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0033 - Wir zogen ihm den Schafspelz aus

0033 - Wir zogen ihm den Schafspelz aus

Titel: 0033 - Wir zogen ihm den Schafspelz aus
Autoren: Wir zogen ihm den Schafspelz aus
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haben einen Safe gefunden, aber die Schlüssel dazu fehlen. Wir werden ihn noch vor dem Abend aufschweißen.«
    »Und wie steht es mit dem Alibi von Miss Poltac?«
    »Sie hat keins.«
    »Weiß man schon, wer ihr Freund ist?«
    »Das war nicht schwer herauszubekommen«, sagte Baxter, und ich hörte, dass er fast geringschätzig lächelte, »es handelt sich um Asach Nebcome. Erstaunlicherweise kann er ebenfalls nicht mit einem Alibi dienen. Er war mit dem Wagen unterwegs, um sich Gedanken über die Regie seines neuen Stücks zu machen. Wie finden Sie das?«
    »So billig, dass es fast wahr sein könnte«, lautete meine Antwort.
    ***
    Gegen 19 Uhr wollte ich mein Büro verlassen. Ich hatte etwas zu viel geraucht und wollte an die frische Luft. Ich hatte mir vorgenommen, in den Stadtpark zu gehen. Später wollte ich in einem kleinen griechischen Lokal essen und dann vielleicht noch in ein Kino gehen. Kein weltbewegender Abend, zugegeben, aber erholsam.
    Auf dem Korridor wurde ich von einem Beamten abgefangen. Mr. High wollte mich unbedingt sehen. Er hatte sogar den Portier unten in der großen Halle des Gebäudes informiert. Der Mann sollte mich beim Passieren abfangen.
    Ich ahnte sofort, dass etwas passiert war.
    Als ich zu Mr. High ins Zimmer trat, stand mein Chef bereits vor dem Schreibtisch und gab mir ein längeres Fernschreiben, das gerade eingetroffen sein musste. Ich überflog den Text.
    Unsere Dienststelle in Los Angeles teilte uns mit, der Reporter des Skandal-Magazins, der gegen Welton ausgesagt hatte, sei gegen Kaution am Nachmittag entlassen worden.
    Beim Verlassen des Gerichtsgebäudes war er dann von unbekannten Tätern aus einem vorbeifahrenden Wagen heraus erschossen worden. Drei Kugeln hatten ihn erwischt und sofort getötet. Der Mann hieß übrigens Jeff Climax, war 33 Jahre alt, unverheiratet und stammte aus New York.
    Ich pfiff bedeutungsvoll durch die Zähne, als ich Mr. High das Fernschreiben zurückgab.
    »Nicht wahr«, meinte er sofort, »das sieht nicht mehr nach einer Eifersuchtstragödie aus!«
    »Und es handelt sich auch bestimmt nicht mehr um eine normale Erpresseraffäre«, nahm ich den Fäden auf.
    »Genau meine Meinung«, erklärte Mr. High. »Wir können zwar noch nicht übersehen, wie der Hase läuft, aber wir werden uns wohl einschalten müssen, schon deshalb, weil die Kaution von einem gewissen Buster Reak gestellt worden ist.«
    »Diesen Namen muss ich schon mal gehört haben.«
    »Buster Reak ist ein Winkelanwalt«, erklärte Mr. High. »Er ist mit der Unterwelt verheiratet und bearbeitet nur Fälle, die zum Himmel stinken. Sein Name in diesem Zusammenhang deutet schon allein darauf hin, dass die Unterwelt irgendwie an den Morden beteiligt sein muss.«
    »Hat Reak etwas darüber gesagt, wer ihm die Kautionsstellung aufgetragen hat?«
    »Reak ist in Urlaub gefahren, wenigstens lautet so die Erklärung für sein plötzliches Verschwinden. Er soll irgendwo an einem mexikanischen See nach Fischen angeln.«
    »Ich werde mich sofort in Climax Wohnung umsehen«, erwiderte ich.
    »Deswegen ließ ich Sie auch abfangen«, sagte Mr. High. »Stellen Sie Climax' Wohnung auf den Kopf. Vielleicht sind wir noch nicht zu spät, Jerry. Das Fernschreiben ist brandneu, es kam vor zehn Minuten hier bei uns an.«
    ***
    Ich suchte mir aus dem Telefonbuch schnell die Adresse von Climax heraus, setzte mich in den Dienstwagen, den ich in letzter Zeit doch recht gern benutze, und fuhr in die Sally-Street, wo Climax wohnte.
    Seine Wohnung befand sich in einem jener beachtlichen Neubauten, die man heutzutage gern als Wohnungsmaschinen bezeichnet. In der Halle befanden sich die Namensschilder. Climax im sechsten Stock, Apartment Nr. 68.
    Der Lift brachte mich schnell nach oben.
    Richtungspfeile wiesen mich in einen seitlich gelegenen Korridor, dann stand ich vor der gesuchten Tür. Bevor ich sie öffnete, legte ich mein Ohr gegen die Türfüllung. Nein, soweit ich feststellen konnte, befand sich niemand in der Wohnung.
    Mein Spezialbesteck knackte das Schloss in wenigen Sekunden. Diesmal durfte ich mir diesen Alleingang leisten, denn die Lage hatte sich entscheidend geändert.
    Tatsächlich, die Wohnung war leer, und sie war auch noch nicht auf den Kopf gestellt worden. Ich schloss vorsichtig hinter mir ab und orientierte mich.
    Es handelte sich um ein größeres Apartment. Ich durchschritt zwei Räume, die beide als Wohnzimmer hergerichtet waren. Vom zweiten Zimmer aus führte eine kleine Tür in ein gut
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