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0043 - Wir stoppten den Bandenkrieg

0043 - Wir stoppten den Bandenkrieg

Titel: 0043 - Wir stoppten den Bandenkrieg
Autoren: Wir stoppten den Bandenkrieg
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Darbietungen« des Lokals bleiben besser unerwähnt.
    »Nummer zwölf«, wie unser Verbindungsmann zu diesen Unterweltskreisen schlicht genannt wurde, war offiziell als Chefmixer in diesem zweifelhaften Lokal angestellt. Das hatte den Vorteil, daß er manches erfuhr, was seine Gäste unter dem Einfluß des Alkohols ausplauderten. Er lieferte diese Nachrichten an uns, und wir profitierten sehr davon.
    Als wir das Lokal betraten, setzte der Betrieb gerade ein. Eine Japanerin kreierte einen angeblich echten japanischen Tempeltanz. Sie dürfen sicher sein, daß es keinen Tempel in ganz Japan gibt, in dem dieser Tanz jemals getanzt worden ist.
    Wir setzten uns an einen Tisch, bestellten Whisky und machten die großen Kulleraugen von betrunkenen Leuten, die sich Mühe geben müssen, die Gegenstände fest im Blickfeld zu behalten.
    Nachdem sich die Japanerin mit viel Mühe von allen Seiten gezeigt hatte, spielte die Kapelle wieder drei Tänze für das Publikum. Es waren genug tanzwütige Damen da, die das mit lautem Geschrei begrüßten. Wir taten, als sei uns das Trinken wichtiger, und suchten den zweiten Barraum auf, wo sich die große, hufeisenförmige Bar befand.
    Nummer zwölf stand in seiner weißen Jacke hinter der Theke. Er bemerkte uns sofort, verzog aber keine Miene. Wir setzten uns auf zwei hohe Barhocker und bestellten irgendeinen Cocktail.
    Nummer zwölf mixte ihn in gewohnter Geschicklichkeit. Wir tranken langsam und unterhielten uns dabei mit einem Nachbar über die Aussichten, die die Crewfield Rockers beim nächsten Baseballspiel hatten. Hinterher sprachen wir noch über die wer-weiß-wievielte Kabinettskrise in Frankreich, das neueste Fordmodell, den Höhenrekord eines Stratosphärenfliegers und über die Schnapspreise. Außer dem letzteren Thema verstanden wir von keinem sonderlich viel, und deshalb redeten wir natürlich um so länger darüber.
    Gegen halb drei war ich der Meinung, daß wir genug getrunken hatten, und ich rief Nummer zwölf zu, daß wir zahlen wollten. Er schrieb uns die Rechnung. Ich warf ein abgezähltes Päckchen von Ein-Dollar-Noten auf den Tisch. Nummer zwölf zählte es nach, nickte und bedankte sich. Wir verließen das Lokal. Wir hatten nicht einen Satz gesprochen, der hätte auf fallen können. Wir hatten nicht eine Geste gemacht, die hier in dieser Umgebung verdächtig erscheinen konnte. Trotzdem wußte Nummer zwölf ganz genau, was wir wollten, denn auf einer der Dollar-Noten mitten im Päckchen, das ich ihm gegeben hatte, stand in winzigen Buchstaben:
    ›Wo halten sich Guy Lodgers, Rean Seat und Bob Carly auf?‹
    Ich war absolut sicher, daß wir bis zum nächsten Mittag eine Antwort auf diese Frage erhalten würden. Nummer zwölf arbeitete ausgezeichnet, und er saß an der Quelle für derartige Informationen.
    ***
    Am Montagfrüh ging die eigentliche Fahndungsarbeit erst richtig los. Das FBI ist die einzige Polizeiorganisation in den Staaten, die zentral von Washington her gelenkt wird. Jeder Fall, den irgendwo in den Vereinigten Staaten ein G-man des FBI bearbeitet, wird in der Zentrale registriert. Dort werden alle Fäden überwacht und mit Hilfe eines ausgeklügelten Systems koordiniert.
    Phil und ich saßen im Office und überlegten uns die ersten Schritte, die wir unternehmen wollten.
    »Ich schlage vor, wir suchen erst einmal unsere Kartei auf«, sagte Phil. »Vielleicht finden wir Bilder von Lodgers, Seat und Carly. Damit wäre uns schon viel geholfen, denn im Augenblick wissen wir ja noch nicht einmal, wie unsere Gegner aussehen. Wir würden auf der Straße an ihnen Vorbeigehen, ohne zu wissen, wer sie sind, wenn wir ihnen zufällig begegnen sollten.«
    »Guter Gedanke«, nickte ich. »Gehen wir in die Registratur.«
    Wir suchten unser Archiv auf und schlugen im Gesamtverzeichnis nach, in welchen Karteikästen wir die gewünschten Bilder finden konnten, wenn überhaupt Bilder von den Leuten existierten.
    Allein unser New Yorker Archiv umfaßt an die zweihundertvierzigtausend Karteikarten vorbestrafter Gangster mitsamt ihrem Strafregister, Fingerabdrücken und Fotos. Sie können'sich vielleicht vorstellen, wieviel Kästen nötig sind, um diese Menge von Karteikarten und Anlagen unterzubringen.
    Phil suchte nach Carlys Karte, ich wühlte inzwischen nach der von Lodgers. Wir hatten beide Erfolg und machten uns dann gemeinsam auf die Suche nach der Karte von Seat. Er war anscheinend der abgebrühteste der drei Burschen, denn sein Name Rean Seat war nur ein Pseudonym für
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