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0033 - Wir zogen ihm den Schafspelz aus

0033 - Wir zogen ihm den Schafspelz aus

Titel: 0033 - Wir zogen ihm den Schafspelz aus
Autoren: Wir zogen ihm den Schafspelz aus
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sich devot und ging zurück ins Haus.
    Ich zündete mir eine Zigarette an und lehnte mich weit in die Schaukel zurück. Ich ärgerte mich, dass Welton keine Aussage mehr machen konnte. Für mich war es nämlich mehr als fraglich, dass nach seinem Tod das Magazin eingestellt wurde. So wie ich die Sache sah, erschien das Magazin munter weiter. Man musste sich in dieser Hinsicht einmal mit den Erben unterhalten, die sicher auftauchen würden.
    Die Aufklärung dieses Mordes hielt ich nicht für besonders schwer. Einer der Erpressten oder von Weltons Blatt Behandelten hatte zugeschlagen, einfach die Nerven verloren und sich gerächt. Die Frage war eben nur, wer als Mörder in Betracht kam.
    Die Verwendung von Blausäure deutete im Grunde darauf hin, dass eine Frau ihre Hände im Spiel gehabt hatte. Gift ist nun einmal die typische Mordwaffe einer Frau. Ich dachte an Kim Poltac und daran, dass sie in der vergangenen Nacht, zumindest aber am späten Abend, bei Welton gewesen war. Für sie sprach die Tatsache, dass sie noch einmal zurück ins Haus gekommen war. Oder hatte sie es überhaupt nicht verlassen?
    Wer war ihr Freund, der ebenfalls von Welton erpresst werden sollte? Hatte er aus Eifersucht zugeschlagen? Nein, je mehr ich über den Fall nachdachte, desto unsicherer wurde ich. Ein Mann wie Red Welton musste eine Unmenge von Feinden haben. Der Kreis der möglichen Täter war riesengroß.
    Lieutenant Baxter, mit dem ich mich später über den Mordfall unterhielt, war sogar sehr skeptisch. Er gab mir nicht nur recht, sondern meinte auch, die Aufklärung wäre nicht übers Knie zu brechen.
    »Werdet ihr vom FBI weiter mitmachen?«, erkundigte er sich.
    »Keine Ahnung«, erwiderte ich achselzuckend. »An sich ist das ein Fall, der in eure Hände gehört, Baxter.«
    »Ich wette, Cotton, dass wir noch mächtigen Ärger haben werden.«
    »Sieht so aus«, erwiderte ich. »Ich rufe gegen Nachmittag mal an und frage nach, was es gegeben hat. Bis dahin!«
    Wir verabschiedeten uns, und ich kletterte in meinen Wagen. Ich hatte tatsächlich nichts weiter zu tun, denn wir vom FBI mischten uns nicht in die Kompetenzen befreundeter Dienststellen, und wenn, dann nur auf Aufforderung, aber das sind Dinge, die von unseren Chefs geregelt werden.
    Langsam ließ ich meinen Wagen zurück in die Stadt rollen. Aus reiner Neugier fuhr ich am Verlagshaus des Magazins vorbei. Zu meiner Freude parkte vor dem Haus bereits ein Dienstwagen der Stadtpolizei, wie ich an der Nummer feststellen konnte. Lieutenant Baxter hatte also bereits seine Ermittlungen ausgedehnt.
    ***
    Mr. High, mein Chef, nahm die Nachricht von Weltons Ermordung gleichmütig auf. Auch er konnte ja wie ich noch nicht ahnen, welche Kreise dieser Mord ziehen würde. Wir gaben eine Meldung an unsere Dienststelle in Los Angeles ab, von der die Ermittlungen gegen Welton gestartet worden waren. Dann befasste ich mich wieder mit meiner Schreibtischarbeit, die mich bis gegen Nachmittag in Atem hielt.
    Lieutenant Baxter teilte mir dann später am Telefon mit, er habe sich mit den Leuten des Magazins beschäftigt. Es handele sich um zwei Männer, die den ganzen Stab darstellten. Die Reporter, die die Artikel lieferten, seien bis auf zwei fest angestellte Leute freie Mitarbeiter.
    »Und wen hat man in der Redaktion in Verdacht?«, fragte ich. »Die beiden Redakteure werden doch bestimmt Andeutungen gemacht haben.«
    »Sie haben sich jedes Wort aus der Nase ziehen lassen«, erwiderte Baxter. »Die Burschen rücken einfach nicht mit der Sprache heraus. Aber wir werden sie schon in die Enge treiben, darauf können Sie sich verlassen.«
    »Wird das Magazin weiter erscheinen?«
    »Sie rechnen damit, dass die Erbin morgen eintrifft.«
    »Eine Frau?«
    »Es handelt sich um eine Nichte von Welton«, antwortete Baxter, »eine gewisse Ginger Punding.«
    »Kennt man sie?«
    »Sie arbeitete bisher als Reporterin für Welton«, gab Baxter Auskunft. »Ist eine der beiden fest angestellten Reporter.«
    »Wo steckt das Mädchen zurzeit?«
    »In Los Angeles, Cotton.«
    »Um diesen Fall beneide ich Sie wirklich nicht, Baxter«, sagte ich mitfühlend. »Haben die beschlagnahmten Unterlagen schon irgendetwas ergeben?«
    »Wir ackern sie gerade durch, aber bisher war nichts zu finden, Cotton. Ich glaube allerdings nicht, dass in der Redaktion des Magazins wichtige Unterlagen aufbewahrt werden. Die hat Welton bestimmt sicherer untergebracht.«
    »Gibt es in seinem Bungalow einen Tresor oder einen Safe?«
    »Wir
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