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0043 - Wir stoppten den Bandenkrieg

0043 - Wir stoppten den Bandenkrieg

Titel: 0043 - Wir stoppten den Bandenkrieg
Autoren: Wir stoppten den Bandenkrieg
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wird wieder geschossen!«
    »Okay, wir sehen sofort nach!« rief ich.
    Wir machten auf dem Absatz kehrt und rasten hinab in den Hof. Ich schaltete die Polizeisirene an meinem Jaguar ein und fegte los. In den Kurven radierten die Reifen mit lautem Quietschen über das Pflaster.
    Trotzdem ich mit halsbrecherischer Geschwindigkeit fuhr, dauerte es doch recht lange, bis wir die 133. Straße und in ihr das richtige Haus erreicht hatten. Vor dem Haus sah ich schon drei gelbe Wagen mit dem Wappen der City Police stehen. Vier uniformierte Cops regelten den Verkehr in der von Neugierigen halb blockierten Straße. Meine Sirene machte ihnen klar, daß wir irgendwie mit zur Firma gehörten, und sie winkten uns in eine Lücke zwischen ihre eigenen Fahrzeuge.
    Der Jaguar stand noch nicht ganz, da rissen wir auch schon die Türen auf und sprangen heraus. In diesem Augenblick hörten wir entfernte Schüsse.
    »Im Hof!« rief ich Phil zu.
    Im Laufen rissen wir unsere Kanonen aus den Schulterhalftern. Die Stufen der Treppe vor der Haustür nahmen wir mit drei Sprüngen. Im Hausflur stießen wir auf zwei uniformierte Polizisten der Stadtpolizei, die mit rauchenden Pistolen dicht an der Tür zum Hof lagen.
    »FBI!« rief ich ihnen zu, als sie ihre Waffen gegen uns erheben wollten, weil wir als Ziviltragende ja nicht auf den ersten Blick als Detektive zu erkennen sind. »Wo sind sie? Wieviel?«
    »Mindestens zwei Mann, draußen im Hof! Irgendwie muß ihnen draußen der Rückzug verwehrt sein, sonst hätten sie längst Zeit gehabt, sich abzusetzen.«
    »Gebt uns Feuerschutz!« rief ich ihnen noch zu, dann lag ich auch schon flach auf dem Bauch. Ich robbte auf die offenstehende Hintertür zu. Phil war dicht neben mir. Unserer Lage entsprechend sagte ich:
    »Du rechts, ich links über das Geländer der Treppe!«
    »Okay!«
    Die Cops hatten unterdessen fleißig über unsere Köpfe hinweggeknallt, aber sicher keinen Erfolg gehabt, denn von den schießwütigen Gangstern war in dem engen Türausschnitt nichts zu sehen.
    »Achtung! Schluß mit der Knallerei!« rief ich ihnen zu und sprang auf. »Los, Phil!«
    Mit zwei Sprüngen hatten wir die Türöffnung erreicht. Ein weiterer brachte uns an das Treppengeländer der Hoftreppe. Mit einer blitzschnellen Flanke setzten Phil und ich nach links und rechts über das Geländer hinab in den Hof.
    Ich bumste ziemlich hart auf, federte aber sofort wieder hoch und sprang hinter eine Mülltonne in Deckung. Kaum hatte ich mich hinter der Tonne zusammengekrümmt, da spritzten links von ihr auch schon die ersten Sandfontänen hoch. Sie hatten mich also bereits ausgemacht. Von der anderen Treppen-Seite her hörte ich Phils Kanone knallen, sehen konnte ich ihn allerdings nicht.
    Ich schob meinen Kopf sehr, sehr vorsichtig nach rechts aus der Deckung hervor. Ich sah genau die ein wenig zusammengekniffenen Augen des Gangsters, der meine Mülltonne beharkte. Sein Kopf ragte ein wenig über den Kistenstapel hervor, hinter dem er sich in Deckung gebracht hatte. Plötzlich fuhr er hoch und riß seine Kanone herum. Er hatte mich ausgemacht.
    Mir blieb keine Wahl. Im Bruchteil einer Sekunde hatte ich meine Pistole hochgerissen und abgedrückt. Den Kopf hinter den Kisten riß es wie unter einem starken Peitschenschlag zurück, ein Arm fuhr hoch und ein Schuß jagte sinnlos hinauf in den blauen Himmel. Dann polterte es hinter den Kisten, und auf einmal herrschte Totenstille.
    »Jerry!« rief Phils Stimme.
    »Okay, alles okay«, beruhigte ich. »Du auch?«
    »Ja.«
    Wir blieben schweigend in unseren Deckungen. Die Cops hatten ja gesagt, daß im Hof mindestens zwei Mann sein mußten. Einen davon schien ich erwischt zu haben. Wo war der andere?
    In solchen Sekunden ist man eiskalt. Aber sobald wie hier das Schweigen einsetzt, sobald man nicht mehr vom Zielen. Abdrücken und Deckungssuchen in Anspruch genommen wird, wenn man nicht mehr weiß, ob die plötzliche Totenstille die Ruhe vor dem nächsten oder die Stille nach dem endgültig letzten Schuß darstellt, dann fühlt man sein eigenes Herz bis in den Hals hinauf schlagen.
    Ich weiß nicht, wie lange wir warteten. Plötzlich vernahmen wir jenseits der großen Mauer, die den Hof nach allen Seiten abgrenzte, die aufgeregten Schreie einiger Polizisten. Gleich darauf bellte ein einzelner Schuß und kurz hinterher eine Salve von mindestens sechs Schüssen, die fast gleichzeitig abgefeuert wurden und also nur von den Cops kommen konnten, die das Gebäude umstellt hatten.
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