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0023 - Die Geistervögel

0023 - Die Geistervögel

Titel: 0023 - Die Geistervögel
Autoren: Jason Dark
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kommen hier raus. Mein Freund ist in der Nähe. Und auch George wartet.«
    »He, was gibt es da zu flüstern?« schrie Kilrain. »Haltet euren Mund.«
    Wir schwiegen. Es war besser so. Kilrain fühlte sich sicher. So sicher, daß er mich nicht entwaffnet hatte. Aber ich kam an meine Beretta nicht heran. Die Starre machte mir noch immer zu schaffen. Mike Kilrain hatte einen Zufallstreffer gelandet, der mich auf die Bretter schickte.
    »Weißt du eigentlich, welch einen Tod ich mir für euch ausgedacht habe?«
    Er hatte mich angesprochen, und bekam auch von mir die Antwort. »Ich weiß es nicht.«
    Kilrain schlug sich vor Vergnügen auf die Schenkel. »Meine Vögel werden euch zerfetzen, Sinclair!«
    Mit einem ähnlichen Schicksal hatte ich gerechnet, deshalb war ich auch nicht schockiert.
    Nur Kathy O’Neill schrie auf. »Das… das kannst du doch nicht machen, Mike!« rief sie verzweifelt. »Um Himmels willen, du…«
    »Und ob ich das kann!« schrie er zurück. »Ich werde dabei sein, wenn du stirbst.« Er beugte sich weit vor, starrte der ängstlichen Kathy ins Gesicht.
    Ich versuchte verzweifelt, mich zu bewegen. Ich mußte die verdammte Starre loswerden.
    Zuerst versuchte ich, die Fingerspitzen zu bewegen. Ich strengte mich an. Der Schweiß trat mir auf die Stirn. Und ich schaffte es.
    Die Starre löste sich aus meinen Fingerspitzen.
    Es war ein schwieriges Unterfangen. Mike Kilrain durfte von meinen Bemühungen nichts merken, denn er war der Typ, der mich eiskalt killte.
    Er sonnte sich in seiner Macht, unterhielt sich weiter mit der Gefangenen.
    »Ihr habt euch alle geirrt!« kreischte er. »Alle. Aber ich werde es euch beweisen. In mir steckt mehr. Unterschätzt habt ihr mich, doch dafür bekommt ihr die Quittung. Mit euch fange ich an. Meine Vögel gehorchen mir. Die Magie der Druiden hat mir die Kraft gegeben. Sie wird mich auch weiterhin unterstützen.«
    Ich beachtete seine Worte gar nicht, sondern mühte mich weiter ab. Ich konnte schon die Arme bewegen und zog den rechten Arm an, um mit den Fingern in Höhe des Revers zu gelangen.
    So kam ich besser an die Beretta heran.
    Und Suko. Wo blieb er? Er hätte schon längst da sein müssen!
    Mike Kilrains Stimme unterbrach meine düsteren Gedanken. Er wandte sich mir direkt zu.
    »Es ist soweit, Sinclair. Du und das Mädchen, ihr werdet sterben!« Er breitete die Arme aus, legte den Kopf in den Nacken und richtete seinen Blick den Sternen entgegen.
    Er sprach Worte, die ich nicht verstand, aber ich sah das Ergebnis. Der Mann begann sich zu verwandeln. In einen Vogelmenschen.
    Aus den Poren der Haut sprossen Federn. Der Kopf wurde schmaler. Aus der Nase bildete sich ein Schnabel. Die Arme veränderten sich zu Flügeln, und im nächsten Augenblick stand der riesige Geistervogel vor mir.
    Mein Arm rutschte weiter vor. Ich fühlte, wie von Sekunde zu Sekunde die Lähmung nachließ.
    Würde ich es schaffen?
    Da stieß der Vogelmensch einen schrillen Schrei aus. Und im nächsten Augenblick flogen seine gefiederten Diener zu Hunderten aus ihren Höhlen und Nestern.
    Wenn nicht ein Wunder geschah, waren das Mädchen und ich rettungslos verloren…
    ***
    Suko hatte Schwierigkeiten!
    Die beiden Kanister zerrten und drückten, so daß er jeden Moment das Gefühl hatte, er würde den ohnehin unsicheren Stand vollends verlieren.
    Ich war schon längst verschwunden, als Suko noch zwei Yards zurückzulegen hatte.
    Er kämpfte. Verbissen und mit aller Kraft. In wahren Sturzbächen rann ihm der Schweiß über das Gesicht. Die Kleidung klebte an seinem Körper.
    Aber er gab nicht auf.
    Suko ahnte, daß ich auf verlorenem Posten stand, und er mobilisierte all seine Kraftreserven. Seine Finger tasteten weiter, suchten Spalte und Risse, um darin Halt finden zu können.
    Er kam höher.
    Wie ein Insekt an der Fensterscheibe, so klebte der Chinese an der Felswand. Ein Bergsteiger hätte sich an seinen Klimmzügen sicher erfreut.
    Nicht so Suko.
    Zoll für Zoll kroch er höher, näherte sich immer mehr dem Rand der Mulde und hatte es schließlich geschafft.
    Noch einmal zog Suko sich hoch, konnte dann in die Mulde hineinschauen, sah das gefesselte Mädchen und mich am Boden liegen. Er machte nicht den Fehler, sich in die Mulde zu stürzen.
    Er handelte überlegt.
    Suko löste die Gürtelschnalle, zog den Benzinkanister hervor.
    Mike Kilrain nahm von ihm keinerlei Notiz. Ihn interessierten nur seine beiden Gefangenen und die Verwandlung.
    Der Chinese sah zu, wie aus Mike Kilrain ein
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