Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0043 - Wir stoppten den Bandenkrieg

0043 - Wir stoppten den Bandenkrieg

Titel: 0043 - Wir stoppten den Bandenkrieg
Autoren: Wir stoppten den Bandenkrieg
Vom Netzwerk:
wird sich gesagt haben, daß wir in absehbarer Zeit die Gangster hinter' Schloß und Riegel haben werden, und bis dahin hielt er es wohl für besser, wenn auch Sie das Versteck des Geldes noch nicht wüßten. Sonst könnten die Gangster versuchen, es unter Gewaltanwendung aus Ihnen herauszuholen.«
    »Ja, ich…«
    Sie kam nicht dazu, ihren Satz zu vollenden, denn an der Wohnungstür klingelte es sehr stark und anhaltend.
    »Entschuldigen Sie mich einen Augenblick«, sagte das Mädchen und wollte hinausgehen, um nachzusehen.
    Ich hielt sie am Arm zurück.
    »Lassen Sie mich das lieber machen«, sagte ich. »Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.«
    Sie sah mich verwundert an.
    »Ist es so gefährlich für mich geworden?« fragte sie.
    Ich sagte:
    »Einigermaßen. Jedenfalls ist Vorsicht angeraten.«
    Ich ging hinaus und öffnete die Wohnungstür. Meine Hand hielt hinter meinem Rücken die Dienstpistole. Ich war auf alles gefaßt.
    Vor der Tür stand einer der beiden Cops aus der unteren Etage.
    »Ist der Leutnant hier, Sir?«
    »Ja. Warum?«
    »Wir haben im Hinterhof die Spur eines angeschossenen Mannes gefunden. Es war ganz einfach, denn er hat viel Blut verloren. Wir gingen der Spur nach und fanden ihn hinter einem Haufen Gerümpel. Er kann jeden Augenblick sterben. Ich dachte mir, daß der Leutnant vielleicht schnell mit ihm noch ein paar Worte sprechen möchte.«
    »Kommen Sie rein!« rief ich ihm zu. »Sie bleiben hier in der Wohnung und lassen keinen rein! Sie haften mir für das Leben dieser jungen Dame hier! Nehmen Sie Ihre Pistole in die Hand! Wenn es klingelt, sehen Sie erst durchs Schlüsselloch, wer draußen steht! Komm, Phil! Leutnant, kommen Sie.« Wir tigerten die Treppen hinunter und kamen atemlos unten an. Wer an Lifts gewöhnt ist, kann bei sechs Treppen außer Atem geraten wie ein Hundertmeterläufer beim Wettkampf.
    Im Hausflur wandten wir uns nach hinten und hatten nach wenigen Schritten eine offenstehende Tür erreicht, die in den Hinterhof führte. Auch hier ging wieder eine Steintreppe zum Hof hinab. Wir sahen uns um und entdeckten den zweiten Cop in einer Ecke, in der sich allerlei Gerümpel zu einem Berg türmte. Er winkte uns.
    Wir eilten zu ihm hin. Hinter dem Gerümpelberg sahen wir einen Mann liegen, bei dem man auf den ersten Blick sah, daß er es nicht mehr lange machen würde. In der Brust waren zwei Einschüsse, und sein Rock war von dem gewaltigen Blutverlust richtig durchweicht. Er sah blaß aus, sein Atem kam pfeifend über die Lippen.
    Ich kniete neben ihm nieder, schob meine Hand unter seinen Kopf und fragte ihn:
    »Können Sie mich hören?«
    Er nickte ganz schwach.
    »Sie machen es nicht mehr lange«, sagte ich ihm ehrlich, weil er es selbst auch schon fühlte. »Erleichtern Sie ihr Gewissen! Was wollten Sie hier? Welcher Mann schickte Sie hierher?«
    »Lodgers — schickte — mich — ich — sollte — sollte — die Kleine…«
    Sein Kopf fiel zur Seite. Die Augen überzogen sich mit einem glanzlosen Schleier. Der erste Tote in diesem Fall lag vor uns.
    ***
    Knapp zwei Stunden später saßen wir wieder im Büro von Mister High, der auf uns gewartet hatte. Die Uhr zeigte jetzt zehn Uhr abends, und draußen machte die einbrechende Dunkelheit schnelle Fortschritte.
    »Der Vorfall in der 133. Straße beweist meines Erachtens, daß Ben Caugh mit allem, was er in seinem Brief schrieb, recht hatte. Wir riefen vorschriftsmäßig die Mordkommission, nachdem der angeschossene Gangster in unserer Gegenwart gestorben war. Die Ermittlungen des Spurensicherungsdienstes an Hand der Schußspuren und anderer Spuren ergaben folgendes Bild: Drei Männer suchten kurz vor acht Uhr Zutritt zu Ben Caughs Wohnung. Diese drei Männer repräsentierten mindestens zwei verschiedene Parteien. Sie müssen sich untereinander gekannt haben. Einer befand sich bereits in der Höhe der sechsten Etage, als der zweite gerade im Treppenhaus emporstieg. Wahrscheinlich riefen sie sich an und forderten sich gegenseitig auf, das Feld dem anderen zu räumen. Vielleicht redeten sie sich so in Rage, daß sie die Schußwaffen zogen und aufeinander feuerten. Während die Schüsse fielen, kam der dritte Mann hinzu, hörte im Treppenhaus Schüsse und zog es daher vor, die Feuerleiter an der Hinterwand des Hauses emporzusteigen. Von dem Treppenhausfenster zur fünften Etage griff er in den Kampf ein, indem er dem zweiten Mann, der von oben her beschossen wurde, selbst zwei Kugeln verpaßte. Der Getroffene konnte sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher