllensumpf

0045 - Der Höllensumpf

Titel: 0045 - Der Höllensumpf
Autoren: Franc Helgath
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ungehindert von seinen Wangenknochen auf den Maßanzug rinnen, wo sie zwischen dem Garn versickerten und unschöne dunkle Flecken hinterließen.
    Doch um sein äußeres Erscheinungsbild sorgte sich Leon, der Panther, in diesen Augenblicken am wenigsten.
    Was war nur schief gelaufen?
    Dieser Askins hatte die Wahrheit gesagt. Das war als sicher anzunehmen. Danach konnte dieses seltsame Wesen offensichtlich gebannt werden, wenn man Fotos von ihm schoss.
    Und nichts anderes hatten seine Männer im Park schließlich getan.
    Warum nur jetzt dieses grässliche Durcheinander?
    Leonardo Perenta sprang von seinem Stuhl auf. Keine Zeit mehr für Gedankenpuzzles. Er musste hier raus, und zwar schleunigst.
    Die Hitze begann bereits unerträglich zu werden.
    Der Mafia-Boss hatte sich einen Privatlift bauen lassen. Er ging auf dessen versteckte Tür zu und betätigte den Mechanismus, der eine schmale Bücherwand zur Seite gleiten ließ. Dahinter öffnete sich die beleuchtete Kabine eines Lifts. Er konnte damit bis in den Keller fahren, wo ein schneller Wagen auf ihn warten würde. Der Keller war bunkermäßig ausgebaut und neben anderem auch feuerfest.
    Die Kabinentür begann sich zu schließen, als die Tür zum Leitstand unter dem Dach mit einem gewaltigen Ruck aufgestoßen wurde. Die Bretter der Türfüllung zerkrachten an der Wand wie Luftballons, die gegen eine Zigarettenglut treffen.
    Leonardo zögerte die entscheidende Sekunde zu lange. Der Finger, der eben den Knopf an der Stockwerkleiste hatte drücken wollen, hing noch im leeren Raum.
    Als er sich endlich senkte, war es für Leon, den Panther, zu spät.
    Das Wesen war mit einem gewaltigen Satz beim Lift. Krallenartige Hände schlossen sich um den bereits geräuschlos zuschwingenden Kabineneingang. Die Stahltür blieb offen. Die Kraft dieses Wesens musste ungeheuerlich sein, wenn es sogar die starke Hydraulik der Schließmechanik bezwang.
    Die andere Klaue kam wie eine sich windende Riesenschlange um die Ecke gekrochen, genau auf Perentas Hals zu.
    Perenta wollte noch schreien, doch der Druck um seine Kehle verschloss ihm diesen Schrei in der Kehle.
    Es wäre ein Todesschrei gewesen…
    Soro ließ von seinem Opfer ab. Instinktiv hatte er sich seine beiden gefährlichsten Gegner vom Hals geschafft.
    Hatte er das wirklich?
    Soro stellte den Kopf leicht schräg, als würde er einer inneren Stimme nachhorchen. Und diese Stimme, geboren aus dämonischen Instinkten, sagte ihm auch etwas.
    Er hatte noch einen Feind. Der gefährlichste von allen war noch geblieben. Erst wenn der unschädlich gemacht war, konnte er sich auf dieser Welt wieder sicher fühlen, konnte frei von allen Zwängen sein, die ihn im Dasein eines Dämons zurückbehielten.
    Soro schüttelte unwillig seinen mächtigen Schädel. Dann stapfte er auf die Wand aus Feuer zu, die ihm vom Treppenhaus entgegenschlug. Die Flammen vermochten ihm nichts anzuhaben.
    Wohl aber das Metall, das die Geister bannte…
    Er musste es finden.
    ***
    Nicole war mit den tausend Dollar losgefahren. In der Calle Sonora war sie schon erwartet worden. Als Linda Lee das Geld einstrich, klingelte auch schon das Telefon. Erwartungsgemäß war Zamorra am Apparat.
    Jetzt erfuhr er endlich, was er erfahren wollte. Er ließ sich auch noch den Weg zu Perentas Villa beschreiben. Bevor er auflegte, griff Nicole nochmals nach dem Hörer.
    »Und was wird mit mir, Professor?«, fragte sie.
    »Hast du das Taxi warten lassen?«
    Nicole hatte nicht daran gedacht und verneinte.
    »Dann wartest du bei Miss Lee«, entschied Zamorra knapp. »Ich habe jetzt keine Zeit mehr zu verlieren. Vermutlich komme ich ohnehin schon zu spät. Aber dann werde ich mit dieser schönen Linda andere Saiten aufziehen. Dann lernt sie mich einmal von einer neuen Seite kennen, und das wird nicht meine Schokoladenseite sein. Sag ihr das schon mal. Ich muss jetzt auflegen. In einer Stunde also. Tschüs.«
    Es knackte in der Leitung. Zamorra hatte aufgelegt.
    Linda Lee stand etwas verlegen da.
    Vielleicht hatte sie ein paar Brocken aufgeschnappt. Errötend zog sie ihren ohnehin schon kurzen Rock noch höher, bis ein Strumpfband sichtbar wurde. Dahinter steckte sie die beiden großen Banknoten. Wahrscheinlich hoffte sie, der höfliche Ausländer würde sich das Geld von dieser Stelle nicht zurückholen, wenn er tatsächlich zu spät zum Treffpunkt mit diesem komischen Geisterheini kam. Miss Linda Lee glaubte nicht so recht an diese Dinge. Sie wunderte sich am meisten darüber, dass
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